Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.ist *). Der erste Mensch war kein solcher Lillipu- Als Gott den Adam erschaffen hatte, hielten *) Bereschith Rabba, Parascha 8. **) Reschith Cochma; Sepher Gilgulim; Chagiga. ***) M. s. im Talmud das Buch Nischmath Adam.
iſt *). Der erſte Menſch war kein ſolcher Lillipu- Als Gott den Adam erſchaffen hatte, hielten *) Bereſchith Rabba, Paraſcha 8. **) Reſchith Cochma; Sepher Gilgulim; Chagiga. ***) M. ſ. im Talmud das Buch Niſchmath Adam.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0152" n="118"/> iſt <note place="foot" n="*)">Bereſchith Rabba, Paraſcha 8.</note>. Der erſte Menſch war kein ſolcher Lillipu-<lb/> ter, wie Goliath und der heilige Chriſtoph; er be-<lb/> ruͤhrte, wenn er aufrecht ſtand, mit ſeinem Kopf<lb/> die Feſte des Himmels; wenn er lag, ruhten Haupt<lb/> und Hals im Paradieſe, ſein Leib und die uͤbrigen<lb/> Glieder bedeckten die Erde. Als ihn die dienſtbaren<lb/> Engel ſahen, zitterten ſie und fuͤrchteten ſich vor<lb/> ihm. Was thaten ſie? Sie fuhren ſaͤmmtlich gen<lb/> Himmel und ſprachen: Heiliger, hochgelobter Gott,<lb/> es ſind zwei Herren, es ſind zwei Goͤtter in der<lb/> Welt. Da legte Gott ſeine Hand auf das Haupt<lb/> des Menſchen und verkleinerte ihn, ſo daß er nur<lb/> taͤuſend Ellen lang blieb <note place="foot" n="**)">Reſchith Cochma; Sepher Gilgulim; Chagiga.</note>. Rabbi Jehuda ſagt:<lb/> der Menſch hat von einem Ende der Welt bis zum<lb/> andern, und von einem Ende des Himmels bis<lb/> zum andern gereicht. Als er aber geſuͤndiget hatte,<lb/> legte Gott ſeine Hand auf ihn und verkleinerte ihn.</p><lb/> <p>Als Gott den Adam erſchaffen hatte, hielten<lb/> die Engel ihn fuͤr Gott ſelbſt, wollten ihn anbeten<lb/> und ein Heilig, Heilig, Heilig, Halleluja vor ihm<lb/> ſingen. Was that der hochgelobte Gott? Er ließ<lb/> den Menſchen in einen tiefen Schlaf fallen, und<lb/> da ſahen die Engel, daß er nicht Gott war. Dar-<lb/> um heißt es Jeſaias 2. V. 22.: Laſſet ab von dem<lb/> Menſchen, der Athem in ſeiner Naſe hat; denn<lb/> was iſt er doch zu achten <note place="foot" n="***)">M. ſ. im Talmud das Buch Niſchmath Adam.</note>?</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [118/0152]
iſt *). Der erſte Menſch war kein ſolcher Lillipu-
ter, wie Goliath und der heilige Chriſtoph; er be-
ruͤhrte, wenn er aufrecht ſtand, mit ſeinem Kopf
die Feſte des Himmels; wenn er lag, ruhten Haupt
und Hals im Paradieſe, ſein Leib und die uͤbrigen
Glieder bedeckten die Erde. Als ihn die dienſtbaren
Engel ſahen, zitterten ſie und fuͤrchteten ſich vor
ihm. Was thaten ſie? Sie fuhren ſaͤmmtlich gen
Himmel und ſprachen: Heiliger, hochgelobter Gott,
es ſind zwei Herren, es ſind zwei Goͤtter in der
Welt. Da legte Gott ſeine Hand auf das Haupt
des Menſchen und verkleinerte ihn, ſo daß er nur
taͤuſend Ellen lang blieb **). Rabbi Jehuda ſagt:
der Menſch hat von einem Ende der Welt bis zum
andern, und von einem Ende des Himmels bis
zum andern gereicht. Als er aber geſuͤndiget hatte,
legte Gott ſeine Hand auf ihn und verkleinerte ihn.
Als Gott den Adam erſchaffen hatte, hielten
die Engel ihn fuͤr Gott ſelbſt, wollten ihn anbeten
und ein Heilig, Heilig, Heilig, Halleluja vor ihm
ſingen. Was that der hochgelobte Gott? Er ließ
den Menſchen in einen tiefen Schlaf fallen, und
da ſahen die Engel, daß er nicht Gott war. Dar-
um heißt es Jeſaias 2. V. 22.: Laſſet ab von dem
Menſchen, der Athem in ſeiner Naſe hat; denn
was iſt er doch zu achten ***)?
*) Bereſchith Rabba, Paraſcha 8.
**) Reſchith Cochma; Sepher Gilgulim; Chagiga.
***) M. ſ. im Talmud das Buch Niſchmath Adam.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |