Humboldt, Alexander von: Ueber einige Gegenstände der Chemie und der Naturgeschichte des südlichen Amerikas. In: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunst und Manufakturen, Bd. 2 (1800), S. 351-355.den Besitzungen der Jndianer, Choymas, in ze
den Beſitzungen der Jndianer, Choymas, in ze
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="352"/> den Beſitzungen der Jndianer, <hi rendition="#g">Choymas</hi>, in<lb/> den Gebirgen von Tumiriquiri, iſt mein Laborato-<lb/> rium eben ſo eingerichtet, als es in Paris war.<lb/> Mein Reiſegefaͤhrte <hi rendition="#g">Bonpland</hi>, ein guter Kraͤu-<lb/> terkenner, wird mir jeden Tag unentbehrlicher. Die<lb/> großen Verguͤnſtigungen vom Koͤnige, deren noch<lb/> nie ein Reiſender genoß, waͤren ſchon allein ver-<lb/> moͤgend, unſre Thaͤtigkeit zu verdoppeln. Seit<lb/> 7 Monaten, daß wir in dieſem ſchoͤnen Lande ſind,<lb/> haben wir faſt 4000 Pflanzen (und jede doppelt)<lb/> getrocknet, 800 Beſchreibungen von neuen oder<lb/> wenig bekannten Arten abgefaßt, Jnſekten und Mu-<lb/> ſchelſchaalen geſammelt, viele Zeichnungen uͤber die<lb/> Anatomie der Meergewuͤrme gefertigt. Wir un-<lb/> ternahmen viele Beobachtungen uͤber den Magne-<lb/> tismus, die Elektricitaͤt, Die Feuchtigkeit, die<lb/> Temperatur, die Menge des Sauerſtoffs in der<lb/> Luft, die Meſſung der hohen Kette der Gebirge,<lb/> welche ſich bis nach Paria zu erſtrecken, deren Vul-<lb/> kane wir unterſucht haben, Vulkane, die entzuͤnde-<lb/> te brennbare Luft, Schwefel und Schwefelleber-<lb/> Waſſer ausſtoßen. Wir ſammelten viele Saamen-<lb/> koͤrner, welche fuͤr den Pflanzengarten zu Paris<lb/> beſtimmt ſind. Wir haben uns 3 Monate im Jn-<lb/> nern von Neu-Andaluſien, und an den Ufern des<lb/> Paria aufgehalten, wo wir ein ſehr ſtarkes Erdbe-<lb/> ben erlitten. Ein Theil dieſer Gegenden iſt noch<lb/> durch Wilde bewohnt, ein andrer nur erſt ſeit 5<lb/> bis 6 Jahren angebaut. Wie vermoͤchte ich, Jh-<lb/> nen die Majeſtaͤt dieſer Vegetationen, dieſe Gehoͤl-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ze</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [352/0003]
den Beſitzungen der Jndianer, Choymas, in
den Gebirgen von Tumiriquiri, iſt mein Laborato-
rium eben ſo eingerichtet, als es in Paris war.
Mein Reiſegefaͤhrte Bonpland, ein guter Kraͤu-
terkenner, wird mir jeden Tag unentbehrlicher. Die
großen Verguͤnſtigungen vom Koͤnige, deren noch
nie ein Reiſender genoß, waͤren ſchon allein ver-
moͤgend, unſre Thaͤtigkeit zu verdoppeln. Seit
7 Monaten, daß wir in dieſem ſchoͤnen Lande ſind,
haben wir faſt 4000 Pflanzen (und jede doppelt)
getrocknet, 800 Beſchreibungen von neuen oder
wenig bekannten Arten abgefaßt, Jnſekten und Mu-
ſchelſchaalen geſammelt, viele Zeichnungen uͤber die
Anatomie der Meergewuͤrme gefertigt. Wir un-
ternahmen viele Beobachtungen uͤber den Magne-
tismus, die Elektricitaͤt, Die Feuchtigkeit, die
Temperatur, die Menge des Sauerſtoffs in der
Luft, die Meſſung der hohen Kette der Gebirge,
welche ſich bis nach Paria zu erſtrecken, deren Vul-
kane wir unterſucht haben, Vulkane, die entzuͤnde-
te brennbare Luft, Schwefel und Schwefelleber-
Waſſer ausſtoßen. Wir ſammelten viele Saamen-
koͤrner, welche fuͤr den Pflanzengarten zu Paris
beſtimmt ſind. Wir haben uns 3 Monate im Jn-
nern von Neu-Andaluſien, und an den Ufern des
Paria aufgehalten, wo wir ein ſehr ſtarkes Erdbe-
ben erlitten. Ein Theil dieſer Gegenden iſt noch
durch Wilde bewohnt, ein andrer nur erſt ſeit 5
bis 6 Jahren angebaut. Wie vermoͤchte ich, Jh-
nen die Majeſtaͤt dieſer Vegetationen, dieſe Gehoͤl-
ze
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