Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

Bild:
<< vorherige Seite

mit ihr der Tod recht viel Geld wegnehme. Und doch
hat der Tod die Loose über uns alle geschüttelt. Wie
viele sind bis zum nächsten Allerseelentag auf Erwachsene
schon gefallen? Auf welche Väter? Auf welche Mütter?
Auf welche Brautleute? Auf welche Greise? Auf welche
Jünglinge und Jungfrauen? Auf welche Priester? Wir
wissen es nicht. Denn der Greis und die Greisin wird
ihm vielleicht entrinnen; aber nicht der Jüngling und die
Jungfrau; Eltern mit erwachsenen Kindern werden vielleicht
verschont, aber weggerissen wird die Mutter von ihren
Kleinen. Daher soll gerade diese Unsicherheit uns be-
stimmen, der Warnung und Mahnung des Todes zu
folgen. Dann wird die Ehe ein treues Abbild der hl.
Familie und der Bereinigung Christi und seiner Kirche,
und jede Familie eine kleine Kirche mit täglichen Gottes-
dienst, zur Anbetung des dreieinigen Gottes, zu euerem
Heile und zum Troste der armen Seelen. So brauchet
ihr den Tod nicht mehr zu fürchten, und sollet ihr im Feg-
feuer noch Einiges abzubüßen haben, so wird doch ein
frommes und dankbares Geschlecht in euerm Hause, in
dieser Kirche und auf euerem Grabe mit der katholischen
Kirche täglich beten: "Herr, gieb ihnen die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihnen!"
Amen.

mit ihr der Tod recht viel Geld wegnehme. Und doch
hat der Tod die Loose über uns alle geschüttelt. Wie
viele sind bis zum nächsten Allerseelentag auf Erwachsene
schon gefallen? Auf welche Väter? Auf welche Mütter?
Auf welche Brautleute? Auf welche Greise? Auf welche
Jünglinge und Jungfrauen? Auf welche Priester? Wir
wissen es nicht. Denn der Greis und die Greisin wird
ihm vielleicht entrinnen; aber nicht der Jüngling und die
Jungfrau; Eltern mit erwachsenen Kindern werden vielleicht
verschont, aber weggerissen wird die Mutter von ihren
Kleinen. Daher soll gerade diese Unsicherheit uns be-
stimmen, der Warnung und Mahnung des Todes zu
folgen. Dann wird die Ehe ein treues Abbild der hl.
Familie und der Bereinigung Christi und seiner Kirche,
und jede Familie eine kleine Kirche mit täglichen Gottes-
dienst, zur Anbetung des dreieinigen Gottes, zu euerem
Heile und zum Troste der armen Seelen. So brauchet
ihr den Tod nicht mehr zu fürchten, und sollet ihr im Feg-
feuer noch Einiges abzubüßen haben, so wird doch ein
frommes und dankbares Geschlecht in euerm Hause, in
dieser Kirche und auf euerem Grabe mit der katholischen
Kirche täglich beten: „Herr, gieb ihnen die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihnen!“
Amen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="39">
        <p><pb facs="#f0398" xml:id="H891_001_1896_pb0386_0001" n="386"/>
mit ihr der Tod recht viel Geld wegnehme. Und doch<lb/>
hat der Tod die Loose über uns alle geschüttelt. Wie<lb/>
viele sind bis zum nächsten Allerseelentag auf Erwachsene<lb/>
schon gefallen? Auf welche Väter? Auf welche Mütter?<lb/>
Auf welche Brautleute? Auf welche Greise? Auf welche<lb/>
Jünglinge und Jungfrauen? Auf welche Priester? Wir<lb/>
wissen es nicht. Denn der Greis und die Greisin wird<lb/>
ihm vielleicht entrinnen; aber nicht der Jüngling und die<lb/>
Jungfrau; Eltern mit erwachsenen Kindern werden vielleicht<lb/>
verschont, aber weggerissen wird die Mutter von ihren<lb/>
Kleinen. Daher soll gerade diese Unsicherheit uns be-<lb/>
stimmen, der Warnung und Mahnung des Todes zu<lb/>
folgen. Dann wird die Ehe ein treues Abbild der hl.<lb/>
Familie und der Bereinigung Christi und seiner Kirche,<lb/>
und jede Familie eine kleine Kirche mit täglichen Gottes-<lb/>
dienst, zur Anbetung des dreieinigen Gottes, zu euerem<lb/>
Heile und zum Troste der armen Seelen. So brauchet<lb/>
ihr den Tod nicht mehr zu fürchten, und sollet ihr im Feg-<lb/>
feuer noch Einiges abzubüßen haben, so wird doch ein<lb/>
frommes und dankbares Geschlecht in euerm Hause, in<lb/>
dieser Kirche und auf euerem Grabe mit der katholischen<lb/>
Kirche täglich beten: <q>&#x201E;Herr, gieb ihnen die ewige Ruhe<lb/>
und das ewige Licht leuchte ihnen!&#x201C;</q> Amen.</p>
      </div>
      <div>
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[386/0398] mit ihr der Tod recht viel Geld wegnehme. Und doch hat der Tod die Loose über uns alle geschüttelt. Wie viele sind bis zum nächsten Allerseelentag auf Erwachsene schon gefallen? Auf welche Väter? Auf welche Mütter? Auf welche Brautleute? Auf welche Greise? Auf welche Jünglinge und Jungfrauen? Auf welche Priester? Wir wissen es nicht. Denn der Greis und die Greisin wird ihm vielleicht entrinnen; aber nicht der Jüngling und die Jungfrau; Eltern mit erwachsenen Kindern werden vielleicht verschont, aber weggerissen wird die Mutter von ihren Kleinen. Daher soll gerade diese Unsicherheit uns be- stimmen, der Warnung und Mahnung des Todes zu folgen. Dann wird die Ehe ein treues Abbild der hl. Familie und der Bereinigung Christi und seiner Kirche, und jede Familie eine kleine Kirche mit täglichen Gottes- dienst, zur Anbetung des dreieinigen Gottes, zu euerem Heile und zum Troste der armen Seelen. So brauchet ihr den Tod nicht mehr zu fürchten, und sollet ihr im Feg- feuer noch Einiges abzubüßen haben, so wird doch ein frommes und dankbares Geschlecht in euerm Hause, in dieser Kirche und auf euerem Grabe mit der katholischen Kirche täglich beten: „Herr, gieb ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!“ Amen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/398
Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/398>, abgerufen am 03.12.2024.