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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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Theil I. bis Justinian.
quae edicta praetorum jus honorarium con-
stituerunt.
§. 55.

Diese Bekanntmachung hatte den allge-
meinen Nahmen aller Bekanntmachungen:
edictum, und geschah, wie alle, durch Aus-
ruf und Ausstellung (in albo proponere).
Sie unterschied sich aber von andern durch
den Nahmen ordinarium und weil sie immer
zu Anfang des Jahrs erfolgte. Vor Cicero
kennt man keine Lex darüber, und das Sena-
tus-Consult von 580 ist unächt. Aber na-
türlich war es, daß der Nachfolger alles bey-
behielt, was er nicht glaubte viel besser ma-
chen zu können, (edictum tralalitium) und
natürlich war es ferner, daß das neuere Recht
mehr galt, als das Alte a), und daß man
anfing, nicht mehr die zwölf Tafeln sondern
das Edict bey dem ganzen Studium zum
Grunde zu legen.

a) I. 1. fr. 7. (Papinian.) §. 1. Jus praeto-
rium est, quod praetores introduxerunt ad-
juvandi vel supplendi vel corrigendi juris
civilis gratia propter vtilitatem publicam. --
fr. 8. (Marcian.) nam et ipsum jus hono-
rarium viva vox est juris civilis.
Etwa eine
Proceßordnung. Der Prätor befiehlt nicht,
er sagt nur was er thun werde: dabo, ser-
vabo, Praetor pollicetur.
§. 56.
Theil I. bis Juſtinian.
quae edicta praetorum jus honorarium con-
ſtituerunt.
§. 55.

Dieſe Bekanntmachung hatte den allge-
meinen Nahmen aller Bekanntmachungen:
edictum, und geſchah, wie alle, durch Aus-
ruf und Ausſtellung (in albo proponere).
Sie unterſchied ſich aber von andern durch
den Nahmen ordinarium und weil ſie immer
zu Anfang des Jahrs erfolgte. Vor Cicero
kennt man keine Lex daruͤber, und das Sena-
tus-Conſult von 580 iſt unaͤcht. Aber na-
tuͤrlich war es, daß der Nachfolger alles bey-
behielt, was er nicht glaubte viel beſſer ma-
chen zu koͤnnen, (edictum tralalitium) und
natuͤrlich war es ferner, daß das neuere Recht
mehr galt, als das Alte a), und daß man
anfing, nicht mehr die zwoͤlf Tafeln ſondern
das Edict bey dem ganzen Studium zum
Grunde zu legen.

a) I. 1. fr. 7. (Papinian.) §. 1. Jus praeto-
rium eſt, quod praetores introduxerunt ad-
juvandi vel ſupplendi vel corrigendi juris
civilis gratia propter vtilitatem publicam. —
fr. 8. (Marcian.) nam et ipſum jus hono-
rarium viva vox eſt juris civilis.
Etwa eine
Proceßordnung. Der Praͤtor befiehlt nicht,
er ſagt nur was er thun werde: dabo, ſer-
vabo, Praetor pollicetur.
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[50/0062] Theil I. bis Juſtinian. b⁾ quae edicta praetorum jus honorarium con- ſtituerunt. §. 55. Dieſe Bekanntmachung hatte den allge- meinen Nahmen aller Bekanntmachungen: edictum, und geſchah, wie alle, durch Aus- ruf und Ausſtellung (in albo proponere). Sie unterſchied ſich aber von andern durch den Nahmen ordinarium und weil ſie immer zu Anfang des Jahrs erfolgte. Vor Cicero kennt man keine Lex daruͤber, und das Sena- tus-Conſult von 580 iſt unaͤcht. Aber na- tuͤrlich war es, daß der Nachfolger alles bey- behielt, was er nicht glaubte viel beſſer ma- chen zu koͤnnen, (edictum tralalitium) und natuͤrlich war es ferner, daß das neuere Recht mehr galt, als das Alte a), und daß man anfing, nicht mehr die zwoͤlf Tafeln ſondern das Edict bey dem ganzen Studium zum Grunde zu legen. a⁾ I. 1. fr. 7. (Papinian.) §. 1. Jus praeto- rium eſt, quod praetores introduxerunt ad- juvandi vel ſupplendi vel corrigendi juris civilis gratia propter vtilitatem publicam. — fr. 8. (Marcian.) nam et ipſum jus hono- rarium viva vox eſt juris civilis. Etwa eine Proceßordnung. Der Praͤtor befiehlt nicht, er ſagt nur was er thun werde: dabo, ſer- vabo, Praetor pollicetur. §. 56.

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/62>, abgerufen am 22.11.2024.