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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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wurde, wenn man frühzeitig zum Ler-
nen und Sitzen angehalten wurde, wenn
man in der Jugend Onanie getrieben hat,
wenn man viel sitzend, in der Stube,
einsam gelebt, und viel warme Getränke
genossen, auch wohl viel schmelzende
und empfindsame Bücher gelesen hat,
wenn man eine sehr veränderliche Ge-
inüthsstimmung hat, so dass man plöz-
lich ohne Ursache still und traurig, und
eben so plözlich ohne Ursache ausgelas-
sen lustig werden kann, wenn man öf-
ters mit Magen- und Verdauungsbe-
schwehrden, auch Blähungen geplagt
wird, öfters Beängstigungen, Klopfen
im Unterleibe, Drücken, Spannen und
dergleichen ungewohnte Gefühle daselbst
empfindet, wenn man früh und nüch-
tern sehr müde, verdrossen und un-
brauchbar ist, welches sich sogleich nach
dem Genuss einiger stärkenden Nah-
rung, oder einer Tasse Kaffee, oder et-
was Geistigen verliert, wenn man grosse
Neigung zur Einsamkeit und zum Nicht-
reden, oder eine Schüchternheit, ein

wurde, wenn man frühzeitig zum Ler-
nen und Sitzen angehalten wurde, wenn
man in der Jugend Onanie getrieben hat,
wenn man viel ſitzend, in der Stube,
einſam gelebt, und viel warme Getränke
genoſſen, auch wohl viel ſchmelzende
und empfindſame Bücher geleſen hat,
wenn man eine ſehr veränderliche Ge-
inüthsſtimmung hat, ſo daſs man plöz-
lich ohne Urſache ſtill und traurig, und
eben ſo plözlich ohne Urſache ausgelaſ-
ſen luſtig werden kann, wenn man öf-
ters mit Magen- und Verdauungsbe-
ſchwehrden, auch Blähungen geplagt
wird, öfters Beängſtigungen, Klopfen
im Unterleibe, Drücken, Spannen und
dergleichen ungewohnte Gefühle daſelbſt
empfindet, wenn man früh und nüch-
tern ſehr müde, verdroſſen und un-
brauchbar iſt, welches ſich ſogleich nach
dem Genuſs einiger ſtärkenden Nah-
rung, oder einer Taſſe Kaffee, oder et-
was Geiſtigen verliert, wenn man groſse
Neigung zur Einſamkeit und zum Nicht-
reden, oder eine Schüchternheit, ein

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[652/0680] wurde, wenn man frühzeitig zum Ler- nen und Sitzen angehalten wurde, wenn man in der Jugend Onanie getrieben hat, wenn man viel ſitzend, in der Stube, einſam gelebt, und viel warme Getränke genoſſen, auch wohl viel ſchmelzende und empfindſame Bücher geleſen hat, wenn man eine ſehr veränderliche Ge- inüthsſtimmung hat, ſo daſs man plöz- lich ohne Urſache ſtill und traurig, und eben ſo plözlich ohne Urſache ausgelaſ- ſen luſtig werden kann, wenn man öf- ters mit Magen- und Verdauungsbe- ſchwehrden, auch Blähungen geplagt wird, öfters Beängſtigungen, Klopfen im Unterleibe, Drücken, Spannen und dergleichen ungewohnte Gefühle daſelbſt empfindet, wenn man früh und nüch- tern ſehr müde, verdroſſen und un- brauchbar iſt, welches ſich ſogleich nach dem Genuſs einiger ſtärkenden Nah- rung, oder einer Taſſe Kaffee, oder et- was Geiſtigen verliert, wenn man groſse Neigung zur Einſamkeit und zum Nicht- reden, oder eine Schüchternheit, ein

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/680>, abgerufen am 22.11.2024.