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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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man also wusste, von welchen Constel-
lationen und Gestirnen das Unglück und
die Krankheiten eines Menschen her-
rührten, so hatte er weiter nichts nöthig,
als sich lauter solcher Speisen, Getränke
und Wohnungen zu bedienen, die von
den entgegengesezten Planeten be-
herrscht wurden. Diess gab eine ganz
neue Diätetik, aber freylich von ganz
andrer Art als jene Griechische. Kam
nun ein Tag vor, der durch seine beson-
ders unglückliche Constellation eine
schwere Krankheit u. d. gl. fürchten
liess, so begab man sich an einen Ort,
der unter einem freundlichen Gestirn
stand, oder man nahm solche Nahrungs-
mittel und Arzneyen zu sich, die un-
ter der Protection eines guten Gestirns
den Einfluss des bösen zu nichte mach-
ten *). -- Aus eben diesem Grunde

*) Marsilius Ficinus ermahnte damals in seiner Ab-
handlung über Verlängerung des Lebens alle
vorsichtige Leute, alle 7 Jahre einen Sterndeu-
ter um Rath zu fragen, um sich über die etwa
in den folgenden 7 Jahren drohenden Gefahren

man alſo wuſste, von welchen Conſtel-
lationen und Geſtirnen das Unglück und
die Krankheiten eines Menſchen her-
rührten, ſo hatte er weiter nichts nöthig,
als ſich lauter ſolcher Speiſen, Getränke
und Wohnungen zu bedienen, die von
den entgegengeſezten Planeten be-
herrſcht wurden. Dieſs gab eine ganz
neue Diätetik, aber freylich von ganz
andrer Art als jene Griechiſche. Kam
nun ein Tag vor, der durch ſeine beſon-
ders unglückliche Conſtellation eine
ſchwere Krankheit u. d. gl. fürchten
lieſs, ſo begab man ſich an einen Ort,
der unter einem freundlichen Geſtirn
ſtand, oder man nahm ſolche Nahrungs-
mittel und Arzneyen zu ſich, die un-
ter der Protection eines guten Geſtirns
den Einfluſs des böſen zu nichte mach-
ten *). — Aus eben dieſem Grunde

*) Marſilius Ficinus ermahnte damals in ſeiner Ab-
handlung über Verlängerung des Lebens alle
vorſichtige Leute, alle 7 Jahre einen Sterndeu-
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[21/0049] man alſo wuſste, von welchen Conſtel- lationen und Geſtirnen das Unglück und die Krankheiten eines Menſchen her- rührten, ſo hatte er weiter nichts nöthig, als ſich lauter ſolcher Speiſen, Getränke und Wohnungen zu bedienen, die von den entgegengeſezten Planeten be- herrſcht wurden. Dieſs gab eine ganz neue Diätetik, aber freylich von ganz andrer Art als jene Griechiſche. Kam nun ein Tag vor, der durch ſeine beſon- ders unglückliche Conſtellation eine ſchwere Krankheit u. d. gl. fürchten lieſs, ſo begab man ſich an einen Ort, der unter einem freundlichen Geſtirn ſtand, oder man nahm ſolche Nahrungs- mittel und Arzneyen zu ſich, die un- ter der Protection eines guten Geſtirns den Einfluſs des böſen zu nichte mach- ten *). — Aus eben dieſem Grunde *) Marſilius Ficinus ermahnte damals in ſeiner Ab- handlung über Verlängerung des Lebens alle vorſichtige Leute, alle 7 Jahre einen Sterndeu- ter um Rath zu fragen, um ſich über die etwa in den folgenden 7 Jahren drohenden Gefahren

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/49>, abgerufen am 24.11.2024.