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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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schwehrer seyn, ein sehr ausgezeichnet
hohes Alter zu erreichen, aber auch
ein zu kurzes Leben wird selten seyn.
Und das ists auch, was wir in der Er-
fahrung finden. -- Ein mittleres Alter,
von 5 -- 40 Jahren, ist das gewöhn-
lichste.

Je schneller ein Thier entsteht, je
schneller es zur Vollkommenheit reift,
desto schneller vergeht auch sein Leben.
Diess scheint eines der allgemeinsten
Naturgesetze zu seyn, das sich durch
alle Klassen hindurch bestätigt. -- Nur
muss man die Entwicklung nicht blos
von dem Wachsthum verstehen, und
darnach berechnen. Denn es giebt
Thiere, die, so lange sie leben, zu
wachsen scheinen, und bey denen
das Wachsthum einen Theil der
Ernährung ausmacht, sondern es
kommt vorzüglich auf folgende zwey
Puncte an:


I

ſchwehrer ſeyn, ein ſehr ausgezeichnet
hohes Alter zu erreichen, aber auch
ein zu kurzes Leben wird ſelten ſeyn.
Und das iſts auch, was wir in der Er-
fahrung finden. — Ein mittleres Alter,
von 5 — 40 Jahren, iſt das gewöhn-
lichſte.

Je ſchneller ein Thier entſteht, je
ſchneller es zur Vollkommenheit reift,
deſto ſchneller vergeht auch ſein Leben.
Dieſs ſcheint eines der allgemeinſten
Naturgeſetze zu ſeyn, das ſich durch
alle Klaſſen hindurch beſtätigt. — Nur
muſs man die Entwicklung nicht blos
von dem Wachsthum verſtehen, und
darnach berechnen. Denn es giebt
Thiere, die, ſo lange ſie leben, zu
wachſen ſcheinen, und bey denen
das Wachsthum einen Theil der
Ernährung ausmacht, ſondern es
kommt vorzüglich auf folgende zwey
Puncte an:


I
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[129/0157] ſchwehrer ſeyn, ein ſehr ausgezeichnet hohes Alter zu erreichen, aber auch ein zu kurzes Leben wird ſelten ſeyn. Und das iſts auch, was wir in der Er- fahrung finden. — Ein mittleres Alter, von 5 — 40 Jahren, iſt das gewöhn- lichſte. Je ſchneller ein Thier entſteht, je ſchneller es zur Vollkommenheit reift, deſto ſchneller vergeht auch ſein Leben. Dieſs ſcheint eines der allgemeinſten Naturgeſetze zu ſeyn, das ſich durch alle Klaſſen hindurch beſtätigt. — Nur muſs man die Entwicklung nicht blos von dem Wachsthum verſtehen, und darnach berechnen. Denn es giebt Thiere, die, ſo lange ſie leben, zu wachſen ſcheinen, und bey denen das Wachsthum einen Theil der Ernährung ausmacht, ſondern es kommt vorzüglich auf folgende zwey Puncte an: I

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/157>, abgerufen am 23.11.2024.