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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Aber auch der zweyten Art von Destru-
ction, der Verwitterung, die endlich
alles, selbst die härtesten Körper auflö-
set, und zerfallen macht, widersteht sie
durch ihre bindende Eigenschaft. --
Und eben so der so gefährlichen Entzie-
hung der Feuertheilchen, dem Frost.
Kein lebender Körper erfriert, das heisst,
so lange seine Lebenskraft noch wirkt,
kann ihm der Frost nichts anhaben.
Mitten in den Eisgebürgen des Süd- und
Nordpols, wo die ganze Natur erstarrt
zu seyn scheint, sieht man lebendige Ge-
schöpfe, sogar Menschen, die nichts von
dem allgemeinen Frost leiden. *) Und
diess gilt ebenfalls nicht blos von ihrem

*) Galanthus nivalis treibt sogar seine Blüthe durch
den Schnee aus gefrornen Erdreich; auch
bleibt die Blume unbeschädigt, ohneracht vieler
starken Nachtfröste.
Hunter liess Fische im Wasser einfrieren; so
lange sie lebten, blieb das übrigens gefrorne
Wasser immer um sie herum flüssig, und bildete
eine wahre Höhle; erst in dem Augenblick, da
sie starben, froren sie ein.

Aber auch der zweyten Art von Deſtru-
ction, der Verwitterung, die endlich
alles, ſelbſt die härteſten Körper auflö-
ſet, und zerfallen macht, widerſteht ſie
durch ihre bindende Eigenſchaft. —
Und eben ſo der ſo gefährlichen Entzie-
hung der Feuertheilchen, dem Froſt.
Kein lebender Körper erfriert, das heiſst,
ſo lange ſeine Lebenskraft noch wirkt,
kann ihm der Froſt nichts anhaben.
Mitten in den Eisgebürgen des Süd- und
Nordpols, wo die ganze Natur erſtarrt
zu ſeyn ſcheint, ſieht man lebendige Ge-
ſchöpfe, ſogar Menſchen, die nichts von
dem allgemeinen Froſt leiden. *) Und
dieſs gilt ebenfalls nicht blos von ihrem

*) Galanthus nivalis treibt ſogar ſeine Blüthe durch
den Schnee aus gefrornen Erdreich; auch
bleibt die Blume unbeſchädigt, ohneracht vieler
ſtarken Nachtfröſte.
Hunter lieſs Fiſche im Waſſer einfrieren; ſo
lange ſie lebten, blieb das übrigens gefrorne
Waſſer immer um ſie herum flüſsig, und bildete
eine wahre Höhle; erſt in dem Augenblick, da
ſie ſtarben, froren ſie ein.
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[55/0083] Aber auch der zweyten Art von Deſtru- ction, der Verwitterung, die endlich alles, ſelbſt die härteſten Körper auflö- ſet, und zerfallen macht, widerſteht ſie durch ihre bindende Eigenſchaft. — Und eben ſo der ſo gefährlichen Entzie- hung der Feuertheilchen, dem Froſt. Kein lebender Körper erfriert, das heiſst, ſo lange ſeine Lebenskraft noch wirkt, kann ihm der Froſt nichts anhaben. Mitten in den Eisgebürgen des Süd- und Nordpols, wo die ganze Natur erſtarrt zu ſeyn ſcheint, ſieht man lebendige Ge- ſchöpfe, ſogar Menſchen, die nichts von dem allgemeinen Froſt leiden. *) Und dieſs gilt ebenfalls nicht blos von ihrem *) Galanthus nivalis treibt ſogar ſeine Blüthe durch den Schnee aus gefrornen Erdreich; auch bleibt die Blume unbeſchädigt, ohneracht vieler ſtarken Nachtfröſte. Hunter lieſs Fiſche im Waſſer einfrieren; ſo lange ſie lebten, blieb das übrigens gefrorne Waſſer immer um ſie herum flüſsig, und bildete eine wahre Höhle; erſt in dem Augenblick, da ſie ſtarben, froren ſie ein.

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/83>, abgerufen am 24.11.2024.