Humboldt, Alexander von: Notizen Alex. von Humboldt's von seinen Reisen in der Kordillere der Anden und von seinen physikalischen Beobachtungen in Quito und Mexico. In: Annalen der Physik, Bd. 16 (1804), S. 450-493.vom Amazonenflusse geben zu können, bewogen *) Ausser einer Boussole, einer Platte zu einem Gno-
mon und einem Proportionalzirkel, vermittelt de- vom Amazonenfluſſe geben zu können, bewogen *) Auſser einer Bouſſole, einer Platte zu einem Gno-
mon und einem Proportionalzirkel, vermittelt de- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="453"/> vom Amazonenfluſſe geben zu können, bewogen<lb/> mich, den <hi rendition="#i">Landweg</hi> nach Quito über Sta Fé und Po-<lb/> payan dem Seewege über Portobelo, Panama und<lb/> Guayaquil vorzuziehn. Ich ſchickte daher nur mei-<lb/> ne gröſsern Inſtrumente, die Bücher, welche ich<lb/> nicht nöthig hatte, und andre Sachen auf dem See-<lb/> wege ab; wir aber ſchifften uns nach einem faſt<lb/> 3wöchentlichen Aufenthalte in Karthagena, auf dem<lb/><hi rendition="#i">groſsen Magdalenenfluſſe</hi> ein. Die Gewalt des an-<lb/> geſchwollnen, mächtig ſtrömenden Waſſers, die<lb/> Katarakten, Stürme und Gewitter, die hier faſt un-<lb/> unterbrochen fortdauern und alle Nächte das ganze<lb/> Himmelsgewölbe in Flammen ſetzen, verzögerten<lb/> unſre Fahrt zwiſchen wenig bewohnten Wäldern.<lb/> Auf einer Strecke von 40 franzöſiſchen Meilen fan-<lb/> den wir nicht eine menſchliche Wohnung. Wir<lb/> ſchifften 45 Tage lang bis <hi rendition="#g">Honda</hi>, unter 5°<lb/> nördl. Breite. Ich habe den topographiſchen Plan<lb/> des Fluſſes in 4 Blättern, von denen der Vicekö-<lb/> nig eine Kopie behalten hat, und ein barometri-<lb/> ſches Nivellement von Karthagena bis Sta Fé ge-<lb/> zeichnet, und an vielen Orten den Zuſtand der<lb/> Luft unterſucht, da meine Eudiometer noch alle<lb/> im Stande ſind. Ueberhaupt iſt kein einziges mei-<lb/> ner koſtbarern Inſtrumente zerbrochen. <hi rendition="#g">Bou-<lb/> guer</hi> hat zwar auch auf ſeiner Rückreiſe nach<lb/> Frankreich den Magdalenenfluſs [herabwärts] be-<lb/> ſchifft, er hatte aber keine Inſtrumente bei ſich <note xml:id="fn1" next="#fn1.1" place="foot" n="*)">Auſser einer Bouſſole, einer Platte zu einem Gno-<lb/> mon und einem Proportionalzirkel, vermittelt de-</note></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [453/0004]
vom Amazonenfluſſe geben zu können, bewogen
mich, den Landweg nach Quito über Sta Fé und Po-
payan dem Seewege über Portobelo, Panama und
Guayaquil vorzuziehn. Ich ſchickte daher nur mei-
ne gröſsern Inſtrumente, die Bücher, welche ich
nicht nöthig hatte, und andre Sachen auf dem See-
wege ab; wir aber ſchifften uns nach einem faſt
3wöchentlichen Aufenthalte in Karthagena, auf dem
groſsen Magdalenenfluſſe ein. Die Gewalt des an-
geſchwollnen, mächtig ſtrömenden Waſſers, die
Katarakten, Stürme und Gewitter, die hier faſt un-
unterbrochen fortdauern und alle Nächte das ganze
Himmelsgewölbe in Flammen ſetzen, verzögerten
unſre Fahrt zwiſchen wenig bewohnten Wäldern.
Auf einer Strecke von 40 franzöſiſchen Meilen fan-
den wir nicht eine menſchliche Wohnung. Wir
ſchifften 45 Tage lang bis Honda, unter 5°
nördl. Breite. Ich habe den topographiſchen Plan
des Fluſſes in 4 Blättern, von denen der Vicekö-
nig eine Kopie behalten hat, und ein barometri-
ſches Nivellement von Karthagena bis Sta Fé ge-
zeichnet, und an vielen Orten den Zuſtand der
Luft unterſucht, da meine Eudiometer noch alle
im Stande ſind. Ueberhaupt iſt kein einziges mei-
ner koſtbarern Inſtrumente zerbrochen. Bou-
guer hat zwar auch auf ſeiner Rückreiſe nach
Frankreich den Magdalenenfluſs [herabwärts] be-
ſchifft, er hatte aber keine Inſtrumente bei ſich *)
*) Auſser einer Bouſſole, einer Platte zu einem Gno-
mon und einem Proportionalzirkel, vermittelt de-
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