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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Aber was sollen wir denn thun? Wir verstehen ja
kaum, was heute Alles gelehrt wird. - Was ihr thun
sollet? fraget eure Kinder, was sie denn in der Schule
auch hören und lernen, schaut euch ihre Schriften an, lasset
sie eine Geschichte lesen und euch dann erzählen; lasset sie
die Predigt schreiben, gebt ihnen eine Rechnung auf, be-
lehret sie, wie sie diese und jene Arbeit zu machen haben.
Der Vater ist der von Gott bestimmte Lehrer, ohne den
die Schulen vieles verderben, aber selten etwas dauerhaft
Gutes stiften kann. Der Vater ist der beste Schulrath, der
mit der Mutter am sichersten entscheiden kann, was seine
Kinder in der Schule wirklich gewinnen oder auch nicht,
oder gar an Verstand und Einsicht, an Gemüth und Ge-
sundheit oder vielleicht an Religion und Sittsamkeit
verlieren.

Doch was nützen am Ende alle Kenntniße wenn das
Kind dabei in Folge ungezügelter Leidenschaften verwildert?
Dann habt ihr von Gott die Macht erhalten, euere Kinder
zu leiten und zu führen, zu warnen, zu strafen, damit sie
an Gnade zunehmen vor Gott und den Menschen, nach
dem Vorbilde des göttlichen Knaben unter der Führung
des hl. Joseph.

Wohl haben die Mütter euch da behülflich zu sein;
aber ihr habet von Gott derart die Macht und die Gewalt
erhalten, daß die Hauptverantwortung auf euch lastet.
Denn das Weib ist nur die Gehilfin des Mannes, wie
Gott schon im Paradiese gesprochen. Wo immer diese
Ordnung Gottes in der Natur nicht beobachtet wird, und
die Mutter die Hauptrolle spielt, da geht es im besten
Falle lange nicht so gut, als wenn der Vater nach dem
Willen Gottes seine Macht milde und stark entfaltet. Denn
die Ordnung Gottes und der Natur, läßt sich nicht unge-
rächt umkehren, selbst in Frankreich nicht, wo man die
Mutter oft oben an stellen muß, weil dort die wahrhaft
christlichen Väter immer seltener werden.

Aber was sollen wir denn thun? Wir verstehen ja
kaum, was heute Alles gelehrt wird. – Was ihr thun
sollet? fraget eure Kinder, was sie denn in der Schule
auch hören und lernen, schaut euch ihre Schriften an, lasset
sie eine Geschichte lesen und euch dann erzählen; lasset sie
die Predigt schreiben, gebt ihnen eine Rechnung auf, be-
lehret sie, wie sie diese und jene Arbeit zu machen haben.
Der Vater ist der von Gott bestimmte Lehrer, ohne den
die Schulen vieles verderben, aber selten etwas dauerhaft
Gutes stiften kann. Der Vater ist der beste Schulrath, der
mit der Mutter am sichersten entscheiden kann, was seine
Kinder in der Schule wirklich gewinnen oder auch nicht,
oder gar an Verstand und Einsicht, an Gemüth und Ge-
sundheit oder vielleicht an Religion und Sittsamkeit
verlieren.

Doch was nützen am Ende alle Kenntniße wenn das
Kind dabei in Folge ungezügelter Leidenschaften verwildert?
Dann habt ihr von Gott die Macht erhalten, euere Kinder
zu leiten und zu führen, zu warnen, zu strafen, damit sie
an Gnade zunehmen vor Gott und den Menschen, nach
dem Vorbilde des göttlichen Knaben unter der Führung
des hl. Joseph.

Wohl haben die Mütter euch da behülflich zu sein;
aber ihr habet von Gott derart die Macht und die Gewalt
erhalten, daß die Hauptverantwortung auf euch lastet.
Denn das Weib ist nur die Gehilfin des Mannes, wie
Gott schon im Paradiese gesprochen. Wo immer diese
Ordnung Gottes in der Natur nicht beobachtet wird, und
die Mutter die Hauptrolle spielt, da geht es im besten
Falle lange nicht so gut, als wenn der Vater nach dem
Willen Gottes seine Macht milde und stark entfaltet. Denn
die Ordnung Gottes und der Natur, läßt sich nicht unge-
rächt umkehren, selbst in Frankreich nicht, wo man die
Mutter oft oben an stellen muß, weil dort die wahrhaft
christlichen Väter immer seltener werden.

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[41/0053] Aber was sollen wir denn thun? Wir verstehen ja kaum, was heute Alles gelehrt wird. – Was ihr thun sollet? fraget eure Kinder, was sie denn in der Schule auch hören und lernen, schaut euch ihre Schriften an, lasset sie eine Geschichte lesen und euch dann erzählen; lasset sie die Predigt schreiben, gebt ihnen eine Rechnung auf, be- lehret sie, wie sie diese und jene Arbeit zu machen haben. Der Vater ist der von Gott bestimmte Lehrer, ohne den die Schulen vieles verderben, aber selten etwas dauerhaft Gutes stiften kann. Der Vater ist der beste Schulrath, der mit der Mutter am sichersten entscheiden kann, was seine Kinder in der Schule wirklich gewinnen oder auch nicht, oder gar an Verstand und Einsicht, an Gemüth und Ge- sundheit oder vielleicht an Religion und Sittsamkeit verlieren. Doch was nützen am Ende alle Kenntniße wenn das Kind dabei in Folge ungezügelter Leidenschaften verwildert? Dann habt ihr von Gott die Macht erhalten, euere Kinder zu leiten und zu führen, zu warnen, zu strafen, damit sie an Gnade zunehmen vor Gott und den Menschen, nach dem Vorbilde des göttlichen Knaben unter der Führung des hl. Joseph. Wohl haben die Mütter euch da behülflich zu sein; aber ihr habet von Gott derart die Macht und die Gewalt erhalten, daß die Hauptverantwortung auf euch lastet. Denn das Weib ist nur die Gehilfin des Mannes, wie Gott schon im Paradiese gesprochen. Wo immer diese Ordnung Gottes in der Natur nicht beobachtet wird, und die Mutter die Hauptrolle spielt, da geht es im besten Falle lange nicht so gut, als wenn der Vater nach dem Willen Gottes seine Macht milde und stark entfaltet. Denn die Ordnung Gottes und der Natur, läßt sich nicht unge- rächt umkehren, selbst in Frankreich nicht, wo man die Mutter oft oben an stellen muß, weil dort die wahrhaft christlichen Väter immer seltener werden.

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/53>, abgerufen am 24.11.2024.