lich zu spät kommen, sondern, dass die Hauptsache darauf ankommt, die Onanie zu verhüten, und dass diese Kunst, und folglich dass ganze Geheim- niss darinn besteht: die zu frühzeitige Entwicklung und Reizung des Geschlechts- triebs zu verhindern. Diess ist eigentlich die Krankheit, an welcher gegenwärtig die Menschheit laborirt, und wovon die Onanie nur erst eine Folge ist. Diese Krankheit kann schon im sieben- ten, achten Jahre da seyn, wenn gleich die Onanie selbst noch fehlt. Aber sie zu verhüten ist es freylich nöthig, schon von der ersten Kindheit an seine Maas- regeln dagegen zu nehmen, und nicht einzelne Puncte, sondern das Ganze der Erziehung darauf hin zu richten.
Nach meiner Einsicht und Erfarung sind folgendes (wenn sie vollkommen angewendet werden) zuverlässige Mittel gegen diese Pest der Jugend.
1. Man gebe vom Anfange an keine zu reizende, starke, nahrhafte Diät. Freylich denkt mancher nicht, wenn er
lich zu ſpät kommen, ſondern, daſs die Hauptſache darauf ankommt, die Onanie zu verhüten, und daſs dieſe Kunſt, und folglich daſs ganze Geheim- niſs darinn beſteht: die zu frühzeitige Entwicklung und Reizung des Geſchlechts- triebs zu verhindern. Dieſs iſt eigentlich die Krankheit, an welcher gegenwärtig die Menſchheit laborirt, und wovon die Onanie nur erſt eine Folge iſt. Dieſe Krankheit kann ſchon im ſieben- ten, achten Jahre da ſeyn, wenn gleich die Onanie ſelbſt noch fehlt. Aber ſie zu verhüten iſt es freylich nöthig, ſchon von der erſten Kindheit an ſeine Maas- regeln dagegen zu nehmen, und nicht einzelne Puncte, ſondern das Ganze der Erziehung darauf hin zu richten.
Nach meiner Einſicht und Erfarung ſind folgendes (wenn ſie vollkommen angewendet werden) zuverläſſige Mittel gegen dieſe Peſt der Jugend.
1. Man gebe vom Anfange an keine zu reizende, ſtarke, nahrhafte Diät. Freylich denkt mancher nicht, wenn er
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die Onanie zu verhüten, und daſs dieſe
Kunſt, und folglich daſs ganze Geheim-
niſs darinn beſteht: die zu frühzeitige
Entwicklung und Reizung des Geſchlechts-
triebs zu verhindern. Dieſs iſt eigentlich
die Krankheit, an welcher gegenwärtig
die Menſchheit laborirt, und wovon
die Onanie nur erſt eine Folge iſt.
Dieſe Krankheit kann ſchon im ſieben-
ten, achten Jahre da ſeyn, wenn gleich
die Onanie ſelbſt noch fehlt. Aber ſie zu
verhüten iſt es freylich nöthig, ſchon
von der erſten Kindheit an ſeine Maas-
regeln dagegen zu nehmen, und nicht
einzelne Puncte, ſondern das Ganze der
Erziehung darauf hin zu richten.
Nach meiner Einſicht und Erfarung
ſind folgendes (wenn ſie vollkommen
angewendet werden) zuverläſſige Mittel
gegen dieſe Peſt der Jugend.
1. Man gebe vom Anfange an keine
zu reizende, ſtarke, nahrhafte Diät.
Freylich denkt mancher nicht, wenn er
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/531>, abgerufen am 25.11.2024.
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