Hulsius, Levinus: Die fünff vnd zweyntzigste Schifffahrt/ Nach dem Königreich Chili in West-Jndien. Frankfurt (Main), 1649.sich selbsten/ Zittern vnnd Beben als die in grosser Angst seind/ daß Vnd ist also kürtzlich was von von den Einwohnern dieses Erklärung
ſich ſelbſten/ Zittern vnnd Beben als die in groſſer Angſt ſeind/ daß Vnd iſt alſo kuͤrtzlich was von von den Einwohnern dieſes Erklaͤrung
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0067" n="47.[47]"/> ſich ſelbſten/ Zittern vnnd Beben als die in groſſer Angſt ſeind/ daß<lb/> vmbſtehende Volck thut vnder des nichts als ſchreyen vnd heulen/<lb/> Wann daß nun ein ſtund gewaͤret hatt/ ſteigen ſie auff daß Kirchen<lb/> Tach/ vnd haben ein lange Rede gegen jhre Goͤtter/ ziehen ſich nackend<lb/> auß/ weiſen den Goͤttern jhre Schaam vnd ſchlagen mit der hand da-<lb/> rauff/ laſſen Waſſer langen vnd waſchen ſich vber den gantzen Leib al-<lb/> ſo Mutternacket in gegenwart des gantzen Volcks/ welche doch meiſt<lb/> Weiber ſeind/ die auch ſich vnderdeß ſo vol ſauffen/ daß ſie weder gehen<lb/> nochſtehen koͤñen: vnd diß iſt nun jr Offentlicher dienſt/ ſonſten werden<lb/> ſie (dieſe Jnibs) auch wol in beſondere heuſer geruffen/ da ſie auch jren<lb/> dienſt mit viel Ceremonien vnd Fantaſeyen verrichten/ ferner iſt auch<lb/> daß ambt dieſer Jnibs/ daß ſie von Geluͤck oder vngluͤck warſagen/<lb/> auch den Teuffel bannen/ dann wie ſie ſagen ſeind viel Teuffel vnder<lb/> jhnen/ dieſelbe jagen ſie nun mit groſſem geruff vnd geras/ in der hand<lb/> bloſſe Japanſche Saͤbel haltente ſo lang bis der Teuffel ins Waſſer<lb/> ſpringen vnd ſich ertrencken mus.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">Vnd iſt alſo kuͤrtzlich was von von den Einwohnern dieſes<lb/> landes zuhanden iſt gekommen/ welches wir alſo dem Gutwil-<lb/> ligen Leſer haben mittheylen wollen/ mit gutem fuͤrſatz/ waß<lb/> weiters nicht allein von gemelter/ ſondern auch von<lb/> andern frembden Nationen (deren noch viel in<lb/> den Weiten Oſt-Jndiſchen Lendern)<lb/> kan erkuͤndiget werden/ gleicher<lb/> maſſen an Tag zu geben.</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Erklaͤrung</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47.[47]/0067]
ſich ſelbſten/ Zittern vnnd Beben als die in groſſer Angſt ſeind/ daß
vmbſtehende Volck thut vnder des nichts als ſchreyen vnd heulen/
Wann daß nun ein ſtund gewaͤret hatt/ ſteigen ſie auff daß Kirchen
Tach/ vnd haben ein lange Rede gegen jhre Goͤtter/ ziehen ſich nackend
auß/ weiſen den Goͤttern jhre Schaam vnd ſchlagen mit der hand da-
rauff/ laſſen Waſſer langen vnd waſchen ſich vber den gantzen Leib al-
ſo Mutternacket in gegenwart des gantzen Volcks/ welche doch meiſt
Weiber ſeind/ die auch ſich vnderdeß ſo vol ſauffen/ daß ſie weder gehen
nochſtehen koͤñen: vnd diß iſt nun jr Offentlicher dienſt/ ſonſten werden
ſie (dieſe Jnibs) auch wol in beſondere heuſer geruffen/ da ſie auch jren
dienſt mit viel Ceremonien vnd Fantaſeyen verrichten/ ferner iſt auch
daß ambt dieſer Jnibs/ daß ſie von Geluͤck oder vngluͤck warſagen/
auch den Teuffel bannen/ dann wie ſie ſagen ſeind viel Teuffel vnder
jhnen/ dieſelbe jagen ſie nun mit groſſem geruff vnd geras/ in der hand
bloſſe Japanſche Saͤbel haltente ſo lang bis der Teuffel ins Waſſer
ſpringen vnd ſich ertrencken mus.
Vnd iſt alſo kuͤrtzlich was von von den Einwohnern dieſes
landes zuhanden iſt gekommen/ welches wir alſo dem Gutwil-
ligen Leſer haben mittheylen wollen/ mit gutem fuͤrſatz/ waß
weiters nicht allein von gemelter/ ſondern auch von
andern frembden Nationen (deren noch viel in
den Weiten Oſt-Jndiſchen Lendern)
kan erkuͤndiget werden/ gleicher
maſſen an Tag zu geben.
Erklaͤrung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |