Humboldt, Alexander von: [Mitteilung über den früheren Goldbergbau in Westindien]. In: Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde, Bd. 17 (1843), S. 641-647.hat) schon 1495 ein Bergmann Pablo Belvis nach Haiti "Ich habe davon und über die grössten in Haiti auf- "Wenn uns gegenwärtig ein Theil der Antillen wasser- "Ich zweifle nicht, dass in Haiti und in den südlichen hat) schon 1495 ein Bergmann Pablo Belvis nach Haiti „Ich habe davon und über die gröſsten in Haiti auf- „Wenn uns gegenwärtig ein Theil der Antillen wasser- „Ich zweifle nicht, daſs in Haiti und in den südlichen <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0007" n="646"/> hat) schon 1495 ein Bergmann Pablo Belvis nach Haiti<lb/> geschickt wurde mit einem Vorrath Quecksilber, um das<lb/> Goldwaschen durch Anquicken zu beschleunigen. Diese<lb/> Methode war auch im Innern von Afrika sehr bekannt zwi-<lb/> schen Abyssinien und Nubien im Wadi el Alaki. Der Geo-<lb/> graph Edrisi spricht vom Anquicken des Goldsandes in der<lb/> Mitte des 12ten Jahrhunderts, wie ich in dem vor Kurzem<lb/> von Hrn. Amadée Jaubert zum ersten Male edirten Theile<lb/> der Geographie des Edrisi aufgefunden.”</p><lb/> <p>„Ich habe davon und über die gröſsten in Haiti auf-<lb/> gefundenen Goldstücke, wie über die Ursachen des schnel-<lb/> len Verfalls der Goldgewinnung in Haiti umständlich ge-<lb/> handelt in der Abhandlung über die Schwankungen der<lb/> Goldproduktion, (Deutsche Vierteljahrsschrift 1838. Heft 4.<lb/> S. 11.), und im Examen critique de l'histoire de la Géo-<lb/> graphie du 15. siecle, T. III. p. 331.”</p><lb/> <p>„Wenn uns gegenwärtig ein Theil der Antillen wasser-<lb/> arm scheint, so muſs man nicht vergessen, daſs bei ge-<lb/> schickter Benutzung der tropischen Regenmenge es leicht<lb/> war, sich Monate lang Wasservorrath zu schaffen. Dort<lb/> fallen im Jahre (noch jetzt) 80—105 Pariser Zoll Regen-<lb/> wasser, wenn wir kaum in Deutschland 20—24 Zoll ha-<lb/> ben. Die 7jährigen Beobachtungen von Ramon de la Sa-<lb/> gra 1821—1827, gaben im Mittel für die Havanna 85 Z.<lb/> 9 Linien (Par. Maaſs). In der Grenada fallen 105 Zoll.<lb/> Dazu war die Regenmenge vor den unvorsichtigen Abhol-<lb/> zungen der Europäer einst in den Antillen gewiſs weit grö-<lb/> ſser als jetzt. Haiti hatte mehr Quellen und Bäche die<lb/> man leicht zum Goldwaschen benutzen konnte. Schon Co-<lb/> lumbus, als er sich über die üppige Vegetation von Ja-<lb/> maica freute, bemerkt sehr scharfsinnig: daſs zu seiner Zeit<lb/> (1492) die Canarischen Inseln Madeira und die Azoren we-<lb/> niger Regen als sonst hätten, weil der Schatten der Bäume<lb/> vermindert worden sei.”</p><lb/> <p>„Ich zweifle nicht, daſs in Haiti und in den südlichen<lb/></p> </body> </text> </TEI> [646/0007]
hat) schon 1495 ein Bergmann Pablo Belvis nach Haiti
geschickt wurde mit einem Vorrath Quecksilber, um das
Goldwaschen durch Anquicken zu beschleunigen. Diese
Methode war auch im Innern von Afrika sehr bekannt zwi-
schen Abyssinien und Nubien im Wadi el Alaki. Der Geo-
graph Edrisi spricht vom Anquicken des Goldsandes in der
Mitte des 12ten Jahrhunderts, wie ich in dem vor Kurzem
von Hrn. Amadée Jaubert zum ersten Male edirten Theile
der Geographie des Edrisi aufgefunden.”
„Ich habe davon und über die gröſsten in Haiti auf-
gefundenen Goldstücke, wie über die Ursachen des schnel-
len Verfalls der Goldgewinnung in Haiti umständlich ge-
handelt in der Abhandlung über die Schwankungen der
Goldproduktion, (Deutsche Vierteljahrsschrift 1838. Heft 4.
S. 11.), und im Examen critique de l'histoire de la Géo-
graphie du 15. siecle, T. III. p. 331.”
„Wenn uns gegenwärtig ein Theil der Antillen wasser-
arm scheint, so muſs man nicht vergessen, daſs bei ge-
schickter Benutzung der tropischen Regenmenge es leicht
war, sich Monate lang Wasservorrath zu schaffen. Dort
fallen im Jahre (noch jetzt) 80—105 Pariser Zoll Regen-
wasser, wenn wir kaum in Deutschland 20—24 Zoll ha-
ben. Die 7jährigen Beobachtungen von Ramon de la Sa-
gra 1821—1827, gaben im Mittel für die Havanna 85 Z.
9 Linien (Par. Maaſs). In der Grenada fallen 105 Zoll.
Dazu war die Regenmenge vor den unvorsichtigen Abhol-
zungen der Europäer einst in den Antillen gewiſs weit grö-
ſser als jetzt. Haiti hatte mehr Quellen und Bäche die
man leicht zum Goldwaschen benutzen konnte. Schon Co-
lumbus, als er sich über die üppige Vegetation von Ja-
maica freute, bemerkt sehr scharfsinnig: daſs zu seiner Zeit
(1492) die Canarischen Inseln Madeira und die Azoren we-
niger Regen als sonst hätten, weil der Schatten der Bäume
vermindert worden sei.”
„Ich zweifle nicht, daſs in Haiti und in den südlichen
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