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Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39.

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EINIGE WICHTIGE PUNKTE
DER
GEOGRAPHIE GUYANA'S.
VON

ALEXANDER VON HUMBOLDT.


Die unermessliche Landstrecke, welche sich zwischen
den drei Flussgebieten des Rupunury, des Caroni und des
Rio Branko, d. h. zwischen den Zuflüssen des Essequibo,
des untern Orinoko und des Amazonenstroms ausbreitet,
hat glücklicherweise seit sechs Jahren die Aufmerksamkeit
der Geographen von Neuem auf sich gezogen, und Arbei-
ten, die sich auf astronomisch bestimmte Lagen stützen,
werden nach und nach die Stelle von Kombinationen ein-
nehmen, welche nur auf unsichern Reiseberichten been-
hen. Im Jahre 1831 untersuchte Herr William Hillhouse,
von uneigennützigem Eifer geleitet, den Lauf des Mas-
saruni. Der Kapitain Owen fuhr im Jahre 1833 auf dem
Demerari bis zu der Stelle hinauf, wo sich bei dem gros-
sen Katarakt der Fluss unter 5° 25' nördl. Breite dem
Essequibo, westlich von den Yeyabergen, bis auf eine
Entfernung von vier Meilen nähert und hat der Geogra-
phie dieser wilden Gegenden durch Mittel, welche das
höchste Vertrauen verdienen, einen Längenpunkt erwor-

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ÜBER
EINIGE WICHTIGE PUNKTE
DER
GEOGRAPHIE GUYANA'S.
VON

ALEXANDER VON HUMBOLDT.


Die unermessliche Landstrecke, welche sich zwischen
den drei Flussgebieten des Rupunury, des Caroni und des
Rio Branko, d. h. zwischen den Zuflüssen des Essequibo,
des untern Orinoko und des Amazonenstroms ausbreitet,
hat glücklicherweise seit sechs Jahren die Aufmerksamkeit
der Geographen von Neuem auf sich gezogen, und Arbei-
ten, die sich auf astronomisch bestimmte Lagen stützen,
werden nach und nach die Stelle von Kombinationen ein-
nehmen, welche nur auf unsichern Reiseberichten been-
hen. Im Jahre 1831 untersuchte Herr William Hillhouse,
von uneigennützigem Eifer geleitet, den Lauf des Mas-
saruni. Der Kapitain Owen fuhr im Jahre 1833 auf dem
Demerari bis zu der Stelle hinauf, wo sich bei dem gros-
sen Katarakt der Fluss unter 5° 25′ nördl. Breite dem
Essequibo, westlich von den Yéyabergen, bis auf eine
Entfernung von vier Meilen nähert und hat der Geogra-
phie dieser wilden Gegenden durch Mittel, welche das
höchste Vertrauen verdienen, einen Längenpunkt erwor-

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[0013] ÜBER EINIGE WICHTIGE PUNKTE DER GEOGRAPHIE GUYANA'S. VON ALEXANDER VON HUMBOLDT. Die unermessliche Landstrecke, welche sich zwischen den drei Flussgebieten des Rupunury, des Caroni und des Rio Branko, d. h. zwischen den Zuflüssen des Essequibo, des untern Orinoko und des Amazonenstroms ausbreitet, hat glücklicherweise seit sechs Jahren die Aufmerksamkeit der Geographen von Neuem auf sich gezogen, und Arbei- ten, die sich auf astronomisch bestimmte Lagen stützen, werden nach und nach die Stelle von Kombinationen ein- nehmen, welche nur auf unsichern Reiseberichten been- hen. Im Jahre 1831 untersuchte Herr William Hillhouse, von uneigennützigem Eifer geleitet, den Lauf des Mas- saruni. Der Kapitain Owen fuhr im Jahre 1833 auf dem Demerari bis zu der Stelle hinauf, wo sich bei dem gros- sen Katarakt der Fluss unter 5° 25′ nördl. Breite dem Essequibo, westlich von den Yéyabergen, bis auf eine Entfernung von vier Meilen nähert und hat der Geogra- phie dieser wilden Gegenden durch Mittel, welche das höchste Vertrauen verdienen, einen Längenpunkt erwor- 1

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_vorwort_1841/13>, abgerufen am 23.11.2024.