Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.sches Wesen. Hier scheint die ganze Die Amphibien, diese kalten Zwit- H 2
ſches Weſen. Hier ſcheint die ganze Die Amphibien, dieſe kalten Zwit- H 2
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ſches Weſen. Hier ſcheint die ganze
Exiſtenz faſt in unaufhörlicher Bewe-
gung und Fortpflanzung zu beſtehen,
alſo in unaufhörlicher Selbſtconſumtion,
und an Nahrung und Reſtauration iſt
faſt gar nicht zu denken, denn viele
Schmetterlinge bringen in dieſem Zu-
ſtand gar keinen Mund mit auf die Welt.
Bey einer ſolchen Verfeinerung der Or-
ganiſation, bey einer ſolchen Dispro-
portion zwiſchen Einnahme und Aus-
gabe iſt keine Dauer möglich, und die
Erfahrung beſtätigt es, daſs das Inſect
ſehr bald ſtirbt. Hier ſtellt uns
alſo das nehmliche Geſchöpf den Zu-
ſtand des vollkommenſten und unvoll-
kommenſten Lebens und die damit ver-
bundene längere oder kürzere Dauer
ſehr anſchaulich dar.
Die Amphibien, dieſe kalten Zwit-
tergeſchöpfe, können ihr Leben auſſer-
ordentlich hoch bringen; ein Vorzug,
den ſie vorzüglich der Zähigkeit ihres
Lebens, d. h. der ſehr innigen und
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Zitationshilfe: | Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/143>, abgerufen am 16.02.2025. |