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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Männern die Willenskraft, weil den Kindern der Gehor-
sam fehlt."
(Felix) Diese zu frühe Unabhängigkeit in
der Familie, in der Schule, im Verkehr mit der Welt
schafft niemals Männer und Frauen, baut nicht auf,
sondern reißt nieder, was Gott Großartiges in uns
erschaffen: Männer und Frauen mit 15 Jahren aber mit
40 Jahren noch Burschen und Mädchen, das ist die
Frucht der heutigen Erziehung, welche die Willenskraft in
die Unabhängigkeit von Vater und Mutter, von Priester
und Kirche setzt. Wollten wir daher von der Ewigkeit
absehen und nur auf die natürliche Entwicklung des Willens
schauen, so wären wir dem Menschensohn für das Beispiel
des Gehorsams zu unendlichem Danke verpflichtet.

Aber da sehet ihr auch wieder, wie oberflächlich die
wichtigsten Fragen behandelt, oder besser, mißhandelt werden,
und wie nothwendig es deßhalb war, daß Gott einen
Wundermann von Gelehrsamkeit auf den Stuhl des hl.
Petrus erhob. Dieser Wundermann erkannte seine Auf-
gabe und rief schon vor 16 Jahren diesem gelehrten
Jahrhundert zu: "Du hast keine Philosophie mehr -
gehe wieder in die Schule zum großen hl. Philosophen
von Aquin."
Mit diesen Worten will ich weniger eine
Großthat Leo XIII. verherrlichen, als euch auf den nahen
und ganzen Bankerott dieser un- und widerchristlichen Er-
ziehung und Bildung hinweisen, damit ihr und euere
Kinder wenigstens nicht euer ganzes sittliches und geistiges
Vermögen dabei verlieret.

Aber dieser Gehorsam, durch dessen Uebung der
Wille zu einer königlichen Gewalt und Herrschaft gelangt,
ist mit vielen Kämpfen und Opfern verbunden. Denn
von Natur aus sind wir alle zur Empörung geneigt. Was
daher thun? Christus ist nicht bloß der Weg d. h. unser
Vorbild, sondern auch das Leben. "Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben."
Dieses Leben findet ihr

Männern die Willenskraft, weil den Kindern der Gehor-
sam fehlt.“
(Felix) Diese zu frühe Unabhängigkeit in
der Familie, in der Schule, im Verkehr mit der Welt
schafft niemals Männer und Frauen, baut nicht auf,
sondern reißt nieder, was Gott Großartiges in uns
erschaffen: Männer und Frauen mit 15 Jahren aber mit
40 Jahren noch Burschen und Mädchen, das ist die
Frucht der heutigen Erziehung, welche die Willenskraft in
die Unabhängigkeit von Vater und Mutter, von Priester
und Kirche setzt. Wollten wir daher von der Ewigkeit
absehen und nur auf die natürliche Entwicklung des Willens
schauen, so wären wir dem Menschensohn für das Beispiel
des Gehorsams zu unendlichem Danke verpflichtet.

Aber da sehet ihr auch wieder, wie oberflächlich die
wichtigsten Fragen behandelt, oder besser, mißhandelt werden,
und wie nothwendig es deßhalb war, daß Gott einen
Wundermann von Gelehrsamkeit auf den Stuhl des hl.
Petrus erhob. Dieser Wundermann erkannte seine Auf-
gabe und rief schon vor 16 Jahren diesem gelehrten
Jahrhundert zu: „Du hast keine Philosophie mehr –
gehe wieder in die Schule zum großen hl. Philosophen
von Aquin.“
Mit diesen Worten will ich weniger eine
Großthat Leo XIII. verherrlichen, als euch auf den nahen
und ganzen Bankerott dieser un- und widerchristlichen Er-
ziehung und Bildung hinweisen, damit ihr und euere
Kinder wenigstens nicht euer ganzes sittliches und geistiges
Vermögen dabei verlieret.

Aber dieser Gehorsam, durch dessen Uebung der
Wille zu einer königlichen Gewalt und Herrschaft gelangt,
ist mit vielen Kämpfen und Opfern verbunden. Denn
von Natur aus sind wir alle zur Empörung geneigt. Was
daher thun? Christus ist nicht bloß der Weg d. h. unser
Vorbild, sondern auch das Leben. „Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben.“
Dieses Leben findet ihr

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[203/0215] Männern die Willenskraft, weil den Kindern der Gehor- sam fehlt.“ (Felix) Diese zu frühe Unabhängigkeit in der Familie, in der Schule, im Verkehr mit der Welt schafft niemals Männer und Frauen, baut nicht auf, sondern reißt nieder, was Gott Großartiges in uns erschaffen: Männer und Frauen mit 15 Jahren aber mit 40 Jahren noch Burschen und Mädchen, das ist die Frucht der heutigen Erziehung, welche die Willenskraft in die Unabhängigkeit von Vater und Mutter, von Priester und Kirche setzt. Wollten wir daher von der Ewigkeit absehen und nur auf die natürliche Entwicklung des Willens schauen, so wären wir dem Menschensohn für das Beispiel des Gehorsams zu unendlichem Danke verpflichtet. Aber da sehet ihr auch wieder, wie oberflächlich die wichtigsten Fragen behandelt, oder besser, mißhandelt werden, und wie nothwendig es deßhalb war, daß Gott einen Wundermann von Gelehrsamkeit auf den Stuhl des hl. Petrus erhob. Dieser Wundermann erkannte seine Auf- gabe und rief schon vor 16 Jahren diesem gelehrten Jahrhundert zu: „Du hast keine Philosophie mehr – gehe wieder in die Schule zum großen hl. Philosophen von Aquin.“ Mit diesen Worten will ich weniger eine Großthat Leo XIII. verherrlichen, als euch auf den nahen und ganzen Bankerott dieser un- und widerchristlichen Er- ziehung und Bildung hinweisen, damit ihr und euere Kinder wenigstens nicht euer ganzes sittliches und geistiges Vermögen dabei verlieret. Aber dieser Gehorsam, durch dessen Uebung der Wille zu einer königlichen Gewalt und Herrschaft gelangt, ist mit vielen Kämpfen und Opfern verbunden. Denn von Natur aus sind wir alle zur Empörung geneigt. Was daher thun? Christus ist nicht bloß der Weg d. h. unser Vorbild, sondern auch das Leben. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Dieses Leben findet ihr

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/215>, abgerufen am 24.11.2024.