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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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Theil I. bis Justinian.
lich, wie in jeder andern Rücksicht, auf sie
anwendete. Gallien ließ seinen Vater in
der Persischen Sclaverey sterben, und re-
gierte 7 Jahre allein, wie er 7 Jahre mit
ihm regiert hatte. Auf Claudius folgte
Aurelian, der Ueberwinder der Zenobia.
Viel gelinder und menschlicher, als er, wür-
de wohl Tacitus regiert haben; ihn ersetz-
te Probus ziemlich, auf welchen, nachdem
Carus und seine Söhne Carin und Nu-
merian
abgetreten waren, endlich wieder ei-
ne bleibende Regierung folgte, die in man-
cher Rücksicht Epoche macht.

§. 131.

Diocletian nähmlich ist der erste Kaiser,
der orientalische Etiquette an seinem Hofe
bleibend einführte; er ließ die Prätorianer
eingehen und erhob die Jouiani und Hercu-
liani
an ihre Stelle; er nahm nicht nur ei-
nen Collegen in der Person Maximians,
sondern auch zwey Unterkaiser und Thronfol-
ger (Caesares) Galerius und Constantius
ab, und mit diesen theilte er die Geschäfte
nach den Provinzen; er entfernte sich von
Rom, und während daß er in Nicomedien
residirte, erwählte sein College Mayland;
endlich gab er das erste Beyspiel eines Au-
gusts, der die Krone ganz niederlegte. Se-

verus

Theil I. bis Juſtinian.
lich, wie in jeder andern Ruͤckſicht, auf ſie
anwendete. Gallien ließ ſeinen Vater in
der Perſiſchen Sclaverey ſterben, und re-
gierte 7 Jahre allein, wie er 7 Jahre mit
ihm regiert hatte. Auf Claudius folgte
Aurelian, der Ueberwinder der Zenobia.
Viel gelinder und menſchlicher, als er, wuͤr-
de wohl Tacitus regiert haben; ihn erſetz-
te Probus ziemlich, auf welchen, nachdem
Carus und ſeine Soͤhne Carin und Nu-
merian
abgetreten waren, endlich wieder ei-
ne bleibende Regierung folgte, die in man-
cher Ruͤckſicht Epoche macht.

§. 131.

Diocletian naͤhmlich iſt der erſte Kaiſer,
der orientaliſche Etiquette an ſeinem Hofe
bleibend einfuͤhrte; er ließ die Praͤtorianer
eingehen und erhob die Jouiani und Hercu-
liani
an ihre Stelle; er nahm nicht nur ei-
nen Collegen in der Perſon Maximians,
ſondern auch zwey Unterkaiſer und Thronfol-
ger (Caeſares) Galerius und Conſtantius
ab, und mit dieſen theilte er die Geſchaͤfte
nach den Provinzen; er entfernte ſich von
Rom, und waͤhrend daß er in Nicomedien
reſidirte, erwaͤhlte ſein College Mayland;
endlich gab er das erſte Beyſpiel eines Au-
guſts, der die Krone ganz niederlegte. Se-

verus
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[148/0160] Theil I. bis Juſtinian. lich, wie in jeder andern Ruͤckſicht, auf ſie anwendete. Gallien ließ ſeinen Vater in der Perſiſchen Sclaverey ſterben, und re- gierte 7 Jahre allein, wie er 7 Jahre mit ihm regiert hatte. Auf Claudius folgte Aurelian, der Ueberwinder der Zenobia. Viel gelinder und menſchlicher, als er, wuͤr- de wohl Tacitus regiert haben; ihn erſetz- te Probus ziemlich, auf welchen, nachdem Carus und ſeine Soͤhne Carin und Nu- merian abgetreten waren, endlich wieder ei- ne bleibende Regierung folgte, die in man- cher Ruͤckſicht Epoche macht. §. 131. Diocletian naͤhmlich iſt der erſte Kaiſer, der orientaliſche Etiquette an ſeinem Hofe bleibend einfuͤhrte; er ließ die Praͤtorianer eingehen und erhob die Jouiani und Hercu- liani an ihre Stelle; er nahm nicht nur ei- nen Collegen in der Perſon Maximians, ſondern auch zwey Unterkaiſer und Thronfol- ger (Caeſares) Galerius und Conſtantius ab, und mit dieſen theilte er die Geſchaͤfte nach den Provinzen; er entfernte ſich von Rom, und waͤhrend daß er in Nicomedien reſidirte, erwaͤhlte ſein College Mayland; endlich gab er das erſte Beyſpiel eines Au- guſts, der die Krone ganz niederlegte. Se- verus

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/160>, abgerufen am 22.11.2024.