den. Sie lassen sich alle unter drey Klassen bringen. Entweder sie machen die Lebensorgane unbrauchbar zu ihren Verrichtungen, oder sie destruiren plöz- lich die Lebenskraft, (z. E. der Blitz, ein heftiger Gemüthsaffect, die meisten Gifte), oder sie nehmen plözlich die Le- bensreize weg, ohne deren beständige Einwirkung keine Lebensäusserung ge- schehen kann, (z. E. das Blut, die reine Luft).
Die Hülfe dagegen ist zweyfach, wir können sie verhüten, oder sie un- schädlich machen, wenn sie schon ge- wirkt haben.
Zuerst die Verhütung. Diese kann sich unmöglich darauf beziehen, die Ur- sachen alle von uns abzuhalten, denn sie sind so mit unserm Leben und besonders mit manchen Lebensberuf verwebt, dass man das Leben selbst verlassen müsste, um sie zu vermeiden. Aber wir können unserm Körper selbst einen hohen Grad von Immunität dagegen verschaffen, und ihm gewisse Eigenschaften geben, wo-
den. Sie laſſen ſich alle unter drey Klaſſen bringen. Entweder ſie machen die Lebensorgane unbrauchbar zu ihren Verrichtungen, oder ſie deſtruiren plöz- lich die Lebenskraft, (z. E. der Blitz, ein heftiger Gemüthsaffect, die meiſten Gifte), oder ſie nehmen plözlich die Le- bensreize weg, ohne deren beſtändige Einwirkung keine Lebensäuſſerung ge- ſchehen kann, (z. E. das Blut, die reine Luft).
Die Hülfe dagegen iſt zweyfach, wir können ſie verhüten, oder ſie un- ſchädlich machen, wenn ſie ſchon ge- wirkt haben.
Zuerſt die Verhütung. Dieſe kann ſich unmöglich darauf beziehen, die Ur- ſachen alle von uns abzuhalten, denn ſie ſind ſo mit unſerm Leben und beſonders mit manchen Lebensberuf verwebt, daſs man das Leben ſelbſt verlaſſen müſste, um ſie zu vermeiden. Aber wir können unſerm Körper ſelbſt einen hohen Grad von Immunität dagegen verſchaffen, und ihm gewiſſe Eigenſchaften geben, wo-
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den. Sie laſſen ſich alle unter drey
Klaſſen bringen. Entweder ſie machen
die Lebensorgane unbrauchbar zu ihren
Verrichtungen, oder ſie deſtruiren plöz-
lich die Lebenskraft, (z. E. der Blitz, ein
heftiger Gemüthsaffect, die meiſten
Gifte), oder ſie nehmen plözlich die Le-
bensreize weg, ohne deren beſtändige
Einwirkung keine Lebensäuſſerung ge-
ſchehen kann, (z. E. das Blut, die reine
Luft).
Die Hülfe dagegen iſt zweyfach,
wir können ſie verhüten, oder ſie un-
ſchädlich machen, wenn ſie ſchon ge-
wirkt haben.
Zuerſt die Verhütung. Dieſe kann
ſich unmöglich darauf beziehen, die Ur-
ſachen alle von uns abzuhalten, denn ſie
ſind ſo mit unſerm Leben und beſonders
mit manchen Lebensberuf verwebt, daſs
man das Leben ſelbſt verlaſſen müſste,
um ſie zu vermeiden. Aber wir können
unſerm Körper ſelbſt einen hohen Grad
von Immunität dagegen verſchaffen, und
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/697>, abgerufen am 22.11.2024.
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