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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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den Weltton zuerst den Sklaven. Wird sich die stolze
Welt nicht darob ärgern? Das ist ihm gleichgültig, aber
wissen soll sie, daß bei Jesus Christus der Sklave so viel
gilt als der Freie, die Magd soviel als die Dame, und
der Knecht soviel als der Herr. Warum? Durch die
Taufe seid ihr vielgeliebte Kinder Gottes und Brüder Jesu
Christi. Welcher Adel gilt also vor Jesus Christus?
Etwa Geld oder Kapitalien? Etwa Banken oder Fabriken?
Etwa Aemter und Würde? Das ist ihm wie ein Kinder-
spielzeug. Was ist vor ihm gemein und verächtlich?
Etwa Armuth oder Abhängigkeit? Etwa mühsame Arbeit
oder Verachtung? Aber das ist ja nach dem Beispiele
Jesu Christi und der hl. Familie gerade der Adel des
neuen Bundes. Oder macht etwa die katholische Kirche
einen Unterschied? Es mag viele Katholiken geben, die
nicht nach dem Evangelium, sondern nach den Grundsätzen der
Welt leben und das goldene Kalb in den Reichen ver-
herrlichen; aber die Kirche als Kirche kennt nur den Adel
den uns Jesus Christus gebracht. Als daher der hl.
Chrysosthomus dies Begleitschreiben des hl. Paulus er-
klärte, rief er voll Begeisterung: "Auch die Kirche weiß
nichts von einem Unterschiede zwischen Herr und Sklave,
den Werth oder Unwerth bestimmt sie nach guten oder bösen
Thaten."
(Cf. h. II. 1 in Philem.) Um so adeliger wird
daher ein jeder, als er Christo ähnlicher ist; aber auch
um so gemeiner, je unähnlicher er diesem göttlichen Vor-
bilde geworden.

Erforschet nur euer Gewissen, ihr zunächst, die ihr
Arbeiter in euerer Familie, in eueren Geschäften und
Fabriken habet! Achtet und ehret ihr alle diese Knechte
und Mägde, all diese Lehrlinge und Gesellen und Lehr-
töchter, all diese Sticker und Fädlerinnen, all diese Tag-
löhner und wie sie immer heißen - achtet und ehret ihr
sie als euere ebenbürtigen Brüder und Schwestern in

den Weltton zuerst den Sklaven. Wird sich die stolze
Welt nicht darob ärgern? Das ist ihm gleichgültig, aber
wissen soll sie, daß bei Jesus Christus der Sklave so viel
gilt als der Freie, die Magd soviel als die Dame, und
der Knecht soviel als der Herr. Warum? Durch die
Taufe seid ihr vielgeliebte Kinder Gottes und Brüder Jesu
Christi. Welcher Adel gilt also vor Jesus Christus?
Etwa Geld oder Kapitalien? Etwa Banken oder Fabriken?
Etwa Aemter und Würde? Das ist ihm wie ein Kinder-
spielzeug. Was ist vor ihm gemein und verächtlich?
Etwa Armuth oder Abhängigkeit? Etwa mühsame Arbeit
oder Verachtung? Aber das ist ja nach dem Beispiele
Jesu Christi und der hl. Familie gerade der Adel des
neuen Bundes. Oder macht etwa die katholische Kirche
einen Unterschied? Es mag viele Katholiken geben, die
nicht nach dem Evangelium, sondern nach den Grundsätzen der
Welt leben und das goldene Kalb in den Reichen ver-
herrlichen; aber die Kirche als Kirche kennt nur den Adel
den uns Jesus Christus gebracht. Als daher der hl.
Chrysosthomus dies Begleitschreiben des hl. Paulus er-
klärte, rief er voll Begeisterung: „Auch die Kirche weiß
nichts von einem Unterschiede zwischen Herr und Sklave,
den Werth oder Unwerth bestimmt sie nach guten oder bösen
Thaten.“
(Cf. h. II. 1 in Philem.) Um so adeliger wird
daher ein jeder, als er Christo ähnlicher ist; aber auch
um so gemeiner, je unähnlicher er diesem göttlichen Vor-
bilde geworden.

Erforschet nur euer Gewissen, ihr zunächst, die ihr
Arbeiter in euerer Familie, in eueren Geschäften und
Fabriken habet! Achtet und ehret ihr alle diese Knechte
und Mägde, all diese Lehrlinge und Gesellen und Lehr-
töchter, all diese Sticker und Fädlerinnen, all diese Tag-
löhner und wie sie immer heißen – achtet und ehret ihr
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[356/0368] den Weltton zuerst den Sklaven. Wird sich die stolze Welt nicht darob ärgern? Das ist ihm gleichgültig, aber wissen soll sie, daß bei Jesus Christus der Sklave so viel gilt als der Freie, die Magd soviel als die Dame, und der Knecht soviel als der Herr. Warum? Durch die Taufe seid ihr vielgeliebte Kinder Gottes und Brüder Jesu Christi. Welcher Adel gilt also vor Jesus Christus? Etwa Geld oder Kapitalien? Etwa Banken oder Fabriken? Etwa Aemter und Würde? Das ist ihm wie ein Kinder- spielzeug. Was ist vor ihm gemein und verächtlich? Etwa Armuth oder Abhängigkeit? Etwa mühsame Arbeit oder Verachtung? Aber das ist ja nach dem Beispiele Jesu Christi und der hl. Familie gerade der Adel des neuen Bundes. Oder macht etwa die katholische Kirche einen Unterschied? Es mag viele Katholiken geben, die nicht nach dem Evangelium, sondern nach den Grundsätzen der Welt leben und das goldene Kalb in den Reichen ver- herrlichen; aber die Kirche als Kirche kennt nur den Adel den uns Jesus Christus gebracht. Als daher der hl. Chrysosthomus dies Begleitschreiben des hl. Paulus er- klärte, rief er voll Begeisterung: „Auch die Kirche weiß nichts von einem Unterschiede zwischen Herr und Sklave, den Werth oder Unwerth bestimmt sie nach guten oder bösen Thaten.“ (Cf. h. II. 1 in Philem.) Um so adeliger wird daher ein jeder, als er Christo ähnlicher ist; aber auch um so gemeiner, je unähnlicher er diesem göttlichen Vor- bilde geworden. Erforschet nur euer Gewissen, ihr zunächst, die ihr Arbeiter in euerer Familie, in eueren Geschäften und Fabriken habet! Achtet und ehret ihr alle diese Knechte und Mägde, all diese Lehrlinge und Gesellen und Lehr- töchter, all diese Sticker und Fädlerinnen, all diese Tag- löhner und wie sie immer heißen – achtet und ehret ihr sie als euere ebenbürtigen Brüder und Schwestern in

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/368>, abgerufen am 25.11.2024.