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Humboldt, Alexander von: Ueber Meeresströmungen im allgemeinen; und über die kalte peruanische Strömung der Südsee, im Gegensatze zu dem warmen Golf- oder Florida-Strome. [Druck vorgesehen für: Kleinere Schriften von Alexander von Humboldt. Zweiter Band (nicht erschienen).] Korrekturbogen aus dem Schiller Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv in Marbach a. N.: Cotta-Archiv, s. e., [1833-ca. 1855], S. 31-145.

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Temperatur war des Morgens meist 12°,7; Nachts um 1 Uhr gar 10°,9 (52° Fahrenheit): wohl gleichzeitig Folge des Südstromes und entfernter seichter Untiefen. Viel Seetang zwischen dem westlichen Rande des Golfstroms und der Küste von Maryland; Luft 11°,8.

Den 16 Mai (lat. 38° 35', long. 76° 13') geriethen wir in die sonderbare Meereszone, die kaum 11/2 Seemeilen von Ost nach Westen breit ist und wo, vielleicht als Folge kleiner entgegengesetzter, bloß oberflächlicher Ströme kalten Wassers, das Meer wie in einer kochenden Aufwallung bei vollkommener Windstille ist. Man empfindet unverkennbar abgesetzte, die kleinen Masten erschütternde Stöße, durch kurze schäumende Wellen hervorgebracht. Der Capitän unseres Schiffes (der Handels-Fregatte la Concepcion), Don Ricardo Madam, war mit diesem sonderbaren Phänomene längst bekannt. Die Piloten der Havana nennen es el hervidero, wie den Ort, wo die Wasser aufkochen. Die Temperatur des Meeres war 16°,4; die der Luft 18°,7. Das Senkblei von 60 bis 18 Faden wurde wieder auf mein Anrathen, aber vergeblich, ausgeworfen. Ich überhgebheübergehe die vielen Beobachtungen, welche ich fast von Stunde zu Stunde in der Nähe des Cap Hinlopen, des südlichen Vorgebirges der Delaware-Bai, den 17ten und 18ten Mai über den Einfluß der Tiefe der Bänke auf die Temperatur der Meereswasser an der Oberfläche angestellt habe. Wir fanden Grund an dem östlichen Rande des varil de la Sonda des Delaware den 17ten in 45 Faden Tiefe: Temperatur des Meerwassers 10°,2, ja1 in 25 Faden 8°,8;

in Zeile 8 v. u. des Textes ist durch Correctur
an falscher Stelle der schändliche Fehler:
Ich überhebe entstanden; es soll heißen:
Ich übergehe

1 Diese Erkaltung der Untiefe bis 8°,8 ist sehr auffallend; aber General Sabine fand auch an den Küsten von Maryland, bei Sandy Hook, auf einer Sandbank 7°,2, wenn er kurz vorher im Golfstrom 23°,3 beobachtet hatte: ein Abfall von 74°zu 45° Fahrenheit (Pendulum Exper. p. 455.)

Temperatur war des Morgens meist 12°,7; Nachts um 1 Uhr gar 10°,9 (52° Fahrenheit): wohl gleichzeitig Folge des Südstromes und entfernter seichter Untiefen. Viel Seetang zwischen dem westlichen Rande des Golfstroms und der Küste von Maryland; Luft 11°,8.

Den 16 Mai (lat. 38° 35′, long. 76° 13′) geriethen wir in die sonderbare Meereszone, die kaum 1½ Seemeilen von Ost nach Westen breit ist und wo, vielleicht als Folge kleiner entgegengesetzter, bloß oberflächlicher Ströme kalten Wassers, das Meer wie in einer kochenden Aufwallung bei vollkommener Windstille ist. Man empfindet unverkennbar abgesetzte, die kleinen Masten erschütternde Stöße, durch kurze schäumende Wellen hervorgebracht. Der Capitän unseres Schiffes (der Handels-Fregatte la Concepcion), Don Ricardo Madam, war mit diesem sonderbaren Phänomene längst bekannt. Die Piloten der Havana nennen es el hervidero, wie den Ort, wo die Wasser aufkochen. Die Temperatur des Meeres war 16°,4; die der Luft 18°,7. Das Senkblei von 60 bis 18 Faden wurde wieder auf mein Anrathen, aber vergeblich, ausgeworfen. Ich überhgebheübergehe die vielen Beobachtungen, welche ich fast von Stunde zu Stunde in der Nähe des Cap Hinlopen, des südlichen Vorgebirges der Delaware-Bai, den 17ten und 18ten Mai über den Einfluß der Tiefe der Bänke auf die Temperatur der Meereswasser an der Oberfläche angestellt habe. Wir fanden Grund an dem östlichen Rande des varil de la Sonda des Delaware den 17ten in 45 Faden Tiefe: Temperatur des Meerwassers 10°,2, ja1 in 25 Faden 8°,8;

in Zeile 8 v. u. des Textes ist durch Correctur
an falscher Stelle der schändliche Fehler:
Ich überhebe entstanden; es soll heißen:
Ich übergehe

1 Diese Erkaltung der Untiefe bis 8°,8 ist sehr auffallend; aber General Sabine fand auch an den Küsten von Maryland, bei Sandy Hook, auf einer Sandbank 7°,2, wenn er kurz vorher im Golfstrom 23°,3 beobachtet hatte: ein Abfall von 74°zu 45° Fahrenheit (Pendulum Exper. p. 455.)
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[114/0084] Temperatur war des Morgens meist 12°,7; Nachts um 1 Uhr gar 10°,9 (52° Fahr.): wohl gleichzeitig Folge des Südstromes und entfernter seichter Untiefen. Viel Seetang zwischen dem westlichen Rande des Golfstroms und der Küste von Maryland; Luft 11°,8. Den 16 Mai (lat. 38° 35′, long. 76° 13′) geriethen wir in die sonderbare Meereszone, die kaum 1½ Seemeilen von Ost nach Westen breit ist und wo, vielleicht als Folge kleiner entgegengesetzter, bloß oberflächlicher Ströme kalten Wassers, das Meer wie in einer kochenden Aufwallung bei vollkommener Windstille ist. Man empfindet unverkennbar abgesetzte, die kleinen Masten erschütternde Stöße, durch kurze schäumende Wellen hervorgebracht. Der Capitän unseres Schiffes (der Handels-Fregatte la Concepcion), Don Ricardo Madam, war mit diesem sonderbaren Phänomene längst bekannt. Die Piloten der Havana nennen es el hervidero, wie den Ort, wo die Wasser aufkochen. Die Temperatur des Meeres war 16°,4; die der Luft 18°,7. Das Senkblei von 60 bis 18 Faden wurde wieder auf mein Anrathen, aber vergeblich, ausgeworfen. Ich übergehe die vielen Beobachtungen, welche ich fast von Stunde zu Stunde in der Nähe des Cap Hinlopen, des südlichen Vorgebirges der Delaware-Bai, den 17ten und 18ten Mai über den Einfluß der Tiefe der Bänke auf die Temperatur der Meereswasser an der Oberfläche angestellt habe. Wir fanden Grund an dem östlichen Rande des varil de la Sonda des Delaware den 17ten in 45 Faden Tiefe: Temperatur des Meerwassers 10°,2, ja 1 in 25 Faden 8°,8; in Zeile 8 v. u. des Textes ist durch Correctur an falscher Stelle der schändliche Fehler: Ich überhebe entstanden; es soll heißen: Ich übergehe übergehe 1 Diese Erkaltung der Untiefe bis 8°,8 ist sehr auffallend; aber General Sabine fand auch an den Küsten von Maryland, bei Sandy Hook, auf einer Sandbank 7°,2, wenn er kurz vorher im Golfstrom 23°,3 beobachtet hatte: ein Abfall von 74°zu 45° Fahr. (Pendulum Exper. p. 455.)

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber Meeresströmungen im allgemeinen; und über die kalte peruanische Strömung der Südsee, im Gegensatze zu dem warmen Golf- oder Florida-Strome. [Druck vorgesehen für: Kleinere Schriften von Alexander von Humboldt. Zweiter Band (nicht erschienen).] Korrekturbogen aus dem Schiller Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv in Marbach a. N.: Cotta-Archiv, s. e., [1833-ca. 1855], S. 31-145, hier S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_meer_1833/84>, abgerufen am 18.12.2024.