mir und dem Kinde die Nachtruhe; dann kann ich für die weite Reise das Nothwendigste noch bereiten." Sprach sie etwa so? Bei weitem nicht. Auch sie stand gleich auf, nicht bloß ohne Widerrede, sondern in freudigem Gehorsam und floh in dunkler Nacht an der Seite ihres Mannes. Sollte dies Beispiel nicht genügen? Allerdings; weil aber Gott weiß, wie schwer oft das Opfer des Gehorsams, wollte er das Vorbild so vollkommen als möglich machen, daß keine Widerrede möglich ist. Als nämlich die Zeit der Heimkehr aus Aegypten gekommen war, erschien der Engel wieder dem hl. Joseph und nicht der Mutter Gottes: und Joseph gab den Befehl zur Heimkehr und Maria war ihm wieder gehorsam.
Warum also, christliche Mütter, sollt ihr eueren Männern unterthan sein? - Nicht weil sie stärker, nicht weil sie von Natur aus zum Befehlen wie gemacht sind, nicht weil ihr der schwächere Theil, der sich dem stärkern Theile anschmiegt, ja nicht einmal den Frieden zu er- halten und die Liebe der Männer euch zu bewahren, sondern wollet ihr wahrhaft christliche Mütter und große Frauen sein, bringet das Opfer des Gehorsams im Hin- blick auf das Vorbild der allezeit reinen Gottesmutter Maria. Das aber ist keine Erniedrigung für euch, sondern Adel und Hoheit. Sehet nur! Wem war Maria auf's Wort gehorsam? Dem hl. Joseph, der an Würde, Weis- heit und Heiligkeit so tief unter ihr stand. Aber wem war sie eigentlich gehorsam? Gott selbst. Denn Gott leitete durch den hl. Joseph seine Familie. Und heute noch will er durch die Väter die Familien regieren. Wenn ihr daher dem Manne nach dem Vorbilde Mariens gehorsam seid, so unterwerfet ihr euch Gott selbst. Damit aber die Frauen so gehorsam sein können und dürfen, so vergesset liebe Männer doch niemals, daß der hl. Joseph euer Vor- bild und daß ihr deßhalb von euern Gattinnen nur das verlangen dürfet, was recht ist vor Gott.
mir und dem Kinde die Nachtruhe; dann kann ich für die weite Reise das Nothwendigste noch bereiten.“ Sprach sie etwa so? Bei weitem nicht. Auch sie stand gleich auf, nicht bloß ohne Widerrede, sondern in freudigem Gehorsam und floh in dunkler Nacht an der Seite ihres Mannes. Sollte dies Beispiel nicht genügen? Allerdings; weil aber Gott weiß, wie schwer oft das Opfer des Gehorsams, wollte er das Vorbild so vollkommen als möglich machen, daß keine Widerrede möglich ist. Als nämlich die Zeit der Heimkehr aus Aegypten gekommen war, erschien der Engel wieder dem hl. Joseph und nicht der Mutter Gottes: und Joseph gab den Befehl zur Heimkehr und Maria war ihm wieder gehorsam.
Warum also, christliche Mütter, sollt ihr eueren Männern unterthan sein? – Nicht weil sie stärker, nicht weil sie von Natur aus zum Befehlen wie gemacht sind, nicht weil ihr der schwächere Theil, der sich dem stärkern Theile anschmiegt, ja nicht einmal den Frieden zu er- halten und die Liebe der Männer euch zu bewahren, sondern wollet ihr wahrhaft christliche Mütter und große Frauen sein, bringet das Opfer des Gehorsams im Hin- blick auf das Vorbild der allezeit reinen Gottesmutter Maria. Das aber ist keine Erniedrigung für euch, sondern Adel und Hoheit. Sehet nur! Wem war Maria auf's Wort gehorsam? Dem hl. Joseph, der an Würde, Weis- heit und Heiligkeit so tief unter ihr stand. Aber wem war sie eigentlich gehorsam? Gott selbst. Denn Gott leitete durch den hl. Joseph seine Familie. Und heute noch will er durch die Väter die Familien regieren. Wenn ihr daher dem Manne nach dem Vorbilde Mariens gehorsam seid, so unterwerfet ihr euch Gott selbst. Damit aber die Frauen so gehorsam sein können und dürfen, so vergesset liebe Männer doch niemals, daß der hl. Joseph euer Vor- bild und daß ihr deßhalb von euern Gattinnen nur das verlangen dürfet, was recht ist vor Gott.
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mir und dem Kinde die Nachtruhe; dann kann ich für die
weite Reise das Nothwendigste noch bereiten.“ Sprach sie
etwa so? Bei weitem nicht. Auch sie stand gleich auf,
nicht bloß ohne Widerrede, sondern in freudigem Gehorsam
und floh in dunkler Nacht an der Seite ihres Mannes.
Sollte dies Beispiel nicht genügen? Allerdings; weil aber
Gott weiß, wie schwer oft das Opfer des Gehorsams,
wollte er das Vorbild so vollkommen als möglich machen,
daß keine Widerrede möglich ist. Als nämlich die Zeit
der Heimkehr aus Aegypten gekommen war, erschien der
Engel wieder dem hl. Joseph und nicht der Mutter Gottes:
und Joseph gab den Befehl zur Heimkehr und Maria
war ihm wieder gehorsam.
Warum also, christliche Mütter, sollt ihr eueren
Männern unterthan sein? – Nicht weil sie stärker, nicht
weil sie von Natur aus zum Befehlen wie gemacht sind,
nicht weil ihr der schwächere Theil, der sich dem stärkern
Theile anschmiegt, ja nicht einmal den Frieden zu er-
halten und die Liebe der Männer euch zu bewahren,
sondern wollet ihr wahrhaft christliche Mütter und große
Frauen sein, bringet das Opfer des Gehorsams im Hin-
blick auf das Vorbild der allezeit reinen Gottesmutter
Maria. Das aber ist keine Erniedrigung für euch, sondern
Adel und Hoheit. Sehet nur! Wem war Maria auf's
Wort gehorsam? Dem hl. Joseph, der an Würde, Weis-
heit und Heiligkeit so tief unter ihr stand. Aber wem
war sie eigentlich gehorsam? Gott selbst. Denn Gott leitete
durch den hl. Joseph seine Familie. Und heute noch will
er durch die Väter die Familien regieren. Wenn ihr
daher dem Manne nach dem Vorbilde Mariens gehorsam
seid, so unterwerfet ihr euch Gott selbst. Damit aber die
Frauen so gehorsam sein können und dürfen, so vergesset
liebe Männer doch niemals, daß der hl. Joseph euer Vor-
bild und daß ihr deßhalb von euern Gattinnen nur das
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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/40>, abgerufen am 24.11.2024.
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