Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

zuweilen ein schmerzhaftes Zwängen
beym Stuhlgang, wenn man immer an
Hartleibigkeit leidet, wenn man ein
öftres Jucken am After, oder starken
Schweiss in der Gegend, auch wohl öf-
teres Kopfweh und Vollblütigkeit des
Kopfs empfindet. -- Solche Personen
haben nöthig, nicht allein alles hitzige
Getränk sondern auch warme Getränke
zu meiden, besonders Kaffee, Thee und
Chokolade, mehr von saftigen frischen
Gemüssen und Obst, in Verbindung mäsi-
ger Fleischnahrung zu leben, Mehlspei-
sen, Kuchen, Backwerk, blähende Speisen
zu meiden, nie anhaltend zu sitzen, und
sich täglich Bewegung zu machen, das
zu lange und starke Drängen beym
Stuhlgang zu unterlassen, den Unterleib
nicht zu binden oder zu schnüren, son-
dern ihn vielmehr täglich eine Viertel-
stunde lang gelinde zu reiben.

Anlage zur Hypochondrie oder Hy-
sterie
und andern Nervenkrankheiten
merkt man an folgenden: wenn man
von Nervenschwachen Eltern gezeugt

zuweilen ein ſchmerzhaftes Zwängen
beym Stuhlgang, wenn man immer an
Hartleibigkeit leidet, wenn man ein
öftres Jucken am After, oder ſtarken
Schweiſs in der Gegend, auch wohl öf-
teres Kopfweh und Vollblütigkeit des
Kopfs empfindet. — Solche Perſonen
haben nöthig, nicht allein alles hitzige
Getränk ſondern auch warme Getränke
zu meiden, beſonders Kaffee, Thee und
Chokolade, mehr von ſaftigen friſchen
Gemüſsen und Obſt, in Verbindung mäſi-
ger Fleiſchnahrung zu leben, Mehlſpei-
ſen, Kuchen, Backwerk, blähende Speiſen
zu meiden, nie anhaltend zu ſitzen, und
ſich täglich Bewegung zu machen, das
zu lange und ſtarke Drängen beym
Stuhlgang zu unterlaſſen, den Unterleib
nicht zu binden oder zu ſchnüren, ſon-
dern ihn vielmehr täglich eine Viertel-
ſtunde lang gelinde zu reiben.

Anlage zur Hypochondrie oder Hy-
ſterie
und andern Nervenkrankheiten
merkt man an folgenden: wenn man
von Nervenſchwachen Eltern gezeugt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0679" n="651"/>
zuweilen ein &#x017F;chmerzhaftes Zwängen<lb/>
beym Stuhlgang, wenn man immer an<lb/>
Hartleibigkeit leidet, wenn man ein<lb/>
öftres Jucken am After, oder &#x017F;tarken<lb/>
Schwei&#x017F;s in der Gegend, auch wohl öf-<lb/>
teres Kopfweh und Vollblütigkeit des<lb/>
Kopfs empfindet. &#x2014; Solche Per&#x017F;onen<lb/>
haben nöthig, nicht allein alles hitzige<lb/>
Getränk &#x017F;ondern auch warme Getränke<lb/>
zu meiden, be&#x017F;onders Kaffee, Thee und<lb/>
Chokolade, mehr von &#x017F;aftigen fri&#x017F;chen<lb/>
Gemü&#x017F;sen und Ob&#x017F;t, in Verbindung mä&#x017F;i-<lb/>
ger Flei&#x017F;chnahrung zu leben, Mehl&#x017F;pei-<lb/>
&#x017F;en, Kuchen, Backwerk, blähende Spei&#x017F;en<lb/>
zu meiden, nie anhaltend zu &#x017F;itzen, und<lb/>
&#x017F;ich täglich Bewegung zu machen, das<lb/>
zu lange und &#x017F;tarke Drängen beym<lb/>
Stuhlgang zu unterla&#x017F;&#x017F;en, den Unterleib<lb/>
nicht zu binden oder zu &#x017F;chnüren, &#x017F;on-<lb/>
dern ihn vielmehr täglich eine Viertel-<lb/>
&#x017F;tunde lang gelinde zu reiben.</p><lb/>
            <p>Anlage zur <hi rendition="#i">Hypochondrie</hi> oder <hi rendition="#i">Hy-<lb/>
&#x017F;terie</hi> und andern Nervenkrankheiten<lb/>
merkt man an folgenden: wenn man<lb/>
von Nerven&#x017F;chwachen Eltern gezeugt<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[651/0679] zuweilen ein ſchmerzhaftes Zwängen beym Stuhlgang, wenn man immer an Hartleibigkeit leidet, wenn man ein öftres Jucken am After, oder ſtarken Schweiſs in der Gegend, auch wohl öf- teres Kopfweh und Vollblütigkeit des Kopfs empfindet. — Solche Perſonen haben nöthig, nicht allein alles hitzige Getränk ſondern auch warme Getränke zu meiden, beſonders Kaffee, Thee und Chokolade, mehr von ſaftigen friſchen Gemüſsen und Obſt, in Verbindung mäſi- ger Fleiſchnahrung zu leben, Mehlſpei- ſen, Kuchen, Backwerk, blähende Speiſen zu meiden, nie anhaltend zu ſitzen, und ſich täglich Bewegung zu machen, das zu lange und ſtarke Drängen beym Stuhlgang zu unterlaſſen, den Unterleib nicht zu binden oder zu ſchnüren, ſon- dern ihn vielmehr täglich eine Viertel- ſtunde lang gelinde zu reiben. Anlage zur Hypochondrie oder Hy- ſterie und andern Nervenkrankheiten merkt man an folgenden: wenn man von Nervenſchwachen Eltern gezeugt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/679
Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/679>, abgerufen am 18.07.2024.