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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Arbeiter, ihr habet die hl. Pflicht, den Herrschaften zu
sagen, wie es unter euch stehe, wie euere Unschuld oder
euer Glaube bedroht werde. Das gleiche habet, ihr zu
thun, wenn ihr in der Familie selbst Versuchungen aus-
gesetzt werdet. Ob dann für den Augenblick Zank und
Streit entstehe - an dem liegt nichts - wenn nur Alle
für den Tag der Ewigkeit gerettet werden. Wir sind
gewohnt, nicht bloß im öffentlichen, sondern auch im
Privatleben aus Klugheit tausenderlei Rücksichten zu
nehmen, und übersehen dabei nur zu oft aus Feigheit die
eine nothwendige Rücksicht auf die Ewigkeit.

Oder wollt ihr sagen: "Die Anzeige hilft doch
nichts."
Hast du schon einen Versuch gemacht? Warum
denn sagen: "Es hilft doch nichts." Wenn ihr aber
jemals an einem Orte arbeiten solltet, wo man über
Glaube und Sitte und Scham nur spottet, wo keine
Aufsicht waltet, wo keine Anzeige hilft, wo ihr in Folge
der eigenen Schwäche in großen Gefahren seid, oder, was
Gott verhüten möge, wo du vielleicht seit langer Zeit in
Sünde und Ehebruch gelebt: - dann eilet aus Sodoma
morgens früh, wie Lot, bevor Schwefel und Feuer vom
Himmel fällt. Und wenn ihr dann keine Arbeit habet
für den Augenblick, so bettelt - und wenn ihr keine
mehr findet, so gehet in das Armenhaus. Denn so ent-
rinnst du doch jenem ärmsten Armenhaus, wo Satan das
Scepter über die Ungläubigen, über die Spötter, über
die Unzüchtigen schwingt.

Welcher Gedanke, welche Vorstellung! Welche Ewig-
keit für Arme und Reiche, für Herrschaften und Dienst-
boten, für Arbeitgeber und Arbeiter, für Aufseher und
Untergebene - Welche Ewigkeit, nachdem nicht bloß die
Gebote Gottes, sondern sogar das Naturgesetz verletzt
wurde! Da stürzen sie hinab, unglückliche Töchter: die
einen wurden im Dienste verführt, andere während der

Arbeiter, ihr habet die hl. Pflicht, den Herrschaften zu
sagen, wie es unter euch stehe, wie euere Unschuld oder
euer Glaube bedroht werde. Das gleiche habet, ihr zu
thun, wenn ihr in der Familie selbst Versuchungen aus-
gesetzt werdet. Ob dann für den Augenblick Zank und
Streit entstehe – an dem liegt nichts – wenn nur Alle
für den Tag der Ewigkeit gerettet werden. Wir sind
gewohnt, nicht bloß im öffentlichen, sondern auch im
Privatleben aus Klugheit tausenderlei Rücksichten zu
nehmen, und übersehen dabei nur zu oft aus Feigheit die
eine nothwendige Rücksicht auf die Ewigkeit.

Oder wollt ihr sagen: „Die Anzeige hilft doch
nichts.“
Hast du schon einen Versuch gemacht? Warum
denn sagen: „Es hilft doch nichts.“ Wenn ihr aber
jemals an einem Orte arbeiten solltet, wo man über
Glaube und Sitte und Scham nur spottet, wo keine
Aufsicht waltet, wo keine Anzeige hilft, wo ihr in Folge
der eigenen Schwäche in großen Gefahren seid, oder, was
Gott verhüten möge, wo du vielleicht seit langer Zeit in
Sünde und Ehebruch gelebt: – dann eilet aus Sodoma
morgens früh, wie Lot, bevor Schwefel und Feuer vom
Himmel fällt. Und wenn ihr dann keine Arbeit habet
für den Augenblick, so bettelt – und wenn ihr keine
mehr findet, so gehet in das Armenhaus. Denn so ent-
rinnst du doch jenem ärmsten Armenhaus, wo Satan das
Scepter über die Ungläubigen, über die Spötter, über
die Unzüchtigen schwingt.

Welcher Gedanke, welche Vorstellung! Welche Ewig-
keit für Arme und Reiche, für Herrschaften und Dienst-
boten, für Arbeitgeber und Arbeiter, für Aufseher und
Untergebene – Welche Ewigkeit, nachdem nicht bloß die
Gebote Gottes, sondern sogar das Naturgesetz verletzt
wurde! Da stürzen sie hinab, unglückliche Töchter: die
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[369/0381] Arbeiter, ihr habet die hl. Pflicht, den Herrschaften zu sagen, wie es unter euch stehe, wie euere Unschuld oder euer Glaube bedroht werde. Das gleiche habet, ihr zu thun, wenn ihr in der Familie selbst Versuchungen aus- gesetzt werdet. Ob dann für den Augenblick Zank und Streit entstehe – an dem liegt nichts – wenn nur Alle für den Tag der Ewigkeit gerettet werden. Wir sind gewohnt, nicht bloß im öffentlichen, sondern auch im Privatleben aus Klugheit tausenderlei Rücksichten zu nehmen, und übersehen dabei nur zu oft aus Feigheit die eine nothwendige Rücksicht auf die Ewigkeit. Oder wollt ihr sagen: „Die Anzeige hilft doch nichts.“ Hast du schon einen Versuch gemacht? Warum denn sagen: „Es hilft doch nichts.“ Wenn ihr aber jemals an einem Orte arbeiten solltet, wo man über Glaube und Sitte und Scham nur spottet, wo keine Aufsicht waltet, wo keine Anzeige hilft, wo ihr in Folge der eigenen Schwäche in großen Gefahren seid, oder, was Gott verhüten möge, wo du vielleicht seit langer Zeit in Sünde und Ehebruch gelebt: – dann eilet aus Sodoma morgens früh, wie Lot, bevor Schwefel und Feuer vom Himmel fällt. Und wenn ihr dann keine Arbeit habet für den Augenblick, so bettelt – und wenn ihr keine mehr findet, so gehet in das Armenhaus. Denn so ent- rinnst du doch jenem ärmsten Armenhaus, wo Satan das Scepter über die Ungläubigen, über die Spötter, über die Unzüchtigen schwingt. Welcher Gedanke, welche Vorstellung! Welche Ewig- keit für Arme und Reiche, für Herrschaften und Dienst- boten, für Arbeitgeber und Arbeiter, für Aufseher und Untergebene – Welche Ewigkeit, nachdem nicht bloß die Gebote Gottes, sondern sogar das Naturgesetz verletzt wurde! Da stürzen sie hinab, unglückliche Töchter: die einen wurden im Dienste verführt, andere während der

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/381>, abgerufen am 25.11.2024.