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Humboldt, Alexander von: Skizze einer Geologischen Schilderung des südlichen Amerika. In: Allgemeine Geographische Ephemeriden. Bd. 9 (1802) St. 4, S. 310-329.

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Abhandlungen.

Dies ist die Gestalt der grossen Cataracten-
Cordillere
, welche von einer zahllosen Menge un-
bezähmter, den Europäern wenig oder gar nicht be-
kannter Wilden bewohnt ist. Ich muss bemerken,
dass ich bey dieser Beschreibung blos meinen eige-
nen Beobachtungen gefolgt bin, und die Notizen,
die wir von den Indianern erhielten, so wie die Be-
merkungen des D. Antonio Santos und einiger sei-
ner Glücksgefährten, die sie ihren Freunden diktirt
haben, benutzt habe. Die Charten, die man von
diesem Theil des festen Landes hat, sind durchaus
falsch, und die der Geschichte des Evircoco vom P.
Caulin (einem sonst sehr verdienstvollen Werke)
beygefügte Charte, zeigte sich unsern letzten Beob-
achtungen über Länge und Breite, um einige Grade
noch unrichtiger, als die 30 Jahre vorher von d'An-
ville
gegebene Charte; auch sind auf ihr alle India-
nische Namen entstellt, und Berge und Flüsse ge-
zeichnet, wo keine sind: ein sehr verzeihlicher
Fehler, da der Verfasser nie über die Wasserfälle des
Orinoco, noch vielweniger bis zum Rio Negro ge-
kommen ist.

(Die Fortsetzung folgt.)


II.

Abhandlungen.

Dies iſt die Geſtalt der groſsen Cataracten-
Cordillere
, welche von einer zahlloſen Menge un-
bezähmter, den Europäern wenig oder gar nicht be-
kannter Wilden bewohnt iſt. Ich muſs bemerken,
daſs ich bey dieſer Beſchreibung blos meinen eige-
nen Beobachtungen gefolgt bin, und die Notizen,
die wir von den Indianern erhielten, ſo wie die Be-
merkungen des D. Antonio Santos und einiger ſei-
ner Glücksgefährten, die ſie ihren Freunden diktirt
haben, benutzt habe. Die Charten, die man von
dieſem Theil des feſten Landes hat, ſind durchaus
falſch, und die der Geſchichte des Evircoco vom P.
Caulin (einem ſonſt ſehr verdienſtvollen Werke)
beygefügte Charte, zeigte ſich unſern letzten Beob-
achtungen über Länge und Breite, um einige Grade
noch unrichtiger, als die 30 Jahre vorher von d'An-
ville
gegebene Charte; auch ſind auf ihr alle India-
niſche Namen entſtellt, und Berge und Flüſſe ge-
zeichnet, wo keine ſind: ein ſehr verzeihlicher
Fehler, da der Verfaſſer nie über die Waſſerfälle des
Orinoco, noch vielweniger bis zum Rio Negro ge-
kommen iſt.

(Die Fortſetzung folgt.)


II.
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[329/0021] Abhandlungen. Dies iſt die Geſtalt der groſsen Cataracten- Cordillere, welche von einer zahlloſen Menge un- bezähmter, den Europäern wenig oder gar nicht be- kannter Wilden bewohnt iſt. Ich muſs bemerken, daſs ich bey dieſer Beſchreibung blos meinen eige- nen Beobachtungen gefolgt bin, und die Notizen, die wir von den Indianern erhielten, ſo wie die Be- merkungen des D. Antonio Santos und einiger ſei- ner Glücksgefährten, die ſie ihren Freunden diktirt haben, benutzt habe. Die Charten, die man von dieſem Theil des feſten Landes hat, ſind durchaus falſch, und die der Geſchichte des Evircoco vom P. Caulin (einem ſonſt ſehr verdienſtvollen Werke) beygefügte Charte, zeigte ſich unſern letzten Beob- achtungen über Länge und Breite, um einige Grade noch unrichtiger, als die 30 Jahre vorher von d'An- ville gegebene Charte; auch ſind auf ihr alle India- niſche Namen entſtellt, und Berge und Flüſſe ge- zeichnet, wo keine ſind: ein ſehr verzeihlicher Fehler, da der Verfaſſer nie über die Waſſerfälle des Orinoco, noch vielweniger bis zum Rio Negro ge- kommen iſt. (Die Fortſetzung folgt.) II.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Skizze einer Geologischen Schilderung des südlichen Amerika. In: Allgemeine Geographische Ephemeriden. Bd. 9 (1802) St. 4, S. 310-329, hier S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_skizze01_1802/21>, abgerufen am 21.11.2024.