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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Weg zur hl. Familie wiederfinden. Denn so lange bei
dieser Verdienstlosigkeit, bei diesen Aussichten in die Zu-
kunft der Sonntag Vielen nur der Genußsucht zu dienen
hat, was würde geschehen, wenn die Noth weniger drückend,
die Zukunft nicht so düster wäre?

Anstatt deshalb zu klagen und zu murren über
schlimme Zeiten, fragen wir uns ernstlich: Sind wir
nicht selbst daran schuld? Waren nicht gewinnreiche
Beschäftigungen nur zu oft Gelegenheit zur Jugend-
verführung, zu traurigen Bekanntschaften und Ehen, zum
Ehebruch, zu Ausschreitungen aller Art? Es gibt eine
Nemesis, sagten die alten Heiden, im Lichte der Vernunft,
d. h. christlich gesprochen: Gott entfaltet die Strenge
seiner Gerechtigkeit schon auf dieser Welt, um verlorene
Söhne und Familien wieder heimwärts zu führen und
die Auserwählten vor Verführung zu bewähren. Zu
diesem Zwecke braucht er nicht Wunder zu wirken,
sondern ein hochmüthiges Geschlecht nur sich selbst zu
überlassen. Daher gilt wie im Leben des einzelnen, so
im Leben der Familie und der Völker das bekannte
Sprüchwort: "Womit man sündiget, damit wird man
bestraft."

Wohl spötteln gar Viele über diese Wahrheiten, aber
desto nothwendiger ist es geworden, dieselben eindring-
licher zu verkünden, daß sie nicht allgemein vergessen und
damit die Schleußen des Verderbens nicht breiter geöffnet
werden.

Fraget daher bei jedem Familienunglück; Sind wir
nicht selbst daran schuld? Riefen nicht unsere Sünden
dem Zorne Gottes? Wie lebten wir vor der Ehe?
Versündigten wir uns nicht schwer gegen die Eltern?
Wie leben wir in der Ehe? Wie heiligen wir die Tage
des Herrn? Tragen wir durch unsere Sorglosigkeit nicht
die Hauptschuld an der Sünde und Schande der Söhne

Weg zur hl. Familie wiederfinden. Denn so lange bei
dieser Verdienstlosigkeit, bei diesen Aussichten in die Zu-
kunft der Sonntag Vielen nur der Genußsucht zu dienen
hat, was würde geschehen, wenn die Noth weniger drückend,
die Zukunft nicht so düster wäre?

Anstatt deshalb zu klagen und zu murren über
schlimme Zeiten, fragen wir uns ernstlich: Sind wir
nicht selbst daran schuld? Waren nicht gewinnreiche
Beschäftigungen nur zu oft Gelegenheit zur Jugend-
verführung, zu traurigen Bekanntschaften und Ehen, zum
Ehebruch, zu Ausschreitungen aller Art? Es gibt eine
Nemesis, sagten die alten Heiden, im Lichte der Vernunft,
d. h. christlich gesprochen: Gott entfaltet die Strenge
seiner Gerechtigkeit schon auf dieser Welt, um verlorene
Söhne und Familien wieder heimwärts zu führen und
die Auserwählten vor Verführung zu bewähren. Zu
diesem Zwecke braucht er nicht Wunder zu wirken,
sondern ein hochmüthiges Geschlecht nur sich selbst zu
überlassen. Daher gilt wie im Leben des einzelnen, so
im Leben der Familie und der Völker das bekannte
Sprüchwort: „Womit man sündiget, damit wird man
bestraft.“

Wohl spötteln gar Viele über diese Wahrheiten, aber
desto nothwendiger ist es geworden, dieselben eindring-
licher zu verkünden, daß sie nicht allgemein vergessen und
damit die Schleußen des Verderbens nicht breiter geöffnet
werden.

Fraget daher bei jedem Familienunglück; Sind wir
nicht selbst daran schuld? Riefen nicht unsere Sünden
dem Zorne Gottes? Wie lebten wir vor der Ehe?
Versündigten wir uns nicht schwer gegen die Eltern?
Wie leben wir in der Ehe? Wie heiligen wir die Tage
des Herrn? Tragen wir durch unsere Sorglosigkeit nicht
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[301/0313] Weg zur hl. Familie wiederfinden. Denn so lange bei dieser Verdienstlosigkeit, bei diesen Aussichten in die Zu- kunft der Sonntag Vielen nur der Genußsucht zu dienen hat, was würde geschehen, wenn die Noth weniger drückend, die Zukunft nicht so düster wäre? Anstatt deshalb zu klagen und zu murren über schlimme Zeiten, fragen wir uns ernstlich: Sind wir nicht selbst daran schuld? Waren nicht gewinnreiche Beschäftigungen nur zu oft Gelegenheit zur Jugend- verführung, zu traurigen Bekanntschaften und Ehen, zum Ehebruch, zu Ausschreitungen aller Art? Es gibt eine Nemesis, sagten die alten Heiden, im Lichte der Vernunft, d. h. christlich gesprochen: Gott entfaltet die Strenge seiner Gerechtigkeit schon auf dieser Welt, um verlorene Söhne und Familien wieder heimwärts zu führen und die Auserwählten vor Verführung zu bewähren. Zu diesem Zwecke braucht er nicht Wunder zu wirken, sondern ein hochmüthiges Geschlecht nur sich selbst zu überlassen. Daher gilt wie im Leben des einzelnen, so im Leben der Familie und der Völker das bekannte Sprüchwort: „Womit man sündiget, damit wird man bestraft.“ Wohl spötteln gar Viele über diese Wahrheiten, aber desto nothwendiger ist es geworden, dieselben eindring- licher zu verkünden, daß sie nicht allgemein vergessen und damit die Schleußen des Verderbens nicht breiter geöffnet werden. Fraget daher bei jedem Familienunglück; Sind wir nicht selbst daran schuld? Riefen nicht unsere Sünden dem Zorne Gottes? Wie lebten wir vor der Ehe? Versündigten wir uns nicht schwer gegen die Eltern? Wie leben wir in der Ehe? Wie heiligen wir die Tage des Herrn? Tragen wir durch unsere Sorglosigkeit nicht die Hauptschuld an der Sünde und Schande der Söhne

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/313>, abgerufen am 27.11.2024.