Humboldt, Alexander von: An Hrn Delambre in Paris. Lima, d[en] 25[.] November 1802; An Hrn[.] Prof. Willdenow in Berlin. Mexiko, den 29[.] April 1803. In: Neue Berlinische Monatschrift, Bd. 10 (1803), S. 241-272.1. A. v. Humboldt. 40 Tage lang den Flußf) hinauf gefahren bin,hat mir an hundert prächtige Zeichnungen in Folio, von neuen Gattungen und Arten, aus seiner ungedruckten Flora von Bogota zum Ge- schenk gemacht. Jch glaube, diese für die Bo- tanik eben so interessante, als in Ansehung der Schönheit der Farben merkwürdige*) Samm- lung könne in keinen besseren, als in den Hän- den eines Jussieu Lamark und Desfontaines sein; daher ich sie dem Nazionalinstitut als ein gerin- ges Merkmaal meiner Ergebenheit übersandt habe. Sie ist mit den Cinchona-Arten gegen den Juni dieses Jahres nach Kartagena (de las Jndias) abgegangen, und Dr Mutis selbst hat die Be- förderung nach Paris besorgt. Ein dritter an f) Den Magdalenenfluß, welcher oberhalb Santa Fe entspringt, und sich in den Mexikanischen Meerbusen ergießt. *) Vielleicht ist hier, schon wegen des Namens
Doktor, und der Erwähnung der vortreflichen Malerei, der jüngere Matis, nicht der ehrwür- dige Greis Mutis, gemeint. Das Original hat mehr unrichtige Lesarten, wie bei Fran- zosen in ausländischen Namen gewöhnlich ist. Von dem Botaniker Matis redet Hr von H. auch in seinem zweiten späteren Briefe, der hinten folgt. 1. A. v. Humboldt. 40 Tage lang den Flußf) hinauf gefahren bin,hat mir an hundert praͤchtige Zeichnungen in Folio, von neuen Gattungen und Arten, aus ſeiner ungedruckten Flora von Bogota zum Ge- ſchenk gemacht. Jch glaube, dieſe fuͤr die Bo- tanik eben ſo intereſſante, als in Anſehung der Schoͤnheit der Farben merkwuͤrdige*) Samm- lung koͤnne in keinen beſſeren, als in den Haͤn- den eines Juſſieu Lamark und Desfontaines ſein; daher ich ſie dem Nazionalinſtitut als ein gerin- ges Merkmaal meiner Ergebenheit uͤberſandt habe. Sie iſt mit den Cinchona-Arten gegen den Juni dieſes Jahres nach Kartagena (de las Jndias) abgegangen, und Dr Mutis ſelbſt hat die Be- foͤrderung nach Paris beſorgt. Ein dritter an f) Den Magdalenenfluß, welcher oberhalb Santa Fé entſpringt, und ſich in den Mexikaniſchen Meerbuſen ergießt. *) Vielleicht iſt hier, ſchon wegen des Namens
Doktor, und der Erwaͤhnung der vortreflichen Malerei, der juͤngere Matis, nicht der ehrwuͤr- dige Greis Mutis, gemeint. Das Original hat mehr unrichtige Lesarten, wie bei Fran- zoſen in auslaͤndiſchen Namen gewoͤhnlich iſt. Von dem Botaniker Matis redet Hr von H. auch in ſeinem zweiten ſpaͤteren Briefe, der hinten folgt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0009" n="247"/><fw type="header" place="top">1. A. v. Humboldt.</fw><lb/> 40 Tage lang den Fluß<note place="foot" n="f)">Den Magdalenenfluß, welcher oberhalb Santa<lb/> Fé entſpringt, und ſich in den Mexikaniſchen<lb/> Meerbuſen ergießt.<lb/></note> hinauf gefahren bin,<lb/> hat mir an hundert praͤchtige Zeichnungen in<lb/> Folio, von neuen Gattungen und Arten, aus<lb/> ſeiner ungedruckten Flora von Bogota zum Ge-<lb/> ſchenk gemacht. Jch glaube, dieſe fuͤr die Bo-<lb/> tanik eben ſo intereſſante, als in Anſehung der<lb/> Schoͤnheit der Farben merkwuͤrdige<note place="foot" n="*)">Vielleicht iſt hier, ſchon wegen des Namens<lb/> Doktor, und der Erwaͤhnung der vortreflichen<lb/> Malerei, der juͤngere Matis, nicht der ehrwuͤr-<lb/> dige Greis Mutis, gemeint. Das Original<lb/> hat mehr unrichtige Lesarten, wie bei Fran-<lb/> zoſen in auslaͤndiſchen Namen gewoͤhnlich iſt.<lb/> Von dem Botaniker Matis redet Hr von H.<lb/> auch in ſeinem zweiten ſpaͤteren Briefe, der<lb/> hinten folgt.<lb/></note> Samm-<lb/> lung koͤnne in keinen beſſeren, als in den Haͤn-<lb/> den eines Juſſieu Lamark und Desfontaines ſein;<lb/> daher ich ſie dem Nazionalinſtitut als ein gerin-<lb/> ges Merkmaal meiner Ergebenheit uͤberſandt habe.<lb/> Sie iſt mit den Cinchona-Arten gegen den Juni<lb/> dieſes Jahres nach Kartagena (de las Jndias)<lb/> abgegangen, und Dr Mutis ſelbſt hat die Be-<lb/> foͤrderung nach Paris beſorgt. Ein dritter an<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [247/0009]
1. A. v. Humboldt.
40 Tage lang den Fluß f) hinauf gefahren bin,
hat mir an hundert praͤchtige Zeichnungen in
Folio, von neuen Gattungen und Arten, aus
ſeiner ungedruckten Flora von Bogota zum Ge-
ſchenk gemacht. Jch glaube, dieſe fuͤr die Bo-
tanik eben ſo intereſſante, als in Anſehung der
Schoͤnheit der Farben merkwuͤrdige *) Samm-
lung koͤnne in keinen beſſeren, als in den Haͤn-
den eines Juſſieu Lamark und Desfontaines ſein;
daher ich ſie dem Nazionalinſtitut als ein gerin-
ges Merkmaal meiner Ergebenheit uͤberſandt habe.
Sie iſt mit den Cinchona-Arten gegen den Juni
dieſes Jahres nach Kartagena (de las Jndias)
abgegangen, und Dr Mutis ſelbſt hat die Be-
foͤrderung nach Paris beſorgt. Ein dritter an
f) Den Magdalenenfluß, welcher oberhalb Santa
Fé entſpringt, und ſich in den Mexikaniſchen
Meerbuſen ergießt.
*) Vielleicht iſt hier, ſchon wegen des Namens
Doktor, und der Erwaͤhnung der vortreflichen
Malerei, der juͤngere Matis, nicht der ehrwuͤr-
dige Greis Mutis, gemeint. Das Original
hat mehr unrichtige Lesarten, wie bei Fran-
zoſen in auslaͤndiſchen Namen gewoͤhnlich iſt.
Von dem Botaniker Matis redet Hr von H.
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