Humboldt, Alexander von: Auszug aus einem Briefe des Hrn. v. Humboldt an Hrn. Fourcroy. In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde mit Rücksicht auf die dazu gehörigen Hülfswissenschaften. Bd. 4 (1802) S. 188-195.die Luft zu zersetzen, gelehrt, daß sie wirklich Ich füge für das Museum eine Tabaksdose Das
die Luft zu zerſetzen, gelehrt, daß ſie wirklich Ich fuͤge fuͤr das Muſeum eine Tabaksdoſe Das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="194"/> die Luft zu zerſetzen, gelehrt, daß ſie wirklich<lb/> naͤhren, das heißt, durch chemiſche Verwandtſchaf-<lb/> ten wirken koͤnne.</p><lb/> <p>Ich fuͤge fuͤr das Muſeum eine Tabaksdoſe<lb/> eben dieſer Otomaken und das Hemd einer Na-<lb/> tion aus der Nachbarſchaft der <hi rendition="#g">Piroas</hi> bey.<lb/> Dieſe Doſe iſt ſehr groß, eigentlich eine Schuͤſſel<lb/> auf welche man eine Miſchung von einer geriebe-<lb/> nen und verweſeten Mimoſerfrucht nebſt etwas<lb/> Salz und gebrannten Kalk ſchuͤttet. Der Otomak<lb/> haͤlt die Schuͤſſel in der einen Hand, und in der<lb/> andern eine Roͤhre wovon 2 Oeffnungen in ſeine<lb/> Naſenloͤcher paſſen um dieſen ſtimulirenden Taback<lb/> dadurch einzuziehen. Dieſes Werkzeug hat ein<lb/> hiſtoriſches Intereſſe: es iſt blos bey den <hi rendition="#g">Oto-<lb/> maken</hi> und Omeguas im Gebrauch wo es Con-<lb/> damine geſehen hat; folglich bey zwey Nationen<lb/> die jetzt auf 300 Lienes von einander entfernt woh-<lb/> nen; es beweißt daß die Omekas die nach einer<lb/> alten Tradition von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Guaviare</hi></hi> gekommen ſind,<lb/> vielleicht von den Otomaken abſtammen und daß<lb/> die Stadt <hi rendition="#aq">Menoa</hi> von Phillipp von <hi rendition="#g">Urre</hi> zwi-<lb/> ſchen <hi rendition="#aq">Meta</hi> und <hi rendition="#aq">Guaviare</hi> geſehen worden iſt.<lb/> Dieſe Thatſachen koͤnnen Aufſchluß uͤber die Fabel<lb/> des <hi rendition="#g">Dorada</hi> geben.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [194/0008]
die Luft zu zerſetzen, gelehrt, daß ſie wirklich
naͤhren, das heißt, durch chemiſche Verwandtſchaf-
ten wirken koͤnne.
Ich fuͤge fuͤr das Muſeum eine Tabaksdoſe
eben dieſer Otomaken und das Hemd einer Na-
tion aus der Nachbarſchaft der Piroas bey.
Dieſe Doſe iſt ſehr groß, eigentlich eine Schuͤſſel
auf welche man eine Miſchung von einer geriebe-
nen und verweſeten Mimoſerfrucht nebſt etwas
Salz und gebrannten Kalk ſchuͤttet. Der Otomak
haͤlt die Schuͤſſel in der einen Hand, und in der
andern eine Roͤhre wovon 2 Oeffnungen in ſeine
Naſenloͤcher paſſen um dieſen ſtimulirenden Taback
dadurch einzuziehen. Dieſes Werkzeug hat ein
hiſtoriſches Intereſſe: es iſt blos bey den Oto-
maken und Omeguas im Gebrauch wo es Con-
damine geſehen hat; folglich bey zwey Nationen
die jetzt auf 300 Lienes von einander entfernt woh-
nen; es beweißt daß die Omekas die nach einer
alten Tradition von Guaviare gekommen ſind,
vielleicht von den Otomaken abſtammen und daß
die Stadt Menoa von Phillipp von Urre zwi-
ſchen Meta und Guaviare geſehen worden iſt.
Dieſe Thatſachen koͤnnen Aufſchluß uͤber die Fabel
des Dorada geben.
Das
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Auszug aus einem Briefe des Hrn. v. Humboldt an Hrn. Fourcroy. In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde mit Rücksicht auf die dazu gehörigen Hülfswissenschaften. Bd. 4 (1802) S. 188-195, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_fourcroy_1802/8>, abgerufen am 16.02.2025. |