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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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ker und Philosophen, die in einem ho-
hen Alter noch munter und vergnügt le-
ben; aber ich weiss auch, dass dieselben
von jeher sich diesen Wechsel zum Gesetz
gemacht haben, und ihre Zeit immer
zwischen jenen abstracten Arbeiten und
zwischen der Lectüre angenehmer Dich-
ter, Reisebeschreibungen, historischer
und naturgeschichtlicher Werke theil-
ten. Auch ist es selbst in diesem Be-
tracht so gut, wenn man immer das
practische mit dem speculativen Leben
verbindet.

3. Wenn man gar zu abstracte und
schwehre Gegenstände bearbeitet, z. E.
Probleme der höhern Mathematik und
Metaphysik. Das Object macht einen
gewaltigen Unterschied. Je abstracter es
ist, je mehr es den Menschen nöthigt,
sich ganz von der Sinneswelt loszuzie-
hen, und sein Geistiges, abgesondert
vom Körper, gleichsam rein zu isoliren,
(gewiss einer der unnatürlichsten Zu-

ker und Philoſophen, die in einem ho-
hen Alter noch munter und vergnügt le-
ben; aber ich weiſs auch, daſs dieſelben
von jeher ſich dieſen Wechſel zum Geſetz
gemacht haben, und ihre Zeit immer
zwiſchen jenen abſtracten Arbeiten und
zwiſchen der Lectüre angenehmer Dich-
ter, Reiſebeſchreibungen, hiſtoriſcher
und naturgeſchichtlicher Werke theil-
ten. Auch iſt es ſelbſt in dieſem Be-
tracht ſo gut, wenn man immer das
practiſche mit dem ſpeculativen Leben
verbindet.

3. Wenn man gar zu abſtracte und
ſchwehre Gegenſtände bearbeitet, z. E.
Probleme der höhern Mathematik und
Metaphyſik. Das Object macht einen
gewaltigen Unterſchied. Je abſtracter es
iſt, je mehr es den Menſchen nöthigt,
ſich ganz von der Sinneswelt loszuzie-
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[356/0384] ker und Philoſophen, die in einem ho- hen Alter noch munter und vergnügt le- ben; aber ich weiſs auch, daſs dieſelben von jeher ſich dieſen Wechſel zum Geſetz gemacht haben, und ihre Zeit immer zwiſchen jenen abſtracten Arbeiten und zwiſchen der Lectüre angenehmer Dich- ter, Reiſebeſchreibungen, hiſtoriſcher und naturgeſchichtlicher Werke theil- ten. Auch iſt es ſelbſt in dieſem Be- tracht ſo gut, wenn man immer das practiſche mit dem ſpeculativen Leben verbindet. 3. Wenn man gar zu abſtracte und ſchwehre Gegenſtände bearbeitet, z. E. Probleme der höhern Mathematik und Metaphyſik. Das Object macht einen gewaltigen Unterſchied. Je abſtracter es iſt, je mehr es den Menſchen nöthigt, ſich ganz von der Sinneswelt loszuzie- hen, und ſein Geiſtiges, abgeſondert vom Körper, gleichſam rein zu iſoliren, (gewiſs einer der unnatürlichſten Zu-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/384>, abgerufen am 24.11.2024.