Humboldt, Alexander von: An Hrn Delambre in Paris. Lima, d[en] 25[.] November 1802; An Hrn[.] Prof. Willdenow in Berlin. Mexiko, den 29[.] April 1803. In: Neue Berlinische Monatschrift, Bd. 10 (1803), S. 241-272.1. A. v. Humboldt. Freund Bompland eine ausführliche Ausarbei-tung verfertigt hat. Bis itzt haben wir 3784 lateinische Beschreibungen vollendet, und in un- sern Herbarien steckt fast noch der dritte Theil aller Pflanzen, die wir aus Mangel an Zeit nicht haben beschreiben können. Unter diesen Gewächsen ist kein einziges, 1. A. v. Humboldt. Freund Bompland eine ausfuͤhrliche Ausarbei-tung verfertigt hat. Bis itzt haben wir 3784 lateiniſche Beſchreibungen vollendet, und in un- ſern Herbarien ſteckt faſt noch der dritte Theil aller Pflanzen, die wir aus Mangel an Zeit nicht haben beſchreiben koͤnnen. Unter diesen Gewaͤchsen iſt kein einziges, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0027" n="265"/><fw type="header" place="top">1. A. v. Humboldt.</fw><lb/> Freund Bompland eine ausfuͤhrliche Ausarbei-<lb/> tung verfertigt hat. Bis itzt haben wir 3784<lb/> lateiniſche Beſchreibungen vollendet, und in un-<lb/> ſern Herbarien ſteckt faſt noch der dritte Theil<lb/> aller Pflanzen, die wir aus Mangel an Zeit<lb/> nicht haben beſchreiben koͤnnen.</p><lb/> <p>Unter diesen Gewaͤchsen iſt kein einziges,<lb/> wovon wir nicht die Steinart angeben koͤnnten,<lb/> worauf es waͤchſt, und die Hoͤhe, bis zu welcher<lb/> es ſich uͤber die Meeresflaͤche erhebt; ſodaß fuͤr<lb/> die Pflanzen-Geographie in unſeren Manuſkripten<lb/> ſehr genaue Materialien vorhanden ſind. Oft,<lb/> um ſo viel als moͤglich zu leiſten, iſt eine und die-<lb/> ſelbe Pflanze von Bompland und von mir be-<lb/> ſonders beſchrieben worden. Sonſt aber verdanke<lb/> ich zwei Drittel meiner Beschreibungen, und<lb/> druͤber, einzig meinem Reiſegefaͤhrten, deſſen Ei-<lb/> fer und gaͤnzliche Aufopferung fuͤr die Fortſchritte<lb/> der Wiſſenſchaften man nicht genug bewundern<lb/> kann. Die Juſſieu, Desfontaines und Lamarck<lb/> haben an ihm einen Zoͤgling, der es ſehr weit<lb/> bringen wird. Wir verglichen unſere Herbarien<lb/> mit den Sammlungen des Hrn. Mutis, und<lb/> zogen eine Menge Werke in der ungeheuren Bi-<lb/> bliothek dieſes großen Mannes zu Rathe. Zu-<lb/> verlaͤßig beſitzen wir viele neue Gattungen und<lb/> Arten; aber es wird eine geraume Zeit und Ar-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [265/0027]
1. A. v. Humboldt.
Freund Bompland eine ausfuͤhrliche Ausarbei-
tung verfertigt hat. Bis itzt haben wir 3784
lateiniſche Beſchreibungen vollendet, und in un-
ſern Herbarien ſteckt faſt noch der dritte Theil
aller Pflanzen, die wir aus Mangel an Zeit
nicht haben beſchreiben koͤnnen.
Unter diesen Gewaͤchsen iſt kein einziges,
wovon wir nicht die Steinart angeben koͤnnten,
worauf es waͤchſt, und die Hoͤhe, bis zu welcher
es ſich uͤber die Meeresflaͤche erhebt; ſodaß fuͤr
die Pflanzen-Geographie in unſeren Manuſkripten
ſehr genaue Materialien vorhanden ſind. Oft,
um ſo viel als moͤglich zu leiſten, iſt eine und die-
ſelbe Pflanze von Bompland und von mir be-
ſonders beſchrieben worden. Sonſt aber verdanke
ich zwei Drittel meiner Beschreibungen, und
druͤber, einzig meinem Reiſegefaͤhrten, deſſen Ei-
fer und gaͤnzliche Aufopferung fuͤr die Fortſchritte
der Wiſſenſchaften man nicht genug bewundern
kann. Die Juſſieu, Desfontaines und Lamarck
haben an ihm einen Zoͤgling, der es ſehr weit
bringen wird. Wir verglichen unſere Herbarien
mit den Sammlungen des Hrn. Mutis, und
zogen eine Menge Werke in der ungeheuren Bi-
bliothek dieſes großen Mannes zu Rathe. Zu-
verlaͤßig beſitzen wir viele neue Gattungen und
Arten; aber es wird eine geraume Zeit und Ar-
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