Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850.findet sich trotz großer Aehnlichkeit in dem Gesetze der Zunahme des Stern-Reichthums doch wieder ein absolutes Uebergewicht der Sternmenge69 auf Seiten des schöneren südlichen Himmels. Als ich im Jahr 1843 den Ingenieur-Hauptmann Schwinck freundschaftlich aufforderte mir die Vertheilung der 12148 Sterne (1m bis 7m inclus.), welche er auf Bessel's Anregung in seine Mappa coelestis eingetragen, nach Rectascensions-Verschiedenheit mitzutheilen, fand er in 4 Gruppen:
Unter der zahllosen Menge von Sternen, die an dem Himmel glänzen, sind wesentlich von einander zu unterscheiden, in Hinsicht auf die muthmaßliche Gestaltung des Weltbaues und auf die Lage oder Tiefe der Schichten geballter Materie: die einzeln, sporadisch zerstreuten Fixsterne; und diejenigen, welche man in abgesonderte, selbstständige Gruppen zusammengedrängt findet. Die letzteren sind Sternhaufen oder Sternschwärme, die oft viele Tausende von telescopischen Sternen in erkennbarer Beziehung zu einander enthalten und die dem unbewaffneten Auge bisweilen als runde Nebel, cometenartig leuchtend, findet sich trotz großer Aehnlichkeit in dem Gesetze der Zunahme des Stern-Reichthums doch wieder ein absolutes Uebergewicht der Sternmenge69 auf Seiten des schöneren südlichen Himmels. Als ich im Jahr 1843 den Ingenieur-Hauptmann Schwinck freundschaftlich aufforderte mir die Vertheilung der 12148 Sterne (1m bis 7m inclus.), welche er auf Bessel's Anregung in seine Mappa coelestis eingetragen, nach Rectascensions-Verschiedenheit mitzutheilen, fand er in 4 Gruppen:
Unter der zahllosen Menge von Sternen, die an dem Himmel glänzen, sind wesentlich von einander zu unterscheiden, in Hinsicht auf die muthmaßliche Gestaltung des Weltbaues und auf die Lage oder Tiefe der Schichten geballter Materie: die einzeln, sporadisch zerstreuten Fixsterne; und diejenigen, welche man in abgesonderte, selbstständige Gruppen zusammengedrängt findet. Die letzteren sind Sternhaufen oder Sternschwärme, die oft viele Tausende von telescopischen Sternen in erkennbarer Beziehung zu einander enthalten und die dem unbewaffneten Auge bisweilen als runde Nebel, cometenartig leuchtend, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0182" n="177"/> findet sich trotz großer Aehnlichkeit in dem Gesetze der Zunahme des Stern-Reichthums doch wieder ein absolutes <hi rendition="#g">Uebergewicht</hi> der Sternmenge<note xml:id="ftn235" next="#ftn235-text" place="end" n="69"/> auf Seiten des schöneren südlichen Himmels.</p> <p>Als ich im Jahr 1843 den Ingenieur-Hauptmann Schwinck freundschaftlich aufforderte mir die Vertheilung der 12148 Sterne (1<hi rendition="#sup">m</hi> bis 7<hi rendition="#sup">m</hi> inclus.), welche er auf Bessel's Anregung in seine <hi rendition="#g">Mappa coelestis</hi> eingetragen, nach Rectascensions-Verschiedenheit mitzutheilen, fand er in 4 Gruppen:<lb/><table><row><cell>Rectasc.</cell><cell>von</cell><cell>50°-140°</cell><cell>Zahl der Sterne</cell><cell>3147</cell></row><row><cell>“</cell><cell>“</cell><cell>140°-230°</cell><cell>“ “ “</cell><cell>2627</cell></row><row><cell>“</cell><cell>“</cell><cell>230°-320°</cell><cell>“ “ “</cell><cell>3523</cell></row><row><cell>“</cell><cell>“</cell><cell>320°- 50°</cell><cell>“ “ “</cell><cell>2851.</cell></row></table><lb/> Diese Gruppen stimmen mit den noch genaueren Resultaten der <hi rendition="#g">Études stellaires</hi> überein, nach denen von Sternen 1<hi rendition="#sup">m</hi> bis 9<hi rendition="#sup">m</hi> die Maxima in Rectasc. in 6<hi rendition="#sup">h</hi> 40′ und 18<hi rendition="#sup">h</hi> 40′, die Minima in 1<hi rendition="#sup">h</hi> 30′ und 13<hi rendition="#sup">h</hi> 30′ fallen.<note xml:id="ftn236" next="#ftn236-text" place="end" n="70"/> </p> <p>Unter der zahllosen Menge von Sternen, die an dem Himmel glänzen, sind wesentlich von einander zu unterscheiden, in Hinsicht auf die muthmaßliche <hi rendition="#g">Gestaltung</hi> des Weltbaues und auf die Lage oder <hi rendition="#g">Tiefe</hi> der Schichten geballter Materie: die einzeln, sporadisch zerstreuten Fixsterne; und diejenigen, welche man in abgesonderte, selbstständige Gruppen zusammengedrängt findet. Die letzteren sind <hi rendition="#g">Sternhaufen</hi> oder <hi rendition="#g">Sternschwärme,</hi> die oft viele Tausende von telescopischen Sternen in erkennbarer Beziehung zu einander enthalten und die dem unbewaffneten Auge bisweilen als runde Nebel, cometenartig leuchtend, </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [177/0182]
findet sich trotz großer Aehnlichkeit in dem Gesetze der Zunahme des Stern-Reichthums doch wieder ein absolutes Uebergewicht der Sternmenge
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auf Seiten des schöneren südlichen Himmels.
Als ich im Jahr 1843 den Ingenieur-Hauptmann Schwinck freundschaftlich aufforderte mir die Vertheilung der 12148 Sterne (1m bis 7m inclus.), welche er auf Bessel's Anregung in seine Mappa coelestis eingetragen, nach Rectascensions-Verschiedenheit mitzutheilen, fand er in 4 Gruppen:
Rectasc. von 50°-140° Zahl der Sterne 3147
“ “ 140°-230° “ “ “ 2627
“ “ 230°-320° “ “ “ 3523
“ “ 320°- 50° “ “ “ 2851.
Diese Gruppen stimmen mit den noch genaueren Resultaten der Études stellaires überein, nach denen von Sternen 1m bis 9m die Maxima in Rectasc. in 6h 40′ und 18h 40′, die Minima in 1h 30′ und 13h 30′ fallen.
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Unter der zahllosen Menge von Sternen, die an dem Himmel glänzen, sind wesentlich von einander zu unterscheiden, in Hinsicht auf die muthmaßliche Gestaltung des Weltbaues und auf die Lage oder Tiefe der Schichten geballter Materie: die einzeln, sporadisch zerstreuten Fixsterne; und diejenigen, welche man in abgesonderte, selbstständige Gruppen zusammengedrängt findet. Die letzteren sind Sternhaufen oder Sternschwärme, die oft viele Tausende von telescopischen Sternen in erkennbarer Beziehung zu einander enthalten und die dem unbewaffneten Auge bisweilen als runde Nebel, cometenartig leuchtend,
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