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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Schwäche desselben; bekommt er zu
viel, so sind die Folgen zu heftigen Be-
wegungen, Reizungen, Congestionen
desselben, und immer ist dann wenigstens
jene Harmonie aufgehoben, die der
Grundpfeiler des gesunden Lebens ist. --
Diese gleichförmige Vertheilung der
Kraft wird bewirkt, vorzüglich durch
gleichförmige Uebung und Gebrauch je-
des Theils, jedes Organs unsers Körpers,
durch körperliche Bewegung, schickli-
che gymnastische Uebungen, laue Bäder
und Reiben des Körpers.

Zweytens muss den Organen, oder
der Materie des Körpers ein gehöriger
Grad von Festigkeit und Abhärtung gege-
ben werden,
aber nicht bis zum Grade
der wirklichen Steifigkeit und Härte, die
dem Leben mehr nachtheilig als beför-
derlich seyn würde.

Diese Abhärtung, von der hier die
Rede ist, ist zweyfach: Vermehrte Bin-
dung und Cohäsion der Bestandtheile,

und

Schwäche deſſelben; bekommt er zu
viel, ſo ſind die Folgen zu heftigen Be-
wegungen, Reizungen, Congeſtionen
deſſelben, und immer iſt dann wenigſtens
jene Harmonie aufgehoben, die der
Grundpfeiler des geſunden Lebens iſt. —
Dieſe gleichförmige Vertheilung der
Kraft wird bewirkt, vorzüglich durch
gleichförmige Uebung und Gebrauch je-
des Theils, jedes Organs unſers Körpers,
durch körperliche Bewegung, ſchickli-
che gymnaſtiſche Uebungen, laue Bäder
und Reiben des Körpers.

Zweytens muſs den Organen, oder
der Materie des Körpers ein gehöriger
Grad von Feſtigkeit und Abhärtung gege-
ben werden,
aber nicht bis zum Grade
der wirklichen Steifigkeit und Härte, die
dem Leben mehr nachtheilig als beför-
derlich ſeyn würde.

Dieſe Abhärtung, von der hier die
Rede iſt, iſt zweyfach: Vermehrte Bin-
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und
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[304/0332] Schwäche deſſelben; bekommt er zu viel, ſo ſind die Folgen zu heftigen Be- wegungen, Reizungen, Congeſtionen deſſelben, und immer iſt dann wenigſtens jene Harmonie aufgehoben, die der Grundpfeiler des geſunden Lebens iſt. — Dieſe gleichförmige Vertheilung der Kraft wird bewirkt, vorzüglich durch gleichförmige Uebung und Gebrauch je- des Theils, jedes Organs unſers Körpers, durch körperliche Bewegung, ſchickli- che gymnaſtiſche Uebungen, laue Bäder und Reiben des Körpers. Zweytens muſs den Organen, oder der Materie des Körpers ein gehöriger Grad von Feſtigkeit und Abhärtung gege- ben werden, aber nicht bis zum Grade der wirklichen Steifigkeit und Härte, die dem Leben mehr nachtheilig als beför- derlich ſeyn würde. Dieſe Abhärtung, von der hier die Rede iſt, iſt zweyfach: Vermehrte Bin- dung und Cohäſion der Beſtandtheile, und

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/332>, abgerufen am 29.11.2024.