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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Grösse, gleiche Organisation, gleichen
Standpunct in der Schöpfung haben, so
auffallend an Lebensdauer übertrifft?

Bekanntlich sind die unvollkomm-
nern Organisationen die, welche die
meiste Dauer, wenigstens Tenacität des
Lebens haben. Der Mensch, als das al-
lervollkommenste Geschöpf, müsste folg-
lich in dieser Rücksicht weit unter ihnen
stehen. Ferner erhellt aus den vorigen
Untersuchungen, dass die Lebensdauer
eines Thieres um so precärer und kürzer
ist, je mehr Bedürfnisse des Lebens es
hat. Der Mensch hat deren unstreitig
am meisten, -- ein neuer Grund einer
kürzern Dauer! -- Ferner ist vorher ge-
zeigt worden, dass bey den Thieren der
höchste Grad der Selbstkonsumtion der
Act der Zeugung ist, und ihre Lebens-
dauer ganz sichtbarlich abkürzt. Auch
hierin hat der Mensch eine ausgezeich-
nete Vollkommenheit, und bey ihm
kommt noch eine neue Art der Zeugung,

die

Gröſse, gleiche Organiſation, gleichen
Standpunct in der Schöpfung haben, ſo
auffallend an Lebensdauer übertrifft?

Bekanntlich ſind die unvollkomm-
nern Organiſationen die, welche die
meiſte Dauer, wenigſtens Tenacität des
Lebens haben. Der Menſch, als das al-
lervollkommenſte Geſchöpf, müſste folg-
lich in dieſer Rückſicht weit unter ihnen
ſtehen. Ferner erhellt aus den vorigen
Unterſuchungen, daſs die Lebensdauer
eines Thieres um ſo precärer und kürzer
iſt, je mehr Bedürfniſſe des Lebens es
hat. Der Menſch hat deren unſtreitig
am meiſten, — ein neuer Grund einer
kürzern Dauer! — Ferner iſt vorher ge-
zeigt worden, daſs bey den Thieren der
höchſte Grad der Selbſtkonſumtion der
Act der Zeugung iſt, und ihre Lebens-
dauer ganz ſichtbarlich abkürzt. Auch
hierin hat der Menſch eine ausgezeich-
nete Vollkommenheit, und bey ihm
kommt noch eine neue Art der Zeugung,

die
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[240/0268] Gröſse, gleiche Organiſation, gleichen Standpunct in der Schöpfung haben, ſo auffallend an Lebensdauer übertrifft? Bekanntlich ſind die unvollkomm- nern Organiſationen die, welche die meiſte Dauer, wenigſtens Tenacität des Lebens haben. Der Menſch, als das al- lervollkommenſte Geſchöpf, müſste folg- lich in dieſer Rückſicht weit unter ihnen ſtehen. Ferner erhellt aus den vorigen Unterſuchungen, daſs die Lebensdauer eines Thieres um ſo precärer und kürzer iſt, je mehr Bedürfniſſe des Lebens es hat. Der Menſch hat deren unſtreitig am meiſten, — ein neuer Grund einer kürzern Dauer! — Ferner iſt vorher ge- zeigt worden, daſs bey den Thieren der höchſte Grad der Selbſtkonſumtion der Act der Zeugung iſt, und ihre Lebens- dauer ganz ſichtbarlich abkürzt. Auch hierin hat der Menſch eine ausgezeich- nete Vollkommenheit, und bey ihm kommt noch eine neue Art der Zeugung, die

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/268>, abgerufen am 24.11.2024.