Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500.XII. Kalkiges Konglomerat des Ba- rigon, des Schlosses von Cumana und der Gegend um Porto-Cabello. Eine sehr verwickelte Formazion; sie stellt das XII. Kalkiges Konglomerat des Ba- rigon, des Schlosses von Cumana und der Gegend um Porto-Cabello. Eine sehr verwickelte Formazion; sie stellt das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0043" n="490"/> <div n="2"> <head>XII. <hi rendition="#g">Kalkiges Konglomerat des <hi rendition="#i">Ba-<lb/> rigon</hi>, des Schlosses von <hi rendition="#i">Cumana</hi><lb/> und der Gegend um <hi rendition="#i">Porto-Cabello.</hi></hi></head><lb/> <p>Eine sehr verwickelte Formazion; sie stellt das<lb/> Gemenge und die periodische Wiederkehr von dich-<lb/> tem Kalke, von quarzigem Sandsteine und von kal-<lb/> kigen Brekzien dar, welche, unter allen Himmels-<lb/> strichen, das terziäre Gebiet besonders bezeichnen.<lb/> Sie sezt den Berg des Schlosses <hi rendition="#i">St. Antoine</hi> zusam-<lb/> men, unfern der Stadt <hi rendition="#i">Cumana</hi>, ferner das süd-<lb/> westliche Ende der Halbinsel <hi rendition="#i">Araya</hi>, den <hi rendition="#i">Cerro-<lb/> Meapire</hi>, im S. von <hi rendition="#i">Cariaco</hi>, und die Umgegend<lb/> von <hi rendition="#i">Porto-Cabello</hi>. Sie umschlieſst: 1. einen dich-<lb/> ten, meist graulichweiſsen, oder gelblichgrauen<lb/> Kalkstein (<hi rendition="#i">Cerro del Barigon</hi>), dessen sehr gering-<lb/> mächtige Schichten sich theils versteinerungsfrei zei-<lb/> gen, theils viele Petrefakten enthalten, wie unter<lb/> andern Karditen, Ostraziten, Pektiniten u. s. w.;<lb/> 2. eine Brekzie, in welcher eine unermeſsliche Menge<lb/> Meeresmuscheln mit Quarz – Körnern untermengt,<lb/> und vermittelst eines kalkigen Teiges gebunden er-<lb/> schein<supplied>en;</supplied> 3. einen kalkigen Sandstein aus rundlichen,<lb/> sehr feinen Quarz-Körnern bestehend (<hi rendition="#i">Punta Cere-<lb/> nas</hi>, im W. des Dorfes <hi rendition="#i">Maniquarez</hi>), welcher nie-<lb/> renförmige Braun-Eisenstein-Massen einschlieſst;<lb/> 4. Bänke von Mergel und von schieferigem Thone,<lb/> frei von Glimmer-Blättchen, aber häufig Gypsspath<lb/> führend. Diese Thon-Lagen scheinen stets das Tief-<lb/> ste zu bilden. Demselben terziären Gebiete gehö-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [490/0043]
XII. Kalkiges Konglomerat des Ba-
rigon, des Schlosses von Cumana
und der Gegend um Porto-Cabello.
Eine sehr verwickelte Formazion; sie stellt das
Gemenge und die periodische Wiederkehr von dich-
tem Kalke, von quarzigem Sandsteine und von kal-
kigen Brekzien dar, welche, unter allen Himmels-
strichen, das terziäre Gebiet besonders bezeichnen.
Sie sezt den Berg des Schlosses St. Antoine zusam-
men, unfern der Stadt Cumana, ferner das süd-
westliche Ende der Halbinsel Araya, den Cerro-
Meapire, im S. von Cariaco, und die Umgegend
von Porto-Cabello. Sie umschlieſst: 1. einen dich-
ten, meist graulichweiſsen, oder gelblichgrauen
Kalkstein (Cerro del Barigon), dessen sehr gering-
mächtige Schichten sich theils versteinerungsfrei zei-
gen, theils viele Petrefakten enthalten, wie unter
andern Karditen, Ostraziten, Pektiniten u. s. w.;
2. eine Brekzie, in welcher eine unermeſsliche Menge
Meeresmuscheln mit Quarz – Körnern untermengt,
und vermittelst eines kalkigen Teiges gebunden er-
scheinen; 3. einen kalkigen Sandstein aus rundlichen,
sehr feinen Quarz-Körnern bestehend (Punta Cere-
nas, im W. des Dorfes Maniquarez), welcher nie-
renförmige Braun-Eisenstein-Massen einschlieſst;
4. Bänke von Mergel und von schieferigem Thone,
frei von Glimmer-Blättchen, aber häufig Gypsspath
führend. Diese Thon-Lagen scheinen stets das Tief-
ste zu bilden. Demselben terziären Gebiete gehö-
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gemaelde_1826/43>, abgerufen am 06.07.2024. |