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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Fleisch bleibt weit leichter zwischen den
Zähnen hängen, fault und greift die
Zähne an. Man wird daher durchgän-
gig finden, dass die Klassen von Men-
schen, die wenig oder gar kein Fleisch
geniessen, Bauern, Landbewohner, im-
mer die besten Zähne haben, ohneracht
sie sie fast nie putzen. Aber es kann
kein bessres Zahnpulver geben, als das
Kauen eines Stücks schwarzen trocknen
Brodes. Es ist daher für die Zähne eine
sehr heilsame Gewohnheit, nach jeder
Mahlzeit ein Brodrindgen langsam zu
verkauen.

Man vermeide jeden plözlichen Ue-
bergang der Zähne aus einer heissen in
eine kalte Temperatur und umgekehrt.
Denn der Ueberzug jedes Zahns ist Glas-
oder Emailartig, und kann bey jedem
solchen schnellen Wechsel leicht einen
Sprung bekommen, in den sich die ver-
dorbnen Theile hineinsetzen, und so
den ersten Grund zur Corruption des
Innern legen. Es ist daher am besten,
nie zu heisse oder zu kalte Dinge in den

Fleiſch bleibt weit leichter zwiſchen den
Zähnen hängen, fault und greift die
Zähne an. Man wird daher durchgän-
gig finden, daſs die Klaſſen von Men-
ſchen, die wenig oder gar kein Fleiſch
genieſsen, Bauern, Landbewohner, im-
mer die beſten Zähne haben, ohneracht
ſie ſie faſt nie putzen. Aber es kann
kein beſsres Zahnpulver geben, als das
Kauen eines Stücks ſchwarzen trocknen
Brodes. Es iſt daher für die Zähne eine
ſehr heilſame Gewohnheit, nach jeder
Mahlzeit ein Brodrindgen langſam zu
verkauen.

Man vermeide jeden plözlichen Ue-
bergang der Zähne aus einer heiſſen in
eine kalte Temperatur und umgekehrt.
Denn der Ueberzug jedes Zahns iſt Glas-
oder Emailartig, und kann bey jedem
ſolchen ſchnellen Wechſel leicht einen
Sprung bekommen, in den ſich die ver-
dorbnen Theile hineinſetzen, und ſo
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Innern legen. Es iſt daher am beſten,
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[602/0630] Fleiſch bleibt weit leichter zwiſchen den Zähnen hängen, fault und greift die Zähne an. Man wird daher durchgän- gig finden, daſs die Klaſſen von Men- ſchen, die wenig oder gar kein Fleiſch genieſsen, Bauern, Landbewohner, im- mer die beſten Zähne haben, ohneracht ſie ſie faſt nie putzen. Aber es kann kein beſsres Zahnpulver geben, als das Kauen eines Stücks ſchwarzen trocknen Brodes. Es iſt daher für die Zähne eine ſehr heilſame Gewohnheit, nach jeder Mahlzeit ein Brodrindgen langſam zu verkauen. Man vermeide jeden plözlichen Ue- bergang der Zähne aus einer heiſſen in eine kalte Temperatur und umgekehrt. Denn der Ueberzug jedes Zahns iſt Glas- oder Emailartig, und kann bey jedem ſolchen ſchnellen Wechſel leicht einen Sprung bekommen, in den ſich die ver- dorbnen Theile hineinſetzen, und ſo den erſten Grund zur Corruption des Innern legen. Es iſt daher am beſten, nie zu heiſſe oder zu kalte Dinge in den

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/630>, abgerufen am 25.11.2024.