Humboldt, Alexander von: Nachtrag zu Alex. von Humboldts Notizen von seinen physikalischen Beobachtungen in Peru und Mexiko. In: Annalen der Physik, Bd. 18 (1804), S. 118-126.glasigen Feldspath, Hornblende und selbst Olivin Die Höhe, wo der Porphyr in grösster Menge glaſigen Feldſpath, Hornblende und ſelbſt Olivin Die Höhe, wo der Porphyr in gröſster Menge <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="120"/> glaſigen Feldſpath, Hornblende und ſelbſt Olivin<lb/> enthalten, finden ſich die Obſidiane, bald als La-<lb/> ger, bald als halb zerſtörte Felſenmaſſen von gro-<lb/> tesker Geſtalt. In den Vulkanen von Popayan, Pa-<lb/> ſto, Quito und andern Theilen der Anden, ſcheint<lb/> das vulkaniſche Feuer ſeine Kraft auf dieſe Obſi-<lb/> diane geäuſsert zu haben. Groſse Maſſen von Ob-<lb/> ſidian ſind aus den Kratern heraus geworfen wor-<lb/> den, und die Wände dieſer Schlünde, welche wir<lb/> in der Nähe unterſucht haben, beſtanden aus Por-<lb/> phyren, deren Grundmaſſe das Mittel zwiſchen<lb/> Obſidian und Pechſtein hielt. Daſſelbe überraſchte<lb/> uns auf dem <hi rendition="#g">Pic von Teyde</hi>, [auf Teneriffa,]<lb/> auf welchem die durch das Feuer veränderten Ge-<lb/> birgsarten noch ſehr gut von den unveränderten<lb/> Porphyrlagern, die vor den vulkaniſchen Ausbrü-<lb/> chen da waren, zu unterſcheiden ſind. Einige ach-<lb/> tungswerthe Mineralogen betrachten noch immer<lb/> Baſalt, baſaltiſchen Porphyr und Obſidian als vul-<lb/> kaniſche Produkte; wie ſollte aber ein Foſſil, das<lb/> ſich, gleich den Obſidianen der Anden und aus Mexi-<lb/> ko, bei geringen Graden unſrer Ofenhitze ſchon ent-<lb/> färbt, aufſchwillt, ſchwammartig und faſerig wird,<lb/> ein Produkt des vulkaniſchen Feuers ſeyn? Sollte<lb/> man nicht vielmehr das ungeheure Aufſchwellen des<lb/> Obſidians beim Glühen, und die Menge von Gas,<lb/> welche aus ihm entweicht, für Urſachen der vul-<lb/> kaniſchen Erdbeben in den Anden halten dürfen?</p><lb/> <p>Die Höhe, wo der Porphyr in gröſster Menge<lb/> in der neuen Welt vorkömmt, iſt 1800 bis 1900<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0004]
glaſigen Feldſpath, Hornblende und ſelbſt Olivin
enthalten, finden ſich die Obſidiane, bald als La-
ger, bald als halb zerſtörte Felſenmaſſen von gro-
tesker Geſtalt. In den Vulkanen von Popayan, Pa-
ſto, Quito und andern Theilen der Anden, ſcheint
das vulkaniſche Feuer ſeine Kraft auf dieſe Obſi-
diane geäuſsert zu haben. Groſse Maſſen von Ob-
ſidian ſind aus den Kratern heraus geworfen wor-
den, und die Wände dieſer Schlünde, welche wir
in der Nähe unterſucht haben, beſtanden aus Por-
phyren, deren Grundmaſſe das Mittel zwiſchen
Obſidian und Pechſtein hielt. Daſſelbe überraſchte
uns auf dem Pic von Teyde, [auf Teneriffa,]
auf welchem die durch das Feuer veränderten Ge-
birgsarten noch ſehr gut von den unveränderten
Porphyrlagern, die vor den vulkaniſchen Ausbrü-
chen da waren, zu unterſcheiden ſind. Einige ach-
tungswerthe Mineralogen betrachten noch immer
Baſalt, baſaltiſchen Porphyr und Obſidian als vul-
kaniſche Produkte; wie ſollte aber ein Foſſil, das
ſich, gleich den Obſidianen der Anden und aus Mexi-
ko, bei geringen Graden unſrer Ofenhitze ſchon ent-
färbt, aufſchwillt, ſchwammartig und faſerig wird,
ein Produkt des vulkaniſchen Feuers ſeyn? Sollte
man nicht vielmehr das ungeheure Aufſchwellen des
Obſidians beim Glühen, und die Menge von Gas,
welche aus ihm entweicht, für Urſachen der vul-
kaniſchen Erdbeben in den Anden halten dürfen?
Die Höhe, wo der Porphyr in gröſster Menge
in der neuen Welt vorkömmt, iſt 1800 bis 1900
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