und Heiterkeit ist es geschehen. Je mehr man allen um sich herum wohl will, je mehr man andere glücklich macht, desto glücklicher wird man selbst.
6. Zur Zufriedenheit und See- lenruhe ist ein unentbehrliches Erfor- derniss: Hofnung. Wer hoffen kann, der verlängert seine Existenz nicht blos idealisch sondern wirklich physisch, durch die Ruhe und Gleichmüthigkeit, welche sie gewährt. -- Aber nicht blos Hofnung innerhalb der engen Grenzen unsrer jetzigen Existenz, sondern Hof- nung übers Grab hinaus! -- Nach mei- ner Ueberzeugung ist der Glaube an Un- sterblichkeit das einzige, was uns diess Leben werth und die Beschwehrden des- selben erträglich und leicht machen kann. -- Hofnung und Glaube, ihr gros- sen göttlichen Tugenden! Wer vermag ohne euch ein Leben zu durch wandeln, das voll von Trug und Täuschung ist, dessen Anfang sowohl als Ende dicke Finsterniss umhüllt, und wo die Gegen- wart selbst nur ein Augenblick ist, der
und Heiterkeit iſt es geſchehen. Je mehr man allen um ſich herum wohl will, je mehr man andere glücklich macht, deſto glücklicher wird man ſelbſt.
6. Zur Zufriedenheit und See- lenruhe iſt ein unentbehrliches Erfor- derniſs: Hofnung. Wer hoffen kann, der verlängert ſeine Exiſtenz nicht blos idealiſch ſondern wirklich phyſiſch, durch die Ruhe und Gleichmüthigkeit, welche ſie gewährt. — Aber nicht blos Hofnung innerhalb der engen Grenzen unſrer jetzigen Exiſtenz, ſondern Hof- nung übers Grab hinaus! — Nach mei- ner Ueberzeugung iſt der Glaube an Un- ſterblichkeit das einzige, was uns dieſs Leben werth und die Beſchwehrden deſ- ſelben erträglich und leicht machen kann. — Hofnung und Glaube, ihr groſ- ſen göttlichen Tugenden! Wer vermag ohne euch ein Leben zu durch wandeln, das voll von Trug und Täuſchung iſt, deſſen Anfang ſowohl als Ende dicke Finſterniſs umhüllt, und wo die Gegen- wart ſelbſt nur ein Augenblick iſt, der
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und Heiterkeit iſt es geſchehen. Je mehr
man allen um ſich herum wohl will, je
mehr man andere glücklich macht, deſto
glücklicher wird man ſelbſt.
6. Zur Zufriedenheit und See-
lenruhe iſt ein unentbehrliches Erfor-
derniſs: Hofnung. Wer hoffen kann,
der verlängert ſeine Exiſtenz nicht blos
idealiſch ſondern wirklich phyſiſch,
durch die Ruhe und Gleichmüthigkeit,
welche ſie gewährt. — Aber nicht blos
Hofnung innerhalb der engen Grenzen
unſrer jetzigen Exiſtenz, ſondern Hof-
nung übers Grab hinaus! — Nach mei-
ner Ueberzeugung iſt der Glaube an Un-
ſterblichkeit das einzige, was uns dieſs
Leben werth und die Beſchwehrden deſ-
ſelben erträglich und leicht machen
kann. — Hofnung und Glaube, ihr groſ-
ſen göttlichen Tugenden! Wer vermag
ohne euch ein Leben zu durch wandeln,
das voll von Trug und Täuſchung iſt,
deſſen Anfang ſowohl als Ende dicke
Finſterniſs umhüllt, und wo die Gegen-
wart ſelbſt nur ein Augenblick iſt, der
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/647>, abgerufen am 25.11.2024.
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