nem 120jährigen Manne, der zeitlebens nichts anders als Milch genossen hatte. Die Bramanen essen, vermöge ihrer Re- ligion, nie etwas anders als Vegetabilien und erreichen meist ein 100jähriges Al- ter. J. Wesley fing in der Mitte seines Lebens an, gar kein Fleisch, sondern blos Vegetabilien zu geniessen, und ward 88 Jahr alt.
7. Man esse Abends nie viel, wenig oder gar kein Fleisch, am besten kalt, und einige Stunden vor Schlafengehen.
8. Man versäume nicht das nöthige Trinken. Es geschieht häufig, dass man durch Unachtsamkeit auf die Erinnerun- gen der Natur zulezt das Trinken ganz verlernt, und nun gar nicht mehr von der Natur erinnert wird, welches eine Hauptursache der Trockenheit, Versto- pfung des Unterleibes, und einer Menge von Krankheiten ist, die man so häufig bey Gelehrten und sitzenden Frauenzim- mern findet. Aber man merke: Nicht unter dem Essen ist die beste Zeit zum Trinken, denn dadurch wird der Ma-
nem 120jährigen Manne, der zeitlebens nichts anders als Milch genoſſen hatte. Die Bramanen eſſen, vermöge ihrer Re- ligion, nie etwas anders als Vegetabilien und erreichen meiſt ein 100jähriges Al- ter. J. Wesley fing in der Mitte ſeines Lebens an, gar kein Fleiſch, ſondern blos Vegetabilien zu genieſſen, und ward 88 Jahr alt.
7. Man eſſe Abends nie viel, wenig oder gar kein Fleiſch, am beſten kalt, und einige Stunden vor Schlafengehen.
8. Man verſäume nicht das nöthige Trinken. Es geſchieht häufig, daſs man durch Unachtſamkeit auf die Erinnerun- gen der Natur zulezt das Trinken ganz verlernt, und nun gar nicht mehr von der Natur erinnert wird, welches eine Haupturſache der Trockenheit, Verſto- pfung des Unterleibes, und einer Menge von Krankheiten iſt, die man ſo häufig bey Gelehrten und ſitzenden Frauenzim- mern findet. Aber man merke: Nicht unter dem Eſſen iſt die beſte Zeit zum Trinken, denn dadurch wird der Ma-
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nem 120jährigen Manne, der zeitlebens
nichts anders als Milch genoſſen hatte.
Die Bramanen eſſen, vermöge ihrer Re-
ligion, nie etwas anders als Vegetabilien
und erreichen meiſt ein 100jähriges Al-
ter. J. Wesley fing in der Mitte ſeines
Lebens an, gar kein Fleiſch, ſondern
blos Vegetabilien zu genieſſen, und ward
88 Jahr alt.
7. Man eſſe Abends nie viel, wenig
oder gar kein Fleiſch, am beſten kalt,
und einige Stunden vor Schlafengehen.
8. Man verſäume nicht das nöthige
Trinken. Es geſchieht häufig, daſs man
durch Unachtſamkeit auf die Erinnerun-
gen der Natur zulezt das Trinken ganz
verlernt, und nun gar nicht mehr von
der Natur erinnert wird, welches eine
Haupturſache der Trockenheit, Verſto-
pfung des Unterleibes, und einer Menge
von Krankheiten iſt, die man ſo häufig
bey Gelehrten und ſitzenden Frauenzim-
mern findet. Aber man merke: Nicht
unter dem Eſſen iſt die beſte Zeit zum
Trinken, denn dadurch wird der Ma-
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/635>, abgerufen am 25.11.2024.
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