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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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werkskunde, Th. 2. S. 218. und in der
Anleit. zur Salzwerkskunde, 1784. S. 61
berichtigt wird.)

Noch beträchtlicher ist der Verlust bey Con-
centrirung der Soole durch Kälte. Mit dem
Eise wird allemal Salz verschüttet, und desto
mehr, je hochlöthiger die Soole war. Wenn
5löthige Soole durch Eisgradirung bis zu 61/2löthi-
ger steigt, so bleibt das Eis noch 2 löthig; wenn
12 löthige bis 131/2 steigt, so bleibt das Eis 4 4/5 lö-
thig.*) Diese Methode, welche große Bas-
sins, viele und schwache Soolen, und ein
kaltes Klima**) erfordert, kann daher für
das nördliche Deutschland nur in seltenen Fällen
vortheilhaft seyn.

Von diesem zweifachen Soolenverluste bey
der Dorn- und Eisgradirung, welcher aus der
Anhänglichkeit des Salzes an seinem Menstruum
entspringt, ist ein dritter, mechanischer, welchen
Stürme oder schnell umsetzende Winde verursa-
chen, völlig verschieden. Bey Lekwerken, wo
die einzelnen Kranen verschlossen werden müssen,

ist
*) S. Acta Acad. Erf. 1780.
**) Arnold de salium aqua solutor. phaenomenis quibus-
dam Erlang. 1755.
- Hamb. Mag. B. 16. S. 67.

werkskunde, Th. 2. S. 218. und in der
Anleit. zur Salzwerkskunde, 1784. S. 61
berichtigt wird.)

Noch betraͤchtlicher iſt der Verluſt bey Con-
centrirung der Soole durch Kaͤlte. Mit dem
Eiſe wird allemal Salz verſchuͤttet, und deſto
mehr, je hochloͤthiger die Soole war. Wenn
5loͤthige Soole durch Eisgradirung bis zu 6½loͤthi-
ger ſteigt, ſo bleibt das Eis noch 2 loͤthig; wenn
12 loͤthige bis 13½ ſteigt, ſo bleibt das Eis 4⅘ loͤ-
thig.*) Dieſe Methode, welche große Baſ-
ſins, viele und ſchwache Soolen, und ein
kaltes Klima**) erfordert, kann daher fuͤr
das noͤrdliche Deutſchland nur in ſeltenen Faͤllen
vortheilhaft ſeyn.

Von dieſem zweifachen Soolenverluſte bey
der Dorn- und Eisgradirung, welcher aus der
Anhaͤnglichkeit des Salzes an ſeinem Menſtruum
entſpringt, iſt ein dritter, mechaniſcher, welchen
Stuͤrme oder ſchnell umſetzende Winde verurſa-
chen, voͤllig verſchieden. Bey Lekwerken, wo
die einzelnen Kranen verſchloſſen werden muͤſſen,

iſt
*) S. Acta Acad. Erf. 1780.
**) Arnold de ſalium aqua ſolutor. phaenomenis quibus-
dam Erlang. 1755.
Hamb. Mag. B. 16. S. 67.
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[34/0035] werkskunde, Th. 2. S. 218. und in der Anleit. zur Salzwerkskunde, 1784. S. 61 berichtigt wird.) Noch betraͤchtlicher iſt der Verluſt bey Con- centrirung der Soole durch Kaͤlte. Mit dem Eiſe wird allemal Salz verſchuͤttet, und deſto mehr, je hochloͤthiger die Soole war. Wenn 5loͤthige Soole durch Eisgradirung bis zu 6½loͤthi- ger ſteigt, ſo bleibt das Eis noch 2 loͤthig; wenn 12 loͤthige bis 13½ ſteigt, ſo bleibt das Eis 4⅘ loͤ- thig. *) Dieſe Methode, welche große Baſ- ſins, viele und ſchwache Soolen, und ein kaltes Klima **) erfordert, kann daher fuͤr das noͤrdliche Deutſchland nur in ſeltenen Faͤllen vortheilhaft ſeyn. Von dieſem zweifachen Soolenverluſte bey der Dorn- und Eisgradirung, welcher aus der Anhaͤnglichkeit des Salzes an ſeinem Menſtruum entſpringt, iſt ein dritter, mechaniſcher, welchen Stuͤrme oder ſchnell umſetzende Winde verurſa- chen, voͤllig verſchieden. Bey Lekwerken, wo die einzelnen Kranen verſchloſſen werden muͤſſen, iſt *) S. Acta Acad. Erf. 1780. **) Arnold de ſalium aqua ſolutor. phaenomenis quibus- dam Erlang. 1755. – Hamb. Mag. B. 16. S. 67.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/35>, abgerufen am 24.11.2024.