durch die Brüste. Eine venerische Amme kann das Kind, und eben so ein veneri- sches Kind die Amme vergiften. Wie sorgfältig sollte also jede Amme, vorzüg- lich in grossen Städten, erst untersucht werden. Stoll fand einst von vierzig, die sich zu einem Ammendienst angebo- ten hatten, nur eine unverdächtig und sicher. -- Aber auch die Weiber, die man zum Aussaugen der Milch an man- chen Orten braucht, sind nicht gleich- gültig. Sind sie venerisch, so können sie diess Gift der, welche sie aussaugen, mittheilen, und man hat Beyspiele, dass eine solche Person eine Menge recht- schaffne Mütter infizirt hat.
8. Bey allen Geschäften des Accou- chements ist grosse Vorsicht nöthig, nicht allein für den Accoucheur, der, wenn er eine kleine Wunde an den Hän- den hat, sehr leicht von einer veneri- schen Gebährerin angesteckt werden kann, sondern auch für die Gebährende, denn auch sie kann bey diesem Geschäft
durch die Brüſte. Eine veneriſche Amme kann das Kind, und eben ſo ein veneri- ſches Kind die Amme vergiften. Wie ſorgfältig ſollte alſo jede Amme, vorzüg- lich in groſsen Städten, erſt unterſucht werden. Stoll fand einſt von vierzig, die ſich zu einem Ammendienſt angebo- ten hatten, nur eine unverdächtig und ſicher. — Aber auch die Weiber, die man zum Ausſaugen der Milch an man- chen Orten braucht, ſind nicht gleich- gültig. Sind ſie veneriſch, ſo können ſie dieſs Gift der, welche ſie ausſaugen, mittheilen, und man hat Beyſpiele, daſs eine ſolche Perſon eine Menge recht- ſchaffne Mütter infizirt hat.
8. Bey allen Geſchäften des Accou- chements iſt groſse Vorſicht nöthig, nicht allein für den Accoucheur, der, wenn er eine kleine Wunde an den Hän- den hat, ſehr leicht von einer veneri- ſchen Gebährerin angeſteckt werden kann, ſondern auch für die Gebährende, denn auch ſie kann bey dieſem Geſchäft
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durch die Brüſte. Eine veneriſche Amme
kann das Kind, und eben ſo ein veneri-
ſches Kind die Amme vergiften. Wie
ſorgfältig ſollte alſo jede Amme, vorzüg-
lich in groſsen Städten, erſt unterſucht
werden. Stoll fand einſt von vierzig,
die ſich zu einem Ammendienſt angebo-
ten hatten, nur eine unverdächtig und
ſicher. — Aber auch die Weiber, die
man zum Ausſaugen der Milch an man-
chen Orten braucht, ſind nicht gleich-
gültig. Sind ſie veneriſch, ſo können
ſie dieſs Gift der, welche ſie ausſaugen,
mittheilen, und man hat Beyſpiele, daſs
eine ſolche Perſon eine Menge recht-
ſchaffne Mütter infizirt hat.
8. Bey allen Geſchäften des Accou-
chements iſt groſse Vorſicht nöthig,
nicht allein für den Accoucheur, der,
wenn er eine kleine Wunde an den Hän-
den hat, ſehr leicht von einer veneri-
ſchen Gebährerin angeſteckt werden
kann, ſondern auch für die Gebährende,
denn auch ſie kann bey dieſem Geſchäft
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/473>, abgerufen am 22.11.2024.
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