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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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kramente voraus. Wenn euch ein Schulkind ungehorsam,
trotzig wird, so nehmet es mit zur hl. Beicht; saget dem
Beichtvater: "Jetzt kommt mein Knabe, mein Mädchen
so und so"
- und in den meisten Fällen wird dein Kind
gerettet sein. Hilft das nicht, so gehe mit deinem Schul-
kinde zu einem erfahrenen Geistlichen, klage ihm all' deine
Noth und das Elend des Kindes, und es wird dir ge-
holfen werden - falls deine Familie in Ordnung
ist. Das ist die vorzüglichste Rettungsanstalt, wie eine
reiche Erfahrung mir bis heute bewiesen hat. Je mehr
diese von den einen verkannt von den andern verspottet
wird, desto mehr mag dieser rein bürgerliche, moderne,
von Gott und Christus abgefallene Staat an die Grün-
dung rein bürgerlicher Anstalten denken; diese werden
so viel Heil und Rettung bringen als die confessionslose
rein bürgerliche Schule. Wenn dann euere Kinder der
Schule entlassen sind, dann schicket sie doch oft zur hl.
Beicht, damit der Feind nicht das Unkraut säe und die
ganze Erziehung verwüste; schicket sie oder noch besser,
nehmet sie mit zur hl. Beicht, besonders wenn sie an-
fangen, nicht mehr gerne zu beten, sich eitel und gefall-
süchtig zu kleiden, euch grob zu begegnen, oder spät heim-
zukehren.

Endlich wende ich mich an euch, christliche Jüng-
linge und Jungfrauen. Was will der Beichtvater mit
euch thun? Was der Heiland mit Petrus, Jacobus
und Johannes. Er will euch bei seite führen, weg von
allen Menschen, von allen Büchern und Schriften und
Reden und Gelegenheiten, wo euere Unschuld gefährdet
ist; er will euch auf den hohen Berg führen, wo ihr
mit reiner Seele schon hier die Herrlichkeit Gottes
sehet, wo ihr im Frieden, im Jubel, in der Unschuld
der Seele euch Hütten bauen werdet, um dort zu ver-
kosten, wie süß der Herr ist. Die leuchtende Wolke der

kramente voraus. Wenn euch ein Schulkind ungehorsam,
trotzig wird, so nehmet es mit zur hl. Beicht; saget dem
Beichtvater: „Jetzt kommt mein Knabe, mein Mädchen
so und so“
– und in den meisten Fällen wird dein Kind
gerettet sein. Hilft das nicht, so gehe mit deinem Schul-
kinde zu einem erfahrenen Geistlichen, klage ihm all' deine
Noth und das Elend des Kindes, und es wird dir ge-
holfen werden – falls deine Familie in Ordnung
ist. Das ist die vorzüglichste Rettungsanstalt, wie eine
reiche Erfahrung mir bis heute bewiesen hat. Je mehr
diese von den einen verkannt von den andern verspottet
wird, desto mehr mag dieser rein bürgerliche, moderne,
von Gott und Christus abgefallene Staat an die Grün-
dung rein bürgerlicher Anstalten denken; diese werden
so viel Heil und Rettung bringen als die confessionslose
rein bürgerliche Schule. Wenn dann euere Kinder der
Schule entlassen sind, dann schicket sie doch oft zur hl.
Beicht, damit der Feind nicht das Unkraut säe und die
ganze Erziehung verwüste; schicket sie oder noch besser,
nehmet sie mit zur hl. Beicht, besonders wenn sie an-
fangen, nicht mehr gerne zu beten, sich eitel und gefall-
süchtig zu kleiden, euch grob zu begegnen, oder spät heim-
zukehren.

Endlich wende ich mich an euch, christliche Jüng-
linge und Jungfrauen. Was will der Beichtvater mit
euch thun? Was der Heiland mit Petrus, Jacobus
und Johannes. Er will euch bei seite führen, weg von
allen Menschen, von allen Büchern und Schriften und
Reden und Gelegenheiten, wo euere Unschuld gefährdet
ist; er will euch auf den hohen Berg führen, wo ihr
mit reiner Seele schon hier die Herrlichkeit Gottes
sehet, wo ihr im Frieden, im Jubel, in der Unschuld
der Seele euch Hütten bauen werdet, um dort zu ver-
kosten, wie süß der Herr ist. Die leuchtende Wolke der

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[264/0276] kramente voraus. Wenn euch ein Schulkind ungehorsam, trotzig wird, so nehmet es mit zur hl. Beicht; saget dem Beichtvater: „Jetzt kommt mein Knabe, mein Mädchen so und so“ – und in den meisten Fällen wird dein Kind gerettet sein. Hilft das nicht, so gehe mit deinem Schul- kinde zu einem erfahrenen Geistlichen, klage ihm all' deine Noth und das Elend des Kindes, und es wird dir ge- holfen werden – falls deine Familie in Ordnung ist. Das ist die vorzüglichste Rettungsanstalt, wie eine reiche Erfahrung mir bis heute bewiesen hat. Je mehr diese von den einen verkannt von den andern verspottet wird, desto mehr mag dieser rein bürgerliche, moderne, von Gott und Christus abgefallene Staat an die Grün- dung rein bürgerlicher Anstalten denken; diese werden so viel Heil und Rettung bringen als die confessionslose rein bürgerliche Schule. Wenn dann euere Kinder der Schule entlassen sind, dann schicket sie doch oft zur hl. Beicht, damit der Feind nicht das Unkraut säe und die ganze Erziehung verwüste; schicket sie oder noch besser, nehmet sie mit zur hl. Beicht, besonders wenn sie an- fangen, nicht mehr gerne zu beten, sich eitel und gefall- süchtig zu kleiden, euch grob zu begegnen, oder spät heim- zukehren. Endlich wende ich mich an euch, christliche Jüng- linge und Jungfrauen. Was will der Beichtvater mit euch thun? Was der Heiland mit Petrus, Jacobus und Johannes. Er will euch bei seite führen, weg von allen Menschen, von allen Büchern und Schriften und Reden und Gelegenheiten, wo euere Unschuld gefährdet ist; er will euch auf den hohen Berg führen, wo ihr mit reiner Seele schon hier die Herrlichkeit Gottes sehet, wo ihr im Frieden, im Jubel, in der Unschuld der Seele euch Hütten bauen werdet, um dort zu ver- kosten, wie süß der Herr ist. Die leuchtende Wolke der

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/276>, abgerufen am 22.11.2024.