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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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aber auch auf deine Leidenschaften, deine Schwächen, deine
Sünden, vergleicht dies alles mit den Pflichten und Ge-
fahren des zu wählenden Berufes, und je nachdem er
dann dein ewiges Heil gesichert oder gefährdet glaubt -
wird er entscheiden.

Aber warum soll dieser Mann die Furcht Gottes
vor Augen haben? Es gibt oft sehr schwierige Fälle,
wo man sich durch den gegebenen Rath bei Manchen ver-
feindet. Es kann z. B. Familien geben, welche durchaus ver-
langen, daß ihr Sohn, ihre Tochter in einen gewissen
Stand eintrete, oder mit einer bestimmten Person sich ver-
eheliche - und doch wäre diese Heirath und jener Stand
das sichere Verderben der Kinder. Wen hast du also
um Rath zu fragen? Männer, welche sich um das Ge-
rede und Urtheil, ja selbst um die Feindschaft der Men-
schen gar nichts kümmern, sondern Gott allein fürchten
und nur um dein zeitliches und ewiges Glück bekümmert sind.

Unter diesen Männern sollte doch dein Beichtvater
die erste Stelle einnehmen. Du hast ihm ja seit langer
Zeit dein Herz erschlossen und seiner Führung dich an-
vertraut. Wenn der dir nicht rathen kann, wer soll dir
noch rathen? Denn Gott wird ihn führen, daß er auch
dich führen kann. Aber gerade hier sehen wir so oft die
Verblendung der Jugend. Denn immer erfüllen sich noch
die Worte, welche einst der Heiland zum Judenvolke
gesprochen: "Das Herz dieses Volkes ist verstockt, sie
hören schwer mit den Ohren und verschließen ihre Augen,
damit sie nicht etwa sehen mit den Augen, nicht hören
mit den Ohren und nicht verstehen mit dem Herzen und
sich nicht bekehrten: sie sehen und sehen doch nicht, sie
hören und hören doch nicht."
(Matth. XIII. 15, 13.)

Wie sollen wir das verstehen? Viele wissen, daß sie
da oder dort klare und bestimmte Auskunft über ihre
Standeswahl erhalten, aber sie gehen nicht, aus Furcht

aber auch auf deine Leidenschaften, deine Schwächen, deine
Sünden, vergleicht dies alles mit den Pflichten und Ge-
fahren des zu wählenden Berufes, und je nachdem er
dann dein ewiges Heil gesichert oder gefährdet glaubt –
wird er entscheiden.

Aber warum soll dieser Mann die Furcht Gottes
vor Augen haben? Es gibt oft sehr schwierige Fälle,
wo man sich durch den gegebenen Rath bei Manchen ver-
feindet. Es kann z. B. Familien geben, welche durchaus ver-
langen, daß ihr Sohn, ihre Tochter in einen gewissen
Stand eintrete, oder mit einer bestimmten Person sich ver-
eheliche – und doch wäre diese Heirath und jener Stand
das sichere Verderben der Kinder. Wen hast du also
um Rath zu fragen? Männer, welche sich um das Ge-
rede und Urtheil, ja selbst um die Feindschaft der Men-
schen gar nichts kümmern, sondern Gott allein fürchten
und nur um dein zeitliches und ewiges Glück bekümmert sind.

Unter diesen Männern sollte doch dein Beichtvater
die erste Stelle einnehmen. Du hast ihm ja seit langer
Zeit dein Herz erschlossen und seiner Führung dich an-
vertraut. Wenn der dir nicht rathen kann, wer soll dir
noch rathen? Denn Gott wird ihn führen, daß er auch
dich führen kann. Aber gerade hier sehen wir so oft die
Verblendung der Jugend. Denn immer erfüllen sich noch
die Worte, welche einst der Heiland zum Judenvolke
gesprochen: „Das Herz dieses Volkes ist verstockt, sie
hören schwer mit den Ohren und verschließen ihre Augen,
damit sie nicht etwa sehen mit den Augen, nicht hören
mit den Ohren und nicht verstehen mit dem Herzen und
sich nicht bekehrten: sie sehen und sehen doch nicht, sie
hören und hören doch nicht.“
(Matth. XIII. 15, 13.)

Wie sollen wir das verstehen? Viele wissen, daß sie
da oder dort klare und bestimmte Auskunft über ihre
Standeswahl erhalten, aber sie gehen nicht, aus Furcht

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[336/0348] aber auch auf deine Leidenschaften, deine Schwächen, deine Sünden, vergleicht dies alles mit den Pflichten und Ge- fahren des zu wählenden Berufes, und je nachdem er dann dein ewiges Heil gesichert oder gefährdet glaubt – wird er entscheiden. Aber warum soll dieser Mann die Furcht Gottes vor Augen haben? Es gibt oft sehr schwierige Fälle, wo man sich durch den gegebenen Rath bei Manchen ver- feindet. Es kann z. B. Familien geben, welche durchaus ver- langen, daß ihr Sohn, ihre Tochter in einen gewissen Stand eintrete, oder mit einer bestimmten Person sich ver- eheliche – und doch wäre diese Heirath und jener Stand das sichere Verderben der Kinder. Wen hast du also um Rath zu fragen? Männer, welche sich um das Ge- rede und Urtheil, ja selbst um die Feindschaft der Men- schen gar nichts kümmern, sondern Gott allein fürchten und nur um dein zeitliches und ewiges Glück bekümmert sind. Unter diesen Männern sollte doch dein Beichtvater die erste Stelle einnehmen. Du hast ihm ja seit langer Zeit dein Herz erschlossen und seiner Führung dich an- vertraut. Wenn der dir nicht rathen kann, wer soll dir noch rathen? Denn Gott wird ihn führen, daß er auch dich führen kann. Aber gerade hier sehen wir so oft die Verblendung der Jugend. Denn immer erfüllen sich noch die Worte, welche einst der Heiland zum Judenvolke gesprochen: „Das Herz dieses Volkes ist verstockt, sie hören schwer mit den Ohren und verschließen ihre Augen, damit sie nicht etwa sehen mit den Augen, nicht hören mit den Ohren und nicht verstehen mit dem Herzen und sich nicht bekehrten: sie sehen und sehen doch nicht, sie hören und hören doch nicht.“ (Matth. XIII. 15, 13.) Wie sollen wir das verstehen? Viele wissen, daß sie da oder dort klare und bestimmte Auskunft über ihre Standeswahl erhalten, aber sie gehen nicht, aus Furcht

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/348>, abgerufen am 23.11.2024.