nicht, Maria dein Weib zu dir zu nehmen; denn was in ihr ist erzeugt worden, das ist vom heiligen Geiste."
Dann sehen wir die heilige Familie auf der Reise nach Bethlehem; sehen sie im Stalle, wo der Sohn Gottes als Menschensohn geboren und von den Hirten und den Königen angebetet wird. Dann treffen nur nach der Erzäh- lung des Evangeliums die heilige Familie im Tempel, wo das göttliche Kind nach dem Gesetze dem himmlischen Vater dargebracht wird; bald nachher auf der Flucht nach Aegypten, später auf der Heimkehr nach Nazareth, dann über die Osterzeit im Tempel zu Jerusalem, endlich im stillen Hause zu Nazareth, wo das göttliche Kind seinen Eltern unterthan war und mit ihnen in stiller Einsamkeit arbeitete und betete. Während der ersten Zeit des öffent- lichen Gebens Jesu wird die heilige Familie zum letzten Male erwähnt. Als er nämlich in der Synagoge seiner Vaterstadt lehrte, verwunderten sich alle und sprachen: "Woher kommt diesem solche Weisheit und Wunderkraft, ist dieses nicht des Zimmermanns Sohn? heißt nicht seine Mutter Maria?" (Matth. XIII. 55.) So wurde Christus der Herr, als er dreißig Jahre alt war, allgemein für einen Sohn Josephs gehalten.
Aber warum wollte der Gottmensch, aus der Jung- frau geboren, dennoch für einen Sohn Josephs gehalten werden? warum wollte er wie ein gewöhnliches Kind in der Familie aufwachsen? Die heiligen Väter haben von alters her verschiedene Gründe aufgeführt. Wie es die Zeit- verhältnisse verlangen, bleibe ich nur bei dem stehen, was der heilige Thomas bemerkt: "Die Mutter des Herrn war mit Joseph vermählt und Jungfrau, weil in ihrer Person die Jungfräulichkeit und die Ehe geehrt wird gegen Irr- lehrer, welche auf die Jungfräulichkeit oder auf die Ehe schmähen." Die Ehe und mit ihr die Familie war zur Zeit Christi so furchtbar zerfallen, daß man an ihrer Wieder-
nicht, Maria dein Weib zu dir zu nehmen; denn was in ihr ist erzeugt worden, das ist vom heiligen Geiste.“
Dann sehen wir die heilige Familie auf der Reise nach Bethlehem; sehen sie im Stalle, wo der Sohn Gottes als Menschensohn geboren und von den Hirten und den Königen angebetet wird. Dann treffen nur nach der Erzäh- lung des Evangeliums die heilige Familie im Tempel, wo das göttliche Kind nach dem Gesetze dem himmlischen Vater dargebracht wird; bald nachher auf der Flucht nach Aegypten, später auf der Heimkehr nach Nazareth, dann über die Osterzeit im Tempel zu Jerusalem, endlich im stillen Hause zu Nazareth, wo das göttliche Kind seinen Eltern unterthan war und mit ihnen in stiller Einsamkeit arbeitete und betete. Während der ersten Zeit des öffent- lichen Gebens Jesu wird die heilige Familie zum letzten Male erwähnt. Als er nämlich in der Synagoge seiner Vaterstadt lehrte, verwunderten sich alle und sprachen: „Woher kommt diesem solche Weisheit und Wunderkraft, ist dieses nicht des Zimmermanns Sohn? heißt nicht seine Mutter Maria?“ (Matth. XIII. 55.) So wurde Christus der Herr, als er dreißig Jahre alt war, allgemein für einen Sohn Josephs gehalten.
Aber warum wollte der Gottmensch, aus der Jung- frau geboren, dennoch für einen Sohn Josephs gehalten werden? warum wollte er wie ein gewöhnliches Kind in der Familie aufwachsen? Die heiligen Väter haben von alters her verschiedene Gründe aufgeführt. Wie es die Zeit- verhältnisse verlangen, bleibe ich nur bei dem stehen, was der heilige Thomas bemerkt: „Die Mutter des Herrn war mit Joseph vermählt und Jungfrau, weil in ihrer Person die Jungfräulichkeit und die Ehe geehrt wird gegen Irr- lehrer, welche auf die Jungfräulichkeit oder auf die Ehe schmähen.“ Die Ehe und mit ihr die Familie war zur Zeit Christi so furchtbar zerfallen, daß man an ihrer Wieder-
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nicht, Maria dein Weib zu dir zu nehmen; denn was in
ihr ist erzeugt worden, das ist vom heiligen Geiste.“
Dann sehen wir die heilige Familie auf der Reise
nach Bethlehem; sehen sie im Stalle, wo der Sohn Gottes
als Menschensohn geboren und von den Hirten und den
Königen angebetet wird. Dann treffen nur nach der Erzäh-
lung des Evangeliums die heilige Familie im Tempel, wo
das göttliche Kind nach dem Gesetze dem himmlischen
Vater dargebracht wird; bald nachher auf der Flucht nach
Aegypten, später auf der Heimkehr nach Nazareth, dann
über die Osterzeit im Tempel zu Jerusalem, endlich im
stillen Hause zu Nazareth, wo das göttliche Kind seinen
Eltern unterthan war und mit ihnen in stiller Einsamkeit
arbeitete und betete. Während der ersten Zeit des öffent-
lichen Gebens Jesu wird die heilige Familie zum letzten
Male erwähnt. Als er nämlich in der Synagoge seiner
Vaterstadt lehrte, verwunderten sich alle und sprachen:
„Woher kommt diesem solche Weisheit und Wunderkraft,
ist dieses nicht des Zimmermanns Sohn? heißt nicht seine
Mutter Maria?“ (Matth. XIII. 55.) So wurde Christus
der Herr, als er dreißig Jahre alt war, allgemein für
einen Sohn Josephs gehalten.
Aber warum wollte der Gottmensch, aus der Jung-
frau geboren, dennoch für einen Sohn Josephs gehalten
werden? warum wollte er wie ein gewöhnliches Kind in
der Familie aufwachsen? Die heiligen Väter haben von
alters her verschiedene Gründe aufgeführt. Wie es die Zeit-
verhältnisse verlangen, bleibe ich nur bei dem stehen, was
der heilige Thomas bemerkt: „Die Mutter des Herrn war
mit Joseph vermählt und Jungfrau, weil in ihrer Person
die Jungfräulichkeit und die Ehe geehrt wird gegen Irr-
lehrer, welche auf die Jungfräulichkeit oder auf die Ehe
schmähen.“ Die Ehe und mit ihr die Familie war zur
Zeit Christi so furchtbar zerfallen, daß man an ihrer Wieder-
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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/14>, abgerufen am 11.12.2024.
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