Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1847.

Bild:
<< vorherige Seite
in auditorio vestro . . . . . . . (Vergl. Jourdain p. 169-178 und Friedrichs von Raumer vortreffliche Geschichte der Hohenstaufen Bd. III. 1841 S. 413.) Die Araber sind vermittelnd zwischen dem alten und neuen Wissen aufgetreten. Ohne sie und ihre Uebersetzungslust wäre den folgenden Jahrhunderten ein großer Theil von dem verloren gegangen, was die griechische Welt geschaffen oder sich angeeignet hatte. Nach dieser Ansicht haben die hier berührten, scheinbar bloß linguistischen Verhältnisse ein allgemeines kosmisches Interesse.
99 (S. 255.) Von der Uebersetzung der Aristotelischen Historia animalium durch Michael Scotus und von einer ähnlichen Arbeit des Avicenna (Handschrift der Pariser Bibliothek No. 6493) handeln Jourdain, Traductions d'Aristote p. 135-138, und Schneider, Adnot. ad Aristotelis de Animalibus hist. lib. IX cap. 15.
100 (S. 255.) Ueber Ibn-Baithar s. Sprengel, Gesch. der Arzneykunde Th. II. (1823) S. 468 und Royle on the Antiquity of Hindoo Medicine p. 28. Eine deutsche Uebersetzung des Ibn-Baithar besitzen wir (seit 1840) unter dem Titel: Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Aus dem Arab. übers. von J. v. Sontheimer. 2 Bände.
1 (S. 255.) Royle p. 35-65. Susruta, Sohn des Visvamitra, wird nach Wilson für einen Zeitgenossen des Rama ausgegeben. Von seinem Werke haben wir eine Sanskrit-Ausgabe (The Sus'ruta, or system of medicine, taught by Dhanwantari, and composed by his disciple Sus'ruta. Ed. by Sri Madhusudana Gupta. Vol. I. II. Calcutta 1835, 1836) und eine lateinische Uebersetzung: Sus'rutas. Ayurvedas. Id est Medicinae systema, a venerabili D'hanvantare demonstratum, a Susruta discipulo compositum. Nunc pr. ex Sanskrita in Latinum sermonem vertit Franc. Hessler. Erlangae 1844, 1847, 2 Bände.
2 (S. 256.) "Deiudar (deodar) aus dem Geschlechte des abhel (juniperus); auch indische Tanne, welche eine eigene Milch, syr deiudar (flüssigen Terpentin), giebt"; sagt Avicenna.
3 (S. 256.) Spanische Juden aus Cordova brachten die Lehren
in auditorio vestro . . . . . . . (Vergl. Jourdain p. 169–178 und Friedrichs von Raumer vortreffliche Geschichte der Hohenstaufen Bd. III. 1841 S. 413.) Die Araber sind vermittelnd zwischen dem alten und neuen Wissen aufgetreten. Ohne sie und ihre Uebersetzungslust wäre den folgenden Jahrhunderten ein großer Theil von dem verloren gegangen, was die griechische Welt geschaffen oder sich angeeignet hatte. Nach dieser Ansicht haben die hier berührten, scheinbar bloß linguistischen Verhältnisse ein allgemeines kosmisches Interesse.
99 (S. 255.) Von der Uebersetzung der Aristotelischen Historia animalium durch Michael Scotus und von einer ähnlichen Arbeit des Avicenna (Handschrift der Pariser Bibliothek No. 6493) handeln Jourdain, Traductions d'Aristote p. 135–138, und Schneider, Adnot. ad Aristotelis de Animalibus hist. lib. IX cap. 15.
100 (S. 255.) Ueber Ibn-Baithar s. Sprengel, Gesch. der Arzneykunde Th. II. (1823) S. 468 und Royle on the Antiquity of Hindoo Medicine p. 28. Eine deutsche Uebersetzung des Ibn-Baithar besitzen wir (seit 1840) unter dem Titel: Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Aus dem Arab. übers. von J. v. Sontheimer. 2 Bände.
1 (S. 255.) Royle p. 35–65. Susruta, Sohn des Visvamitra, wird nach Wilson für einen Zeitgenossen des Rama ausgegeben. Von seinem Werke haben wir eine Sanskrit-Ausgabe (The Sus'ruta, or system of medicine, taught by Dhanwantari, and composed by his disciple Sus'ruta. Ed. by Sri Madhusúdana Gupta. Vol. I. II. Calcutta 1835, 1836) und eine lateinische Uebersetzung: Sus'rutas. Áyurvédas. Id est Medicinae systema, a venerabili D'hanvantare demonstratum, a Susruta discipulo compositum. Nunc pr. ex Sanskrita in Latinum sermonem vertit Franc. Hessler. Erlangae 1844, 1847, 2 Bände.
2 (S. 256.) „Deiudar (deodar) aus dem Geschlechte des abhel (juniperus); auch indische Tanne, welche eine eigene Milch, syr deiudar (flüssigen Terpentin), giebt"; sagt Avicenna.
3 (S. 256.) Spanische Juden aus Cordova brachten die Lehren
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note xml:id="ftn337-text" prev="#ftn337" place="end" n="98"><pb facs="#f0454" n="449"/>
in auditorio vestro . . . . . . . (Vergl. <hi rendition="#g">Jourdain</hi> p. 169&#x2013;178 und Friedrichs von <hi rendition="#g">Raumer</hi> vortreffliche <hi rendition="#g">Geschichte der Hohenstaufen</hi> Bd. III. 1841 S. 413.) Die Araber sind vermittelnd zwischen dem alten und neuen Wissen aufgetreten. Ohne sie und ihre Uebersetzungslust wäre den folgenden Jahrhunderten ein großer Theil von dem verloren gegangen, was die griechische Welt geschaffen oder sich angeeignet hatte. Nach dieser Ansicht haben die hier berührten, scheinbar bloß linguistischen Verhältnisse ein allgemeines kosmisches Interesse.</note>
            <note xml:id="ftn338-text" prev="#ftn338" place="end" n="99"> (S. 255.) Von der Uebersetzung der <hi rendition="#g">Aristotelischen Historia animalium</hi> durch Michael <hi rendition="#g">Scotus</hi> und von einer ähnlichen Arbeit des <hi rendition="#g">Avicenna</hi> (Handschrift der Pariser Bibliothek No. 6493) handeln <hi rendition="#g">Jourdain, Traductions d'Aristote</hi> p. 135&#x2013;138, und <hi rendition="#g">Schneider,</hi> Adnot. ad <hi rendition="#g">Aristotelis de Animalibus hist.</hi> lib. IX cap. 15.</note>
            <note xml:id="ftn339-text" prev="#ftn339" place="end" n="100"> (S. 255.) Ueber Ibn-Baithar s. <hi rendition="#g">Sprengel, Gesch. der Arzneykunde</hi> Th. II. (1823) S. 468 und <hi rendition="#g">Royle on the Antiquity of Hindoo Medicine</hi> p. 28. Eine deutsche Uebersetzung des <hi rendition="#g">Ibn-Baithar</hi> besitzen wir (seit 1840) unter dem Titel: <hi rendition="#g">Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel.</hi> Aus dem Arab. übers. von J. v. <hi rendition="#g">Sontheimer.</hi> 2 Bände.</note>
            <note xml:id="ftn340-text" prev="#ftn340" place="end" n="1"> (S. 255.) <hi rendition="#g">Royle</hi> p. 35&#x2013;65. <hi rendition="#g">Susruta,</hi> Sohn des Visvamitra, wird nach Wilson für einen Zeitgenossen des Rama ausgegeben. Von seinem Werke haben wir eine Sanskrit-Ausgabe <hi rendition="#g">(The Sus'ruta,</hi> or <hi rendition="#g">system of medicine,</hi> taught by <hi rendition="#g">Dhanwantari,</hi> and composed by his disciple <hi rendition="#g">Sus'ruta.</hi> Ed. by Sri <hi rendition="#g">Madhusúdana Gupta.</hi> Vol. I. II. Calcutta 1835, 1836) und eine lateinische Uebersetzung: <hi rendition="#g">Sus'rutas.  Áyurvédas.</hi> Id est <hi rendition="#g">Medicinae systema,</hi> a venerabili <hi rendition="#g">D'hanvantare</hi> demonstratum, a <hi rendition="#g">Susruta</hi> discipulo compositum. Nunc pr. ex Sanskrita in Latinum sermonem vertit Franc. <hi rendition="#g">Hessler.</hi> Erlangae 1844, 1847, 2 Bände.</note>
            <note xml:id="ftn341-text" prev="#ftn341" place="end" n="2"> (S. 256.) &#x201E;Deiudar (deodar) aus dem Geschlechte des abhel (juniperus); auch indische Tanne, welche eine eigene Milch, syr deiudar (flüssigen Terpentin), giebt"; sagt <hi rendition="#g">Avicenna.</hi> </note>
            <note xml:id="ftn342-text" prev="#ftn342" place="end" n="3"> (S. 256.) Spanische Juden aus Cordova brachten die Lehren
</note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[449/0454] ⁹⁸ in auditorio vestro . . . . . . . (Vergl. Jourdain p. 169–178 und Friedrichs von Raumer vortreffliche Geschichte der Hohenstaufen Bd. III. 1841 S. 413.) Die Araber sind vermittelnd zwischen dem alten und neuen Wissen aufgetreten. Ohne sie und ihre Uebersetzungslust wäre den folgenden Jahrhunderten ein großer Theil von dem verloren gegangen, was die griechische Welt geschaffen oder sich angeeignet hatte. Nach dieser Ansicht haben die hier berührten, scheinbar bloß linguistischen Verhältnisse ein allgemeines kosmisches Interesse. ⁹⁹ (S. 255.) Von der Uebersetzung der Aristotelischen Historia animalium durch Michael Scotus und von einer ähnlichen Arbeit des Avicenna (Handschrift der Pariser Bibliothek No. 6493) handeln Jourdain, Traductions d'Aristote p. 135–138, und Schneider, Adnot. ad Aristotelis de Animalibus hist. lib. IX cap. 15. ¹⁰⁰ (S. 255.) Ueber Ibn-Baithar s. Sprengel, Gesch. der Arzneykunde Th. II. (1823) S. 468 und Royle on the Antiquity of Hindoo Medicine p. 28. Eine deutsche Uebersetzung des Ibn-Baithar besitzen wir (seit 1840) unter dem Titel: Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Aus dem Arab. übers. von J. v. Sontheimer. 2 Bände. ¹ (S. 255.) Royle p. 35–65. Susruta, Sohn des Visvamitra, wird nach Wilson für einen Zeitgenossen des Rama ausgegeben. Von seinem Werke haben wir eine Sanskrit-Ausgabe (The Sus'ruta, or system of medicine, taught by Dhanwantari, and composed by his disciple Sus'ruta. Ed. by Sri Madhusúdana Gupta. Vol. I. II. Calcutta 1835, 1836) und eine lateinische Uebersetzung: Sus'rutas. Áyurvédas. Id est Medicinae systema, a venerabili D'hanvantare demonstratum, a Susruta discipulo compositum. Nunc pr. ex Sanskrita in Latinum sermonem vertit Franc. Hessler. Erlangae 1844, 1847, 2 Bände. ² (S. 256.) „Deiudar (deodar) aus dem Geschlechte des abhel (juniperus); auch indische Tanne, welche eine eigene Milch, syr deiudar (flüssigen Terpentin), giebt"; sagt Avicenna. ³ (S. 256.) Spanische Juden aus Cordova brachten die Lehren

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Posner Collection: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-09T11:04:31Z)
Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen (2013-04-18T11:04:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos02_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos02_1847/454
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1847, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos02_1847/454>, abgerufen am 22.11.2024.