Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]b. Die mittlern tertiären Massen. Sie sind ausgezeichnet durch den c. Die oberen tertiären Massen. Diese bilden sich noch alle Tage. b. Die mittlern tertiären Massen. Sie sind ausgezeichnet durch den c. Die oberen tertiären Massen. Diese bilden sich noch alle Tage. <TEI> <text> <body> <div type="session" n="5"> <pb facs="#f0042" n="38"/> <p><hi rendition="#u"><hi rendition="#aq">b.</hi> Die mittlern tertiären Massen.</hi> Sie sind ausgezeichnet durch den<lb/> Wechsel von Meer- <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Süßwasser-Geschöpfen; es müßte also die Periode<lb/> sein, wo das Meer sich zurückzog, aber noch einigemal wiederkam.<lb/> Reste von Landthieren, ganz unbekannte Vierfüssler finden sich in<lb/> ihnen, oft <choice><orig>See</orig><reg resp="#TK">See-</reg></choice> <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Landthiere neben einander, Wallfische <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Delphine,<lb/><choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> nicht weit davon Elephanten <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Rhinoceros.</p><lb/> <p><hi rendition="#u"><hi rendition="#aq">c.</hi> Die oberen tertiären Massen.</hi> Diese bilden sich noch alle Tage.<lb/> Die Reste von organischen Wesen in ihnen gehören der jetzigen<lb/> Schöpfung an; darunter auch Knochen von Menschen. Sehr wich-<lb/> tig ist für uns dieses letzte Geschoß, aufgeschwem̃tes La<subst><del rendition="#s">h</del><add place="across">n</add></subst>d, auch<lb/> als die Hauptlagerstätte der edlen Metalle <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> der Diamanten,<lb/> die nicht in <choice><sic>anstehenden</sic><corr resp="#CT">anstehendem</corr></choice> Gestein in Gängen, sondern unter Sand<lb/><choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Lettenschichten in Geschieben vorkom̃en. Kleine Flüsse in <hi rendition="#aq">Brasi-<lb/> lien</hi> führen den Waschwerken die drei kostbarsten Erzeugnisse<lb/> Gold, Platin <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Diamanten oft in großer Nähe beisam̃en zu.<lb/> Der größte Theil des Goldes, das in den Handel kommt, besteht<lb/> aus Körnern, die aus Lettenschichten gewaschen werden. Auch der<lb/> neuerdings für Rußland so wichtig gewordene Fundort des Goldes<lb/> am Ural zeigt ein ähnliches Vorkommen, wie deñ auch Edel-<lb/> steine aller Art, Hyacinth, Saphir u. s. w. nur <choice><sic>in</sic><corr resp="#TK">im</corr></choice> aufgeschwem̃-<lb/> ten Lande gefunden werden. Auf <hi rendition="#aq">Ceylon</hi> findet man gediegenes<lb/> Silber in Geschieben und das Vorkom̃en des gediegenen Kupfers<lb/> ist unstreitig die Veranlassung, daß in einem frühern Menschen-<lb/> Alter der Gebrauch desselben dem des Eisens so lange vorherging.<lb/> Merkwürdig scheint es mir, daß die ältesten Völker es verstan-<lb/> den haben, dem biegsamen Metall durch einen Zusatz von Zinn,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0042]
b. Die mittlern tertiären Massen. Sie sind ausgezeichnet durch den
Wechsel von Meer- u Süßwasser-Geschöpfen; es müßte also die Periode
sein, wo das Meer sich zurückzog, aber noch einigemal wiederkam.
Reste von Landthieren, ganz unbekannte Vierfüssler finden sich in
ihnen, oft See u Landthiere neben einander, Wallfische u Delphine,
u nicht weit davon Elephanten u Rhinoceros.
c. Die oberen tertiären Massen. Diese bilden sich noch alle Tage.
Die Reste von organischen Wesen in ihnen gehören der jetzigen
Schöpfung an; darunter auch Knochen von Menschen. Sehr wich-
tig ist für uns dieses letzte Geschoß, aufgeschwem̃tes Land, auch
als die Hauptlagerstätte der edlen Metalle u der Diamanten,
die nicht in anstehendem Gestein in Gängen, sondern unter Sand
u Lettenschichten in Geschieben vorkom̃en. Kleine Flüsse in Brasi-
lien führen den Waschwerken die drei kostbarsten Erzeugnisse
Gold, Platin u Diamanten oft in großer Nähe beisam̃en zu.
Der größte Theil des Goldes, das in den Handel kommt, besteht
aus Körnern, die aus Lettenschichten gewaschen werden. Auch der
neuerdings für Rußland so wichtig gewordene Fundort des Goldes
am Ural zeigt ein ähnliches Vorkommen, wie deñ auch Edel-
steine aller Art, Hyacinth, Saphir u. s. w. nur im aufgeschwem̃-
ten Lande gefunden werden. Auf Ceylon findet man gediegenes
Silber in Geschieben und das Vorkom̃en des gediegenen Kupfers
ist unstreitig die Veranlassung, daß in einem frühern Menschen-
Alter der Gebrauch desselben dem des Eisens so lange vorherging.
Merkwürdig scheint es mir, daß die ältesten Völker es verstan-
den haben, dem biegsamen Metall durch einen Zusatz von Zinn,
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