Humboldt, Alexander von: Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen Magnetismus zu erleichtern. In: Annalen der Physik und Chemie, Bd. 15, St. 3, (1829), S. 319-336.zen Planeten gleichzeitig eintretende Veränderungen. Die Wenn nicht ältere Beobachtungen oft um mehrere *) Professor Erman fand mit Instrumenten von gleicher Construction, aber nach verschiedenen Beobachtungs-Methoden, in Berlin 1812 die Inclination =69° 16', im Jahr 1824 aber =68° 48', und 1826 im November, im Garten des französischen Hospitals, =68° 45'; die letztere Beobachtung wurde mit zwei Nadeln ge- macht, die eine gab 68° 42' 45", die andere 68° 48' 49". X 2
zen Planeten gleichzeitig eintretende Veränderungen. Die Wenn nicht ältere Beobachtungen oft um mehrere *) Professor Erman fand mit Instrumenten von gleicher Construction, aber nach verschiedenen Beobachtungs-Methoden, in Berlin 1812 die Inclination =69° 16′, im Jahr 1824 aber =68° 48′, und 1826 im November, im Garten des französischen Hospitals, =68° 45′; die letztere Beobachtung wurde mit zwei Nadeln ge- macht, die eine gab 68° 42′ 45″, die andere 68° 48′ 49″. X 2
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0003" n="321"/> zen Planeten gleichzeitig eintretende Veränderungen. Die<lb/> nach <hi rendition="#g"><persName>Morlet</persName></hi> und <hi rendition="#g"><persName>Arago</persName></hi> von Osten gegen Westen fort-<lb/> schreitende Bewegung der Knoten oder Durchschnitts-<lb/> punkte des magnetischen und Erd-Aequators, welche die<lb/> Vergleichung der Beobachtungen von <hi rendition="#g"><persName>Cook</persName></hi> und <hi rendition="#g"><persName>Du-<lb/> perrey</persName></hi>, von <hi rendition="#g"><persName>Vancouver</persName></hi> und <hi rendition="#g"><persName>Freycinet</persName></hi> mit Sicher-<lb/> heit darthun, ist bis zum höchsten Norden bemerkbar.<lb/> Die magnetische Breite jenes Orts wird dadurch verän-<lb/> dert, und mit ihr die Neigung und wahrscheinlich auch<lb/> die Intensität der magnetischen Kräfte. Die Länge der<lb/> Zwischenzeit, in der ich mit besonderer Vorliebe und<lb/> immer mit unter sich vergleichbaren, von <hi rendition="#g"><persName>Le Noir</persName></hi> und<lb/><hi rendition="#g"><persName>Gambey</persName></hi> construirten, Instrumenten die Neigung an meh-<lb/> reren Punkten beobachtet habe, setzt mich in den Be-<lb/> sitz merkwürdiger Resultate über die <choice><sic>jährlichen</sic><corr>jährliche</corr></choice> Verän-<lb/> derung der Inclination. In <hi rendition="#i"><placeName>Berlin</placeName></hi> habe ich gemeinschaft-<lb/> lich mit <choice><abbr>Hrn.</abbr><expan>Herrn</expan></choice> <hi rendition="#g"><persName>Gay-Lussac</persName></hi> zu Anfange des Winters<lb/> 1806 die Neigung mit demselben Instrumente bestimmt,<lb/> welches auf der Weltumseglung von <persName>d'<hi rendition="#g">Entrecasteaux</hi></persName><lb/> gebraucht worden war. Die Inclination betrug 69° 53′.<lb/> Zwanzig Jahre später, im December 1826, fand ich im<lb/> Garten von <hi rendition="#i"><placeName>Bellevue</placeName></hi> bei <placeName>Berlin</placeName>, gemeinschaftlich mit den<lb/><choice><abbr>HH.</abbr><expan>Herren</expan></choice> <hi rendition="#g"><persName>Encke</persName></hi> und <hi rendition="#g"><persName>Erman</persName></hi>, 68° 39′ (nach dem Mittel aus<lb/> den Beobachtungen mit zwei Nadeln, von denen eine<lb/> 68° 38′ und die andere 68° 40′ gab). Die Differenz be-<lb/> trägt also 1° 14′, und die mittlere jährliche Abnahme:<lb/> 3′,7<note place="foot" n="*)"><choice><abbr>Prof.</abbr><expan>Professor</expan></choice><hi rendition="#g"><persName>Erman</persName></hi> fand mit Instrumenten von gleicher Construction,<lb/> aber nach verschiedenen Beobachtungs-Methoden, in <placeName>Berlin</placeName> 1812<lb/> die Inclination =69° 16′, im Jahr 1824 aber =68° 48′, und<lb/> 1826 im November, im Garten des <placeName>französischen Hospitals</placeName>,<lb/> =68° 45′; die letztere Beobachtung wurde mit zwei Nadeln ge-<lb/> macht, die eine gab 68° 42′ 45″, die andere 68° 48′ 49″.</note>.</p><lb/> <p>Wenn nicht ältere Beobachtungen oft um mehrere<lb/> Grade falsch seyn könnten, so würde ich <hi rendition="#g"><persName>Euler</persName></hi>'s Beob-<lb/> achtung in der <hi rendition="#i">Théorie de l'inclinaison</hi> (<hi rendition="#i">Mémoires de<lb/> <fw place="bottom" type="sig">X 2</fw><lb/></hi></p> </body> </text> </TEI> [321/0003]
zen Planeten gleichzeitig eintretende Veränderungen. Die
nach Morlet und Arago von Osten gegen Westen fort-
schreitende Bewegung der Knoten oder Durchschnitts-
punkte des magnetischen und Erd-Aequators, welche die
Vergleichung der Beobachtungen von Cook und Du-
perrey, von Vancouver und Freycinet mit Sicher-
heit darthun, ist bis zum höchsten Norden bemerkbar.
Die magnetische Breite jenes Orts wird dadurch verän-
dert, und mit ihr die Neigung und wahrscheinlich auch
die Intensität der magnetischen Kräfte. Die Länge der
Zwischenzeit, in der ich mit besonderer Vorliebe und
immer mit unter sich vergleichbaren, von Le Noir und
Gambey construirten, Instrumenten die Neigung an meh-
reren Punkten beobachtet habe, setzt mich in den Be-
sitz merkwürdiger Resultate über die jährliche Verän-
derung der Inclination. In Berlin habe ich gemeinschaft-
lich mit Hrn. Gay-Lussac zu Anfange des Winters
1806 die Neigung mit demselben Instrumente bestimmt,
welches auf der Weltumseglung von d'Entrecasteaux
gebraucht worden war. Die Inclination betrug 69° 53′.
Zwanzig Jahre später, im December 1826, fand ich im
Garten von Bellevue bei Berlin, gemeinschaftlich mit den
HH. Encke und Erman, 68° 39′ (nach dem Mittel aus
den Beobachtungen mit zwei Nadeln, von denen eine
68° 38′ und die andere 68° 40′ gab). Die Differenz be-
trägt also 1° 14′, und die mittlere jährliche Abnahme:
3′,7 *).
Wenn nicht ältere Beobachtungen oft um mehrere
Grade falsch seyn könnten, so würde ich Euler's Beob-
achtung in der Théorie de l'inclinaison (Mémoires de
*) Prof. Erman fand mit Instrumenten von gleicher Construction,
aber nach verschiedenen Beobachtungs-Methoden, in Berlin 1812
die Inclination =69° 16′, im Jahr 1824 aber =68° 48′, und
1826 im November, im Garten des französischen Hospitals,
=68° 45′; die letztere Beobachtung wurde mit zwei Nadeln ge-
macht, die eine gab 68° 42′ 45″, die andere 68° 48′ 49″.
X 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_mittel_1829 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_mittel_1829/3 |
Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen Magnetismus zu erleichtern. In: Annalen der Physik und Chemie, Bd. 15, St. 3, (1829), S. 319-336, hier S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_mittel_1829/3>, abgerufen am 16.02.2025. |