ist eine uralte Geschichte und wird so bleiben, so lange wir Geschöpfe und Gott unser Schöpfer und Herr. Könnet ihr von euern Freiheit einen bessern Gebrauch machen, als wenn ihr euch in allem Gott unterwerfet und so ewig selig werdet? Oder können wir unsere Freiheit verderblicher mißbrauchen, als wenn wir unbekümmert um den Willen Gottes nach unseren Leidenschaften, nach eigenem Willen die breite Straße des Verderbens einhertaumeln? Urtheilet selbst und dann thuet was euch vernünftig scheint. Mögen diese Worte überall auf gutes Erdreich fallen! So werden die, welche noch zu wählen haben, nach Gottes Willen wählen, die, welche dabei zu rathen haben, nach den wahren Grundsätzen guten Rath ertheilen - und Alle in ihrem Stande hundertfältige Früchte für das ewige Leben hervorbringen.
XXXVI. Standeswahl und Ehe.
Ich zeigte also in zwei Vorträgen, wie Stand und Beruf eigentlich nichts anderes sei, als die besondere Lebensaufgabe, welche Gott einem jeden Menschen be- stimmt, und wie daher von der richtigen Erkenntniß und Wahl des Berufes auch unser zeitliches und ewiges Heil bedingt sei. Um zu einer glücklichen Wahl zu gelangen, soll man sich selbst fragen - d. h. schauen, welche An- lagen, Talente, Neigung man habe, dann soll man Eltern, Seelsorger, erfahrene und fromme und ganz uneigen- nützige Leute um Rath angehen endlich soll man auch Gott noch fragen durch demüthiges und beharrliches Gebet. Diese Punkte hat man, um richtig und glücklich
ist eine uralte Geschichte und wird so bleiben, so lange wir Geschöpfe und Gott unser Schöpfer und Herr. Könnet ihr von euern Freiheit einen bessern Gebrauch machen, als wenn ihr euch in allem Gott unterwerfet und so ewig selig werdet? Oder können wir unsere Freiheit verderblicher mißbrauchen, als wenn wir unbekümmert um den Willen Gottes nach unseren Leidenschaften, nach eigenem Willen die breite Straße des Verderbens einhertaumeln? Urtheilet selbst und dann thuet was euch vernünftig scheint. Mögen diese Worte überall auf gutes Erdreich fallen! So werden die, welche noch zu wählen haben, nach Gottes Willen wählen, die, welche dabei zu rathen haben, nach den wahren Grundsätzen guten Rath ertheilen – und Alle in ihrem Stande hundertfältige Früchte für das ewige Leben hervorbringen.
XXXVI. Standeswahl und Ehe.
Ich zeigte also in zwei Vorträgen, wie Stand und Beruf eigentlich nichts anderes sei, als die besondere Lebensaufgabe, welche Gott einem jeden Menschen be- stimmt, und wie daher von der richtigen Erkenntniß und Wahl des Berufes auch unser zeitliches und ewiges Heil bedingt sei. Um zu einer glücklichen Wahl zu gelangen, soll man sich selbst fragen – d. h. schauen, welche An- lagen, Talente, Neigung man habe, dann soll man Eltern, Seelsorger, erfahrene und fromme und ganz uneigen- nützige Leute um Rath angehen endlich soll man auch Gott noch fragen durch demüthiges und beharrliches Gebet. Diese Punkte hat man, um richtig und glücklich
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ist eine uralte Geschichte und wird so bleiben, so lange
wir Geschöpfe und Gott unser Schöpfer und Herr. Könnet
ihr von euern Freiheit einen bessern Gebrauch machen,
als wenn ihr euch in allem Gott unterwerfet und so
ewig selig werdet? Oder können wir unsere Freiheit
verderblicher mißbrauchen, als wenn wir unbekümmert um
den Willen Gottes nach unseren Leidenschaften, nach eigenem
Willen die breite Straße des Verderbens einhertaumeln?
Urtheilet selbst und dann thuet was euch vernünftig scheint.
Mögen diese Worte überall auf gutes Erdreich fallen!
So werden die, welche noch zu wählen haben, nach
Gottes Willen wählen, die, welche dabei zu rathen haben,
nach den wahren Grundsätzen guten Rath ertheilen – und
Alle in ihrem Stande hundertfältige Früchte für das
ewige Leben hervorbringen.
XXXVI.
Standeswahl und Ehe.
Ich zeigte also in zwei Vorträgen, wie Stand und
Beruf eigentlich nichts anderes sei, als die besondere
Lebensaufgabe, welche Gott einem jeden Menschen be-
stimmt, und wie daher von der richtigen Erkenntniß und
Wahl des Berufes auch unser zeitliches und ewiges Heil
bedingt sei. Um zu einer glücklichen Wahl zu gelangen,
soll man sich selbst fragen – d. h. schauen, welche An-
lagen, Talente, Neigung man habe, dann soll man Eltern,
Seelsorger, erfahrene und fromme und ganz uneigen-
nützige Leute um Rath angehen endlich soll man auch
Gott noch fragen durch demüthiges und beharrliches
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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/354>, abgerufen am 22.11.2024.
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