Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

erbauet. Zu Alt-Kösen an der Saale, wo
das Flußthal gegen Südwest geöfnet, der Luft-
zug aber durch eine Kette kleiner Hügel (die sich
von Nordwest gegen Südost hinzieht) merklich
verringert ist, sind alle 3 Gradirhäuser mit den
Giebeln gegen Norden und Süden gekehrt.
Das erste derselben 77 Bund (= 1232 Fuß Länge
etwa = 39,424 Quadratfuß Flächeninhalt) und 3 Fälle,
das zweyte 64 Bund (= 1024 Fuß Länge
= 32,768 # F.) und 2 Fälle, und das dritte 87 B.
(= 44,544 # F.) und 1 Fall. Das zweyte Gra-
dirhaus gradirt merklich vortheilhafter, als das
erste und dritte, weil es auf eben den Hügeln
erbaut ist, welche das Thal durchschneiden, und
jenen den freyen Luftzug rauben. Die Lekwerke
auf dem Gräflich-Beustischen Salzwerke zu
Sulze, von denen das erste 16 Bund = 8,192
Quadratfuß und 2 Fälle, das zweyte 40 Bund
= 20,480 Quadratfuß und 4 Fälle, das dritte 50
Bund = 25,600 Quadratfuß und 4 Fälle hat, sind
wie die Kösener konstruirt.

Feuchte Luft, sie mag bewegt oder unbe-
wegt seyn, ist der Verdünstung ungemein hin-
derlich. Daher ist dieselbe in der heißen Zone
so über alle Vermuthung geringe, wie die me-
teorologischen Beobachtungen des Hrn. Casan's

lehren

erbauet. Zu Alt-Koͤſen an der Saale, wo
das Flußthal gegen Suͤdweſt geoͤfnet, der Luft-
zug aber durch eine Kette kleiner Huͤgel (die ſich
von Nordweſt gegen Suͤdoſt hinzieht) merklich
verringert iſt, ſind alle 3 Gradirhaͤuſer mit den
Giebeln gegen Norden und Suͤden gekehrt.
Das erſte derſelben 77 Bund (= 1232 Fuß Laͤnge
etwa = 39,424 Quadratfuß Flaͤcheninhalt) und 3 Faͤlle,
das zweyte 64 Bund (= 1024 Fuß Laͤnge
= 32,768 □ F.) und 2 Faͤlle, und das dritte 87 B.
(= 44,544 □ F.) und 1 Fall. Das zweyte Gra-
dirhaus gradirt merklich vortheilhafter, als das
erſte und dritte, weil es auf eben den Huͤgeln
erbaut iſt, welche das Thal durchſchneiden, und
jenen den freyen Luftzug rauben. Die Lekwerke
auf dem Graͤflich-Beuſtiſchen Salzwerke zu
Sulze, von denen das erſte 16 Bund = 8,192
Quadratfuß und 2 Faͤlle, das zweyte 40 Bund
= 20,480 Quadratfuß und 4 Faͤlle, das dritte 50
Bund = 25,600 Quadratfuß und 4 Faͤlle hat, ſind
wie die Koͤſener konſtruirt.

Feuchte Luft, ſie mag bewegt oder unbe-
wegt ſeyn, iſt der Verduͤnſtung ungemein hin-
derlich. Daher iſt dieſelbe in der heißen Zone
ſo uͤber alle Vermuthung geringe, wie die me-
teorologiſchen Beobachtungen des Hrn. Caſan's

lehren
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0030" n="29"/>
erbauet. Zu Alt-Ko&#x0364;&#x017F;en an der Saale, wo<lb/>
das Flußthal gegen Su&#x0364;dwe&#x017F;t geo&#x0364;fnet, der Luft-<lb/>
zug aber durch eine Kette kleiner Hu&#x0364;gel (die &#x017F;ich<lb/>
von Nordwe&#x017F;t gegen Su&#x0364;do&#x017F;t hinzieht) merklich<lb/>
verringert i&#x017F;t, &#x017F;ind alle 3 Gradirha&#x0364;u&#x017F;er mit den<lb/>
Giebeln gegen Norden und Su&#x0364;den gekehrt.<lb/>
Das er&#x017F;te der&#x017F;elben 77 Bund (= 1232 Fuß La&#x0364;nge<lb/>
etwa = 39,424 <choice><abbr>&#x25A1;F.</abbr><expan>Quadratfuß</expan></choice> Fla&#x0364;cheninhalt) und 3 Fa&#x0364;lle,<lb/>
das zweyte 64 Bund (= 1024 Fuß La&#x0364;nge<lb/>
= 32,768 &#x25A1; F.) und 2 Fa&#x0364;lle, und das dritte 87 B.<lb/>
(= 44,544 &#x25A1; F.) und 1 Fall. Das zweyte Gra-<lb/>
dirhaus gradirt merklich vortheilhafter, als das<lb/>
er&#x017F;te und dritte, weil es auf eben den Hu&#x0364;geln<lb/>
erbaut i&#x017F;t, welche das Thal durch&#x017F;chneiden, und<lb/>
jenen den freyen Luftzug rauben. Die Lekwerke<lb/>
auf dem Gra&#x0364;flich-Beu&#x017F;ti&#x017F;chen Salzwerke zu<lb/>
Sulze, von denen das er&#x017F;te 16 Bund = 8,192<lb/><choice><abbr>&#x25A1;F.</abbr><expan>Quadratfuß</expan></choice> und 2 Fa&#x0364;lle, das zweyte 40 Bund<lb/>
= 20,480 <choice><abbr>&#x25A1;F.</abbr><expan>Quadratfuß</expan></choice> und 4 Fa&#x0364;lle, das dritte 50<lb/>
Bund = 25,600 <choice><abbr>&#x25A1;F.</abbr><expan>Quadratfuß</expan></choice> und 4 Fa&#x0364;lle hat, &#x017F;ind<lb/>
wie die Ko&#x0364;&#x017F;ener kon&#x017F;truirt.</p><lb/>
            <p>Feuchte Luft, &#x017F;ie mag bewegt oder unbe-<lb/>
wegt &#x017F;eyn, i&#x017F;t der Verdu&#x0364;n&#x017F;tung ungemein hin-<lb/>
derlich. Daher i&#x017F;t die&#x017F;elbe in der heißen Zone<lb/>
&#x017F;o u&#x0364;ber alle Vermuthung geringe, wie die me-<lb/>
teorologi&#x017F;chen Beobachtungen des Hrn. Ca&#x017F;an's<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lehren</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0030] erbauet. Zu Alt-Koͤſen an der Saale, wo das Flußthal gegen Suͤdweſt geoͤfnet, der Luft- zug aber durch eine Kette kleiner Huͤgel (die ſich von Nordweſt gegen Suͤdoſt hinzieht) merklich verringert iſt, ſind alle 3 Gradirhaͤuſer mit den Giebeln gegen Norden und Suͤden gekehrt. Das erſte derſelben 77 Bund (= 1232 Fuß Laͤnge etwa = 39,424 □F. Flaͤcheninhalt) und 3 Faͤlle, das zweyte 64 Bund (= 1024 Fuß Laͤnge = 32,768 □ F.) und 2 Faͤlle, und das dritte 87 B. (= 44,544 □ F.) und 1 Fall. Das zweyte Gra- dirhaus gradirt merklich vortheilhafter, als das erſte und dritte, weil es auf eben den Huͤgeln erbaut iſt, welche das Thal durchſchneiden, und jenen den freyen Luftzug rauben. Die Lekwerke auf dem Graͤflich-Beuſtiſchen Salzwerke zu Sulze, von denen das erſte 16 Bund = 8,192 □F. und 2 Faͤlle, das zweyte 40 Bund = 20,480 □F. und 4 Faͤlle, das dritte 50 Bund = 25,600 □F. und 4 Faͤlle hat, ſind wie die Koͤſener konſtruirt. Feuchte Luft, ſie mag bewegt oder unbe- wegt ſeyn, iſt der Verduͤnſtung ungemein hin- derlich. Daher iſt dieſelbe in der heißen Zone ſo uͤber alle Vermuthung geringe, wie die me- teorologiſchen Beobachtungen des Hrn. Caſan's lehren

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/30
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/30>, abgerufen am 23.11.2024.