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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Alle, welche den rechten Beruf gewählt haben, deswegen
schon in den Himmel kommen; denn gar Viele miß-
brauchen die Standesgnaden und rennen so in's ewige
Verderben; aber den Zusammenhang zwischen Beruf und
Ewigkeit wollte ich zeigen.

Nun noch ein Wort an die, welche schon gewählt
haben. Habet ihr vielleicht unglücklich gewählt? -
Habet ihr den Beruf verfehlt? - Wer in diesem Un-
glücke sein sollte, der trage das Unglück im Geiste der
Buße und der Reue und er wird Gnade und Barmherzig-
keit finden und seine Seele retten. Das will ich besonders
denen gesagt haben, welche von der Leidenschaft geblendet,
durch Schmeichelreden und falsche Versprechen und Schwüre
betrogen, im Leichtsinne der Jugend eine unglückliche Ehe
eingegangen sind: Für dies Unglück waret ihr nicht be-
rufen von Gott, ihr habet euch selbst hineingestürzt, viel-
leicht trotz Warnung der Eltern, der Freunde, der Seel-
sorger. Traget nun dies Unglück in Geduld, in Reue
und Schmerz über die Verirrungen der Jugend und betet
und betet um Gnade und Stärke von Oben, ferner um
Erleichterung der unglücklichen Lage. So werdet ihr
wenigstens euere Seele retten und vor weiteren Verirrungen
bewahrt bleiben, wenn auch jener Wehestand nie ganz ge-
hoben wird. Warum sag ich das? In Folge unglück-
licher Wahl gibt es viel mehr unglückliche Ehen, als man
gewöhnlich zu glauben pflegt; ich will die Unglücklichen,
so weit möglich, trösten - und die Jugend gewarnt
haben.

Das zweite Wort gilt denen, welche den von Gott
gewollten Stand und Beruf wirklich gewählt haben.
Wenn ihr auch so glücklich waret, so seid ihr deswegen
noch nicht im Himmel, sondern erst im Weinberge, um
im Kampfe gegen die Versuchungen und gegen die Ge-
fahren des Heiles und in gewissenhafter Erfüllung der

Alle, welche den rechten Beruf gewählt haben, deswegen
schon in den Himmel kommen; denn gar Viele miß-
brauchen die Standesgnaden und rennen so in's ewige
Verderben; aber den Zusammenhang zwischen Beruf und
Ewigkeit wollte ich zeigen.

Nun noch ein Wort an die, welche schon gewählt
haben. Habet ihr vielleicht unglücklich gewählt? –
Habet ihr den Beruf verfehlt? – Wer in diesem Un-
glücke sein sollte, der trage das Unglück im Geiste der
Buße und der Reue und er wird Gnade und Barmherzig-
keit finden und seine Seele retten. Das will ich besonders
denen gesagt haben, welche von der Leidenschaft geblendet,
durch Schmeichelreden und falsche Versprechen und Schwüre
betrogen, im Leichtsinne der Jugend eine unglückliche Ehe
eingegangen sind: Für dies Unglück waret ihr nicht be-
rufen von Gott, ihr habet euch selbst hineingestürzt, viel-
leicht trotz Warnung der Eltern, der Freunde, der Seel-
sorger. Traget nun dies Unglück in Geduld, in Reue
und Schmerz über die Verirrungen der Jugend und betet
und betet um Gnade und Stärke von Oben, ferner um
Erleichterung der unglücklichen Lage. So werdet ihr
wenigstens euere Seele retten und vor weiteren Verirrungen
bewahrt bleiben, wenn auch jener Wehestand nie ganz ge-
hoben wird. Warum sag ich das? In Folge unglück-
licher Wahl gibt es viel mehr unglückliche Ehen, als man
gewöhnlich zu glauben pflegt; ich will die Unglücklichen,
so weit möglich, trösten – und die Jugend gewarnt
haben.

Das zweite Wort gilt denen, welche den von Gott
gewollten Stand und Beruf wirklich gewählt haben.
Wenn ihr auch so glücklich waret, so seid ihr deswegen
noch nicht im Himmel, sondern erst im Weinberge, um
im Kampfe gegen die Versuchungen und gegen die Ge-
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[331/0343] Alle, welche den rechten Beruf gewählt haben, deswegen schon in den Himmel kommen; denn gar Viele miß- brauchen die Standesgnaden und rennen so in's ewige Verderben; aber den Zusammenhang zwischen Beruf und Ewigkeit wollte ich zeigen. Nun noch ein Wort an die, welche schon gewählt haben. Habet ihr vielleicht unglücklich gewählt? – Habet ihr den Beruf verfehlt? – Wer in diesem Un- glücke sein sollte, der trage das Unglück im Geiste der Buße und der Reue und er wird Gnade und Barmherzig- keit finden und seine Seele retten. Das will ich besonders denen gesagt haben, welche von der Leidenschaft geblendet, durch Schmeichelreden und falsche Versprechen und Schwüre betrogen, im Leichtsinne der Jugend eine unglückliche Ehe eingegangen sind: Für dies Unglück waret ihr nicht be- rufen von Gott, ihr habet euch selbst hineingestürzt, viel- leicht trotz Warnung der Eltern, der Freunde, der Seel- sorger. Traget nun dies Unglück in Geduld, in Reue und Schmerz über die Verirrungen der Jugend und betet und betet um Gnade und Stärke von Oben, ferner um Erleichterung der unglücklichen Lage. So werdet ihr wenigstens euere Seele retten und vor weiteren Verirrungen bewahrt bleiben, wenn auch jener Wehestand nie ganz ge- hoben wird. Warum sag ich das? In Folge unglück- licher Wahl gibt es viel mehr unglückliche Ehen, als man gewöhnlich zu glauben pflegt; ich will die Unglücklichen, so weit möglich, trösten – und die Jugend gewarnt haben. Das zweite Wort gilt denen, welche den von Gott gewollten Stand und Beruf wirklich gewählt haben. Wenn ihr auch so glücklich waret, so seid ihr deswegen noch nicht im Himmel, sondern erst im Weinberge, um im Kampfe gegen die Versuchungen und gegen die Ge- fahren des Heiles und in gewissenhafter Erfüllung der

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/343>, abgerufen am 23.11.2024.