der Gewächse nach der Meereshöhe, die Erdbeben, die Theorie des tropischen Regens, die Ursachen der Kontraste zwischen den Klimaten benachbarter Orte, die hydrographischen Ver- hältnisse des Landstriches zwischen Orinoko und Rio Negro, die Milch des Kuhbaumes und die Milch der Gewächse, welche das Kautschuk geben, die schwarzen und die weißen Wasser in Guyana, die Plage der Moskiten, das Pfeilgift der Indianer, die Wintervorräte erdeessender Otomaken, die Fabel vom "ver- goldeten Mann" (el dorado), und hundert andere Gegen- stände, an denen der junge Forscher seinen ungemeinen Scharf- sinn geübt, und die jetzt längst in den Schatz der Wissenschaft aufgenommen sind und vertraute Elemente unserer Natur- anschauung bilden.
Sollte nun aber das zunächst ohne Rücksicht auf das größere Publikum geschriebene Werk in den hier berührten Beziehungen gemeinnützlich werden, so war es den Bedürf- nissen derer anzupassen, welche sich im Sinne unserer Zeit über die Geschichte des Kampfes zwischen Geist und Natur im allgemeinen unterrichten möchten. So kamen denn der Verfasser und der jetzige Herausgeber überein, das Buch als litterarisches Produkt möglichst unversehrt zu erhalten, nirgends auszugsweise zu verfahren, sondern im ganzen überall dem Texte treu zu bleiben und nur die kürzeren und längeren streng wissenschaftlichen Exkurse und Abhandlungen, die ins einzelne gehenden mineralogischen und geologischen, chemischen, physiologischen, pharmazeutischen, medizinischen, statistischen, nationalökonomischen u. s. w. Erörterungen abzulösen und von den Anmerkungen nur die beizubehalten, welche dem erwähnten Zwecke förderlich sein konnten.
Der Herausgeber.
der Gewächſe nach der Meereshöhe, die Erdbeben, die Theorie des tropiſchen Regens, die Urſachen der Kontraſte zwiſchen den Klimaten benachbarter Orte, die hydrographiſchen Ver- hältniſſe des Landſtriches zwiſchen Orinoko und Rio Negro, die Milch des Kuhbaumes und die Milch der Gewächſe, welche das Kautſchuk geben, die ſchwarzen und die weißen Waſſer in Guyana, die Plage der Moskiten, das Pfeilgift der Indianer, die Wintervorräte erdeeſſender Otomaken, die Fabel vom „ver- goldeten Mann“ (el dorado), und hundert andere Gegen- ſtände, an denen der junge Forſcher ſeinen ungemeinen Scharf- ſinn geübt, und die jetzt längſt in den Schatz der Wiſſenſchaft aufgenommen ſind und vertraute Elemente unſerer Natur- anſchauung bilden.
Sollte nun aber das zunächſt ohne Rückſicht auf das größere Publikum geſchriebene Werk in den hier berührten Beziehungen gemeinnützlich werden, ſo war es den Bedürf- niſſen derer anzupaſſen, welche ſich im Sinne unſerer Zeit über die Geſchichte des Kampfes zwiſchen Geiſt und Natur im allgemeinen unterrichten möchten. So kamen denn der Verfaſſer und der jetzige Herausgeber überein, das Buch als litterariſches Produkt möglichſt unverſehrt zu erhalten, nirgends auszugsweiſe zu verfahren, ſondern im ganzen überall dem Texte treu zu bleiben und nur die kürzeren und längeren ſtreng wiſſenſchaftlichen Exkurſe und Abhandlungen, die ins einzelne gehenden mineralogiſchen und geologiſchen, chemiſchen, phyſiologiſchen, pharmazeutiſchen, mediziniſchen, ſtatiſtiſchen, nationalökonomiſchen u. ſ. w. Erörterungen abzulöſen und von den Anmerkungen nur die beizubehalten, welche dem erwähnten Zwecke förderlich ſein konnten.
Der Herausgeber.
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0016"n="XII"/>
der Gewächſe nach der Meereshöhe, die Erdbeben, die Theorie<lb/>
des tropiſchen Regens, die Urſachen der Kontraſte zwiſchen<lb/>
den Klimaten benachbarter Orte, die hydrographiſchen Ver-<lb/>
hältniſſe des Landſtriches zwiſchen Orinoko und Rio Negro,<lb/>
die Milch des Kuhbaumes und die Milch der Gewächſe, welche<lb/>
das Kautſchuk geben, die ſchwarzen und die weißen Waſſer<lb/>
in Guyana, die Plage der Moskiten, das Pfeilgift der Indianer,<lb/>
die Wintervorräte erdeeſſender Otomaken, die Fabel vom „ver-<lb/>
goldeten Mann“<hirendition="#aq">(el dorado)</hi>, und hundert andere Gegen-<lb/>ſtände, an denen der junge Forſcher ſeinen ungemeinen Scharf-<lb/>ſinn geübt, und die jetzt längſt in den Schatz der Wiſſenſchaft<lb/>
aufgenommen ſind und vertraute Elemente unſerer Natur-<lb/>
anſchauung bilden.</p><lb/><p>Sollte nun aber das zunächſt ohne Rückſicht auf das<lb/>
größere Publikum geſchriebene Werk in den hier berührten<lb/>
Beziehungen gemeinnützlich werden, ſo war es den Bedürf-<lb/>
niſſen derer anzupaſſen, welche ſich im Sinne unſerer Zeit<lb/>
über die Geſchichte des Kampfes zwiſchen Geiſt und Natur<lb/>
im allgemeinen unterrichten möchten. So kamen denn der<lb/>
Verfaſſer und der jetzige Herausgeber überein, das Buch als<lb/>
litterariſches Produkt möglichſt unverſehrt zu erhalten, nirgends<lb/>
auszugsweiſe zu verfahren, ſondern im ganzen überall dem<lb/>
Texte treu zu bleiben und nur die kürzeren und längeren<lb/>ſtreng wiſſenſchaftlichen Exkurſe und Abhandlungen, die ins<lb/>
einzelne gehenden mineralogiſchen und geologiſchen, chemiſchen,<lb/>
phyſiologiſchen, pharmazeutiſchen, mediziniſchen, ſtatiſtiſchen,<lb/>
nationalökonomiſchen u. ſ. w. Erörterungen abzulöſen und von<lb/>
den Anmerkungen nur die beizubehalten, welche dem erwähnten<lb/>
Zwecke förderlich ſein konnten.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#b">Der Herausgeber.</hi></hi></p></div></front><body><lb/></body></text></TEI>
[XII/0016]
der Gewächſe nach der Meereshöhe, die Erdbeben, die Theorie
des tropiſchen Regens, die Urſachen der Kontraſte zwiſchen
den Klimaten benachbarter Orte, die hydrographiſchen Ver-
hältniſſe des Landſtriches zwiſchen Orinoko und Rio Negro,
die Milch des Kuhbaumes und die Milch der Gewächſe, welche
das Kautſchuk geben, die ſchwarzen und die weißen Waſſer
in Guyana, die Plage der Moskiten, das Pfeilgift der Indianer,
die Wintervorräte erdeeſſender Otomaken, die Fabel vom „ver-
goldeten Mann“ (el dorado), und hundert andere Gegen-
ſtände, an denen der junge Forſcher ſeinen ungemeinen Scharf-
ſinn geübt, und die jetzt längſt in den Schatz der Wiſſenſchaft
aufgenommen ſind und vertraute Elemente unſerer Natur-
anſchauung bilden.
Sollte nun aber das zunächſt ohne Rückſicht auf das
größere Publikum geſchriebene Werk in den hier berührten
Beziehungen gemeinnützlich werden, ſo war es den Bedürf-
niſſen derer anzupaſſen, welche ſich im Sinne unſerer Zeit
über die Geſchichte des Kampfes zwiſchen Geiſt und Natur
im allgemeinen unterrichten möchten. So kamen denn der
Verfaſſer und der jetzige Herausgeber überein, das Buch als
litterariſches Produkt möglichſt unverſehrt zu erhalten, nirgends
auszugsweiſe zu verfahren, ſondern im ganzen überall dem
Texte treu zu bleiben und nur die kürzeren und längeren
ſtreng wiſſenſchaftlichen Exkurſe und Abhandlungen, die ins
einzelne gehenden mineralogiſchen und geologiſchen, chemiſchen,
phyſiologiſchen, pharmazeutiſchen, mediziniſchen, ſtatiſtiſchen,
nationalökonomiſchen u. ſ. w. Erörterungen abzulöſen und von
den Anmerkungen nur die beizubehalten, welche dem erwähnten
Zwecke förderlich ſein konnten.
Der Herausgeber.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Humboldt, Alexander von: Reise in die Aequinoktial-Gegenden des neuen Kontinents. Übers. v. Hermann Hauff. Bd. 1. Stuttgart, 1859, S. XII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_aequinoktial01_1859/16>, abgerufen am 23.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.