um den Körper auszutrocknen und zu- sammen zu runzeln.
4. Alle Arten von heftigen Leiden- schaften werden eben die Wirkung thun, und die Kraft der hitzigen Ge- tränke verstärken.
5. Hauptsächlich sind Kummer, Sor- gen und Furcht ausserordentlich ge- schickt, den Karacter des Alters recht bald herbey zu führen. Man hat Bey- spiele, dass Menschen in einer Nacht, welche sie unter dem höchsten Grad von Furcht und Seelenangst zugebracht hat- ten, graue Haare bekommen hatten. -- Nun sollte man freylich glauben, es gehörten auch wirkliche Veranlassungen dazu, solche Affecten rege zu machen; aber es giebt Menschen, welche die Kunst meisterhaft verstehen, wenn ih- nen das Schicksal keinen Kummer macht, sich selbst welchen zu machen, alles in einem dunkeln Licht zu sehen, jedem
um den Körper auszutrocknen und zu- ſammen zu runzeln.
4. Alle Arten von heftigen Leiden- ſchaften werden eben die Wirkung thun, und die Kraft der hitzigen Ge- tränke verſtärken.
5. Hauptſächlich ſind Kummer, Sor- gen und Furcht auſſerordentlich ge- ſchickt, den Karacter des Alters recht bald herbey zu führen. Man hat Bey- ſpiele, daſs Menſchen in einer Nacht, welche ſie unter dem höchſten Grad von Furcht und Seelenangſt zugebracht hat- ten, graue Haare bekommen hatten. — Nun ſollte man freylich glauben, es gehörten auch wirkliche Veranlaſſungen dazu, ſolche Affecten rege zu machen; aber es giebt Menſchen, welche die Kunſt meiſterhaft verſtehen, wenn ih- nen das Schickſal keinen Kummer macht, ſich ſelbſt welchen zu machen, alles in einem dunkeln Licht zu ſehen, jedem
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um den Körper auszutrocknen und zu-
ſammen zu runzeln.
4. Alle Arten von heftigen Leiden-
ſchaften werden eben die Wirkung
thun, und die Kraft der hitzigen Ge-
tränke verſtärken.
5. Hauptſächlich ſind Kummer, Sor-
gen und Furcht auſſerordentlich ge-
ſchickt, den Karacter des Alters recht
bald herbey zu führen. Man hat Bey-
ſpiele, daſs Menſchen in einer Nacht,
welche ſie unter dem höchſten Grad von
Furcht und Seelenangſt zugebracht hat-
ten, graue Haare bekommen hatten. —
Nun ſollte man freylich glauben, es
gehörten auch wirkliche Veranlaſſungen
dazu, ſolche Affecten rege zu machen;
aber es giebt Menſchen, welche die
Kunſt meiſterhaft verſtehen, wenn ih-
nen das Schickſal keinen Kummer macht,
ſich ſelbſt welchen zu machen, alles in
einem dunkeln Licht zu ſehen, jedem
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/487>, abgerufen am 25.11.2024.
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